Mike Liszkas außerordentlich gelungenes Pflichtspiel-Debüt

Von Alexander Eckrodt

(15.08.20) Da weiß aber jemand, wie man sich beliebt macht! Am Freitagabend fand das Krombacher-Pokal-Halbfinale der Saison 2019/20 in Greven statt. Einer der ganz besonders zu gefallen wusste, war Grevens Neuzugang Mike Liszka. Zum 3:2 (2:0)-Erfolg seiner Mannschaft gegen den VfL Wolbeck steuerte er nicht nur eine Vorlage bei. Er erzielte auch noch das allesentscheidene Tor in der Nachspielzeit (93.) und rettete seiner Mannschaft in den letzten Sekunden den Sieg in der regulären Spielzeit.

Nach der ersten Halbzeit hatten aber wohl nur noch wenige damit gerechnet, dass es nochmal so spannend würde. Greven zeigte von Beginn an, dass es ins Pokalfinale einziehen wollen. Über links spielte Johannes Mennemeyer den Ball in den Lauf von Daniel Golparvari - auch ein Neuzugang. Dieser flankte in die Mitte, wo Wolbecks Schlussmann Marc Klein eigentlich ungestört an den Ball kam. Das Runde rutschte dem Schnapper aber durch die Finger und landete auf dem Kopf von Mouhamed Seye. Der schnelle Rückstand für das Team der Gäste um Coach Lois Fetsch (2.).

Starker Liszka-Pass

In der 14. Minute stand der erste große Moment von Liszka an: auf der rechten Seite zog er leicht in die Mitte und sah seinen Mitspieler Jonas Rüschenschulte auf der anderen Seite in die Spitze laufen. Ein Pass durch die Mitte und an drei Gegenspielern vorbei sorgte dafür, dass Rüschenschulte alleine vor Klein auftauchte und zum 2:0 einschob. Es lief alles nach Plan für die Nullneuner.

Immer wieder suchten Grevens Verteidiger ihre Außen auf beiden Seiten mit langen Bällen. Diese nahmen die Bälle an und flankten in die Mitte. Mit der Zeit verteidigte Wolbecks Defensive das aber immer bissiger. Wolbeck lag zwar am Boden, gab aber nicht auf. Immer wieder kamen die Rufe aus der Abwehr: "Weiter mutig sein!" Doch in der ersten Halbzeit ging es weiter nur in eine Richtung. Dann zeichnete sich auch Wolbecks Torhüter Klein wieder aus und machte seinen Fehler aus den Anfangsminuten wieder vergessen. Im Eins-gegen-Eins gegen Jonas Rüschenschulte blieb er der Sieger. Wolbeck rettete den 0:2-Rückstand in die Halbzeitpause.

Umgedrehte zweite Hälfte

Ab dann war der VfL wie ausgewechselt. Direkt nach dem Anstoß traf Ersan Keser alleinstehend vor Luca Dömer zum Anschluss (47.). Kurz darauf verhinderte ein Grevener Verteidiger auf der Linie den Ausgleich nach einem feinen Lupfer von Keser. Auch traf ein Wolbeck noch den Pfosten. Das Spiel wurde nun ruppiger und es gab Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die gefährlichere Mannschaft in Halbzeit zwei bleib aber erstmal die Mannschaft aus Münster. Folgerichtig traf Jonas Bodin nach einer Ecke zum verdienten Ausgleich (70.). Endlich war Wolbeck wirklich mutig!

Je länger die Partie lief, umso mehr Fouls gab es. Es war keine leichte Angelegenheit für Schiedsrichter Moritz Ludorf. Beide Mannschaften gaben nun Vollgas und wollten unbedingt den Sieg. Jeder gewonnene Zweikampf wurde von außen bejubelt wie der Pokalsieg. Die Spannung stieg immer weiter. In der 90. Spielminute vergab dann Emre Kücükosman eine Chance nach einer aussichtsreichen Freistoß-Position. Der Ball flog knapp über den Querbalken. Die Zuschauer stellten sich schon darauf ein, dass das Spiel nicht in der regulären Spielzeit enden würde. Doch dann kam wieder Mike Liszka.

Der eingewechselte Laszlo Berges bekam auf der linken Seite den Ball. Er ging ins Eins-gegen-Eins, kam vorbei und brachte die Flanke in die Mitte. Der Ball flog über Torhüter Klein und landete direkt auf dem Kopf von Grevens Nummer neun! Das 3:2 in den letzten Atemzügen der Partie.  Es war ein echter Pokalfight mit zwei stark spielenden Bezirksligisten. Während sich Greven jetzt über die Qualifikation für den Westfalenpokal freut, hat auch der VfL Wolbeck noch die Chance, die Qualifikation zu schaffen. Da Westfalia Kinderhaus in Freckenhorst am Samstag siegreich blieb (Bericht folgt), kommt es zum Spiel um Platz drei zwischen dem TuS Freckenhorst und Wolbeck. Es bleibt also spannend.

SC Greven 09 - VfL Wolbeck 3:2 (2:0)
1:0 Seye (2.), 2:0 Rüschenschulte (14.)
2:1 Keser (47.), 2:2 Bodin (70.)
3:2 Liszka (90+3.)