Conzes Freistoß-Ei verhindert das Elfmeterschießen am Osttor

Von Christian Lehmann

(28.10.20) Es lief schon die dritte Minute der Nachspielzeit im ewig jungen Duell des TuS Hiltrup gegen den 1. FC Gievenbeck, da brachte ein ganz krummes Ding die Entscheidung zu Gunsten der Gäste. Ein Freistoß Julian Conzes fast von der Mittellinie schlug ohne Berührung eines weiteren Spielers im Hiltruper Kasten ein. Zu sehen ist das Ei auf dem Instagramm-Channel der Gievenbecker. Die 49ers entschieden so ein hochklassiges Kreispokal-Achtelfinale der beiden Westfalenligisten mit 2:1 (1:1) für sich.

"Da sah unser Torhüter David Wiethölter nicht gut aus, das weiß er auch. Er hat in Summe aber ein sehr gutes Spiel gemacht", meinte Christian Hebbeler. Seine Aussage traf auch auf Wiethölters Teamkollegen zu, weshalb sich Hiltrups Coach auch maßlos über die unglücklich Niederlage ärgerte. "Es gab in dieser Saison wenig Spiele, die ich schlechter verdauen konnte als dieses. Es tut mir leid für die Jungs, dass wir so bitter bestraft wurden. Wir waren die deutlich stärkere Mannschaft mit der bessere Spielanlage. Ich habe selten so ungerecht ein Spiel verloren." Das sah Gievenbecks Co-Trainer Stefan Bischoff nicht ganz so wie sein Kollege. "Wenn man in der 93. Minute das Siegtor schießt, darf man von einem glücklichen Sieg sprechen. Er war trotzdem nicht unverdient, obwohl wir am Anfang nicht gut reingekommen sind. Danach haben wir uns von Minute zu Minute gesteigert. Das war insgesamt das beste Fußballspiel, was ich auf dem Niveau zuletzt gesehen habe."

Hammami mit der frühen Führung

Die Hiltruper belohnten sich früh für eine couragierte Anfangsphase, Monta Hammami schloss einen Angriff über Daniel Mladenovic über die rechte Seite ab, nachdem Alan Bezhaev den Ball gegen seinen Ex-Verein in die Tiefe gespielt hatte (1:0/5.). Gievenbeck schüttelte sich und kam in der 17. Minute zum Ausgleich. Christian Keil traf nach Balleroberung und Steckpass von Daniel Geisler aus halblinker Position zum 1:1. Das Remis zur Pause ging für beide Teams in Ordnung.

In Durchgang zwei übte dann zunächst Gievenbeck etwas mehr Gefahr auf das Hiltruper Tor aus, vor allem bei Standards war die Elf von Trainer Florian Reckels gefährlich. Tristan Niemann vergab die beste FCG-Chance zur Führung, ehe es in der Schlussphase turbulent wurde. Nach Zuspiel von Luca de Angelis vergab Hammami die ganz, ganz, ganz dicke Chance zum 2:1 - aus sechs Metern löffelte er den Ball an FCG-Schnapper Nico Eschhaus, aber auch am Tor vorbei (80.). Gievenbeck blieb bei einem Latten-Kopfball von Johann Scherr (85.) sowie eine Möglichkeit durch Keil nach Flanke von rechts (87.) gefährlich und hatte letztlich das Glück des Tüchtigen, als Conzes langer Schlag per Aufsetzer zum Match-Entscheider wurde. Hiltrup hatte sogar noch die Gelegenheit zum Ausgleich, doch Witali Ganskes Kopfball nach Mladenovic-Flanke verfehlte den Gievenbecker Kasten knapp (90.+4). 

TuS Hiltrup - 1. FC Gievenbeck     1:2 (1:1)
1:0 Hammami (5.), 1:1 Keil (17.),
1:2 Conze (90.+3)