Was für ein Trubel: Halbfinale findet statt!

Von Fabian Renger

(14.08.20) Was für ein Wahnsinn! Am Donnerstagabend ereilte uns die Nachricht des VfL Wolbeck:"Das Halbfinale im Krombacher Kreispokal am morgigen Freitag (14. August) zwischen dem SC Greven 09 und dem VfL Wolbeck wurde kurzfristig abgesagt. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest." Hintergrund: Der Mitbewohner eines Wolbecker Spielers wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Der Kicker des VfL ließ sich daraufhin selbst testen und wartete zunächst noch auf das Resultat. "Uns war uns es das enorm wichtig, eher abzusagen, als zu spielen", verweist Martin Grass, 2. Vorsitzender des VfL, auf die Verantwortung des Clubs. "Uns geht's als Verein und Trainerteam darum, das Risiko zu minimieren", ergänzt VfL-Übungsleiter Lois Fetsch. "Du denkst: Was wäre, wenn wir spielen und es wird einer angesteckt..."

Nachvollziehbare Gedanken. Doch am Freitagvormittag sind diese Gedankenspiele hinfällig. "Ich habe gerade von dem Spieler erfahren, dass das Testergebnis negativ ist", berichtet Fetsch, der den Morgen am Telefon verbrachte und parallel sich mit dem Gesundheitsamt in Verbindung setzte. "Man muss sich ja weiterbilden und Informationen sammeln. Das wird ja sicherlich das eine oder Mal noch vorkommen...", so Fetsch weiter.

Verschiedene Szenarien

Etwas kurios mutet es allerdings schon an, dass der VfL bekanntgibt, dass ein Spiel ausfällt. Das obliegt ja selbstverständlich eigentlich der spielleitenden Stelle. In diesem Fall ist das Münsters Pokalspielleiterin Manuela Imholt. Sie bestätigt am Freitag auf Anfrage:"Das Spiel wird definitiv heute Abend über die Bühne gehen!" Anpfiff ist um 18.45 Uhr in der Schöneflieth in Greven. Das Testergebnis ist schließlich negativ. Doch was wäre eigentlich bei anderen Szenarien passiert? "Wenn das Ergebnis positiv gewesen wäre, hätte sich die ganze Mannschaft testen lassen müssen. Wir hätten das Spiel dann am kommenden Dienstag oder Mittwoch neu angesetzt. Wäre das Testergebnis nicht da gewesen wäre, hätten wir am nächsten Sonntag gespielt", erklärt Imholt. Sie betont:"Der Kreis hat nie gesagt, dass gespielt werden MUSS. Wir haben klar kommuniziert: Wir warten bis heute [Freitag] 15 Uhr auf das Ergebnis. Weil die Erfahrungswerte sagen, dass das Ergebnis relativ schnell vorliegt."

Der betreffende Spieler wird laut Fetsch vom Rest des Teams für die nächsten 14 Tage isoliert. "Wir werden heute Abend antreten", sagt der Coach. "Wenn ein Spieler ein schlechtes Gefühl dabei hat, darf er mir das persönlich sagen. Erstmal freue ich mich aber über die positive Nachricht des negativen Ergebnisses. Auch wenn es für den Jungen ärgerlich ist."

"Wir nehmen das sehr, sehr ernst!"

Grass betont:"Wir im Verein nehmen das Thema sehr, sehr ernst. Es ist unheimlich wichtig, dass wir alle uns diszipliniert verhalten." Daheim am Brandhoveweg sei das gesamte Spielfeld in unterschiedliche Zonen eingeteilt worden, an Wegesystemen wurde getüftelt, um jegliche unnötige Kreuzungen oder Begegnungen zu vermeiden. In Greven heute Abend wird's wohl nicht anders verlaufen..

Für den nahenden Spielbetrieb hat der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) ja bereits Lösungen angekündigt: Erst, wenn fünf oder mehr Spieler nachweislich positiv getestet wurden, unter Quarantäne stehen und dies vom Gesundheitsamt schriftlich bestätigt wird, ist die Partie neu anzusetzen. Dies teilte uns Hans-Dieter Schnippe, Mitglied des Verbands-Fußball-Ausschusses des FLVW, ja bereits vor geraumer Zeit mit. Auf den entsprechenden Passus der Spielordnung des übergeordneten Westdeutschen Fußballverbandes wird auch in den Durchführungsbestimmungen des FLVW hingewiesen. Allerdings befindet sich dieser derzeit weiterhin noch in Bearbeitung...

Zum Vorbericht mit dem sportlichen Teil geht's hier entlang.