Kinderhauser Lehrstunde bei Tobolls Debüt
Von Christian Lehmann
(05.08.19) Ab sofort weht ein neuer Wind an der Robert-Bosch-Straße. Jonas Toboll hat mit Beginn der Vorbereitung die Verantwortung bei der ersten Mannschaft des ESV Münster übernommen. Das Vereins-Urgestein will den C-Ligisten gemeinsam mit seinem langjährigen Mitspieler Volkan Uyar, der als spieldner Co-Trainer fungiert, nach schweren Jahren wieder nach oben führen. Im ersten Pflichtspiel bekamen die Eisenbahner, die bereits vor einem Jahr im Pokal gegen den TuS Hiltrup ein ganz gemeines Los gezogen hatten, jedoch direkt erstmal einen vor den Latz. Das störte bei der 0:13 (0:9)-Klatsche gegen Westfalia Kinderhaus aber wenig.
"Was die auf den Platz gezaubert haben, war einfach überragend!", zeigte sich der Neu-Coach vor allem vom humorlosen Auftritt des Landesligisten begeistert. Viel wichtiger sei es, dass sich das Team zum Ligastart am 25. August bei der SG Selm II präsentiert. Dann soll das beste Team der vergangenen Rückrunde noch ein wenig besser abschneiden als in der Vorsaison, in der es Rang vier belegte.
Starke Neuzugänge
Eigentlich sollte Karl-Heinz Sandkühler die Eisenbahner weiter betreuen, im Frühling eröffnete der Coach den ESV-Verantwortlichen jedoch, dass er bei den Landesliga-Frauen von Fortuna Gronau eine neue Herausforderung suche. Toboll, der eigentlich schon vor einem Jahr hätte übernehmen sollen, springt ein - und will die Aufbruchstimmung mitnehmen. "Man merkt, dass sich im Verein etwas verändert." Selbst möchte Toboll nicht mehr gegen den Ball treten, das macht das lädierte Knie nicht mit. Muss er aber auch nicht, denn mit Neuzugängen wie Tim Schlichting, Oliver Kasselt, Patrick Hardensett, Stefan Reinert oder Jimmy Kerelaj ist das Team gut aufgestellt.
Letzterer jedoch zog sich im Spiel gegen Kinderhaus eine schwere Gesichtsverletzung zu. Es war nicht die einzige Schreckensnachricht eines ansonsten absolut fairen Spiels. Westfalia-Stürmer Jonas Kreutzer, der zuvor zweimal getroffen hatte, fiel unglücklich auf die Schulter und fällt - vermutlich aufgrund einer Schultereckgelenks-Sprengung - lange aus. Entsprechend getrübt fiel das Fazit von Gästecoach Marcel Pielage aus: "Wir haben sehr gut gespielt. So ein Pokalkick gegen einen unterklassigen Gegner ist nie leicht, aber der ESV hat sich toll verhalten. Eine menschlich gute Truppe.
Für das Highlight des einseitigen Spiels sorgte Westfalias Jakob Schlatt, der nach 81 Minuten per Fallrückzieher zum Endstand traf. Pielage war beeindruckt, zumal der Ball alles andere als leicht zu nehmen war für den Edeltechniker. "Das sah aus wie auf der Playstation. Ich glaube, das hat er im Sandkasten ein paarmal geübt."
ESV Münster - Westfalia Kinderhaus 0:13 (0:9)
0:1 Kreutzer (6.), 0:2 Behrens (11.),
0:3 Guimares (25.), 0:4 Behrens (30.),
0:5 Schlatt (31.), 0:6 Behrens (32.),
0:7 Kreutzer (39.), 0:8 Guimares (44.),
0:9 Jungfermann (45.), 0:10 Guimares (62.),
0:11 Guimares (64.), 0:12 Göbel (71.),
0:13 Schlatt (81.)
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