"Wenn man zu doof ist, das Tor zu treffen,..."

Von Christian Lehmann

(10.09.20) Es kommt höchst selten vor, dass Yannick Bauer so richtig stinkig ist auf seine Mannschaft. In den vergangenen Jahren gaben die Jungs von Borussia Münster ihrem Coach auch nicht allzu viel Grund dazu. Nach dem Pokalaus beim VfL Sassenberg war Bauer jedoch ein wenig grantig, während die Hausherren nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg einen Überraschungscoup feierten.

"Unsere Chancenverwertung war kläglich. Da waren Dinger dabei, die habe ich selten gesehen", grantelte Bauer. "Ich muss dass leider so klar sagen: Wenn man zu doof ist, das Tor zu treffen, dann scheidet man aus. Wir hätten noch ewig weiterspielen können, ohne ein Tor zu schießen. Sassenberg ist verdient weiter gekommen. Wir haben extrem durchgewechselt und es war schwer, sich gegen das kompakte 5-4-1-System der Sassenberger durchzuspielen. Das darf aber keine Ausrede sein."

Christoph Kleymann wird warm geschossen 

In der ersten Halbzeit waren die Gäste am Drücker, eine gute Gelegenheit verzeichneten jedoch auch die Hausherren durch Gian-Luc Klemckow, der aus spitzem Winkel frei vor Borussen-Schnapper Björn Bils scheiterte (40.). Nach dem Seitenwechsel legten die Münsteraner richtig los mit ihrem Chancenwucher: Jonas Niesing setzte die Murmel im Eins-gegen-Eins über den Kasten (58.), Nikesh Gauchan brachte sie aus drei Metern nicht an VfL-Schnapper-Neuzugang Christoph Kleymann (zuletzt Preußen Borghorst) vorbei (60.). "Stoffel" fischte auch den Versuch von Nemanja Kovacevic (65.), zudem setzte Samir Betet das Spielgerät aus fünf Metern gegen den Innenpfosten (75.).

Besser machten es die Sassenberger: Nach einem Einwurf behauptete Kapitän Stefan Wortmann den Ball, drehte sich ins Zentrum und bediente Klemckow, der zum 1:0 traf (56.). Das hatte sich durchaus angedeutet, denn der VfL war stark aus der Kabine gekommen und hatte durch Wortmann (50.) und Emre Tuncbilek (55.) gute Möglichkeiten vergeben. Letzterer hätte beinahe auch das 2:0 vorbereitet, doch seine Hereingabe erreichte Max Koch in der Nachspielzeit nicht ganz (90.+1). Weil danach Schluss war, konnten die Sassenberger es verkraften.

VfL Sassenberg - Borussia Münster     1:0 (0:0)
1:0 Klemckow (56.)