Krombacher-Pokal
Senden macht's spät klar
Von Fabian Renger
(23.08.21) Ohne den etatmäßigen Bomber Niklas Castelle und dessen Bruder Tim, ohne Hendrik Heubrock, Felix Berning oder Joshua Dabrowski - ja, da fehlte einiges, was Rang und Namen hat beim VfL Senden. Er spielte am Sonntag im Kreispokal bei SW Havixbeck auf. Die personellen Begebenheiten hatten ihre Konsequenzen. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis Senden das Tor traf. Am Ende waren es drei. Senden siegte 3:0 (0:0). Auch weil bei den Habichten hinten raus die Kräfte schwanden.
"Insgesamt war das eine gute Leistung, darauf können wir aufbauen", lobte SWH-Coach Mario Zohlen. Natürlich lag das Hauptaugenmerk der Gastgeber auf einer stabilen Defensive. Das klappte vorzüglich. Bei Senden fehlte es aufgrund der vielen Ausfälle an der nötigen Feinabstimmung im Offensivspiel. Laufwege passten nicht. Sowieso: Dass Senden plötzlich selbst das Spiel machen musste, war ungewohnt für den VfL, der in einem für ihn neuen 4-3-3 aufgelaufen war. "Wir hatten gefühlt 90 Prozent Ballbesitz", merkte VfL-Coach Rabah Abed an. Bei dieser Schätzung ging Zohlen nicht mit. Wir können's nicht auflösen. Ist ja auch nicht so wichtig.
Torhüter waren gut aufgelegt
Chancen? Die beste auf Sendens Seite parierte SWH-Tormann Felix Bußmann kurz vor der Pause (44.), Johannes Brücker im Sendener Gehäuse hielt auf der Gegenseite einen Versuch von Jakob Temme (30.). "Es war in der ersten Halbzeit sehr einseitig und zäh", war das Spiel in Abeds Augen keines für Genießer. Er hatte allgemein betrachtet ein Match auf ein Tor gesehen. Seine Jungs wirkten im Abschluss aber wahlweise zu behäbig oder zu überhastet. Hmm.
In der zweiten Hälfte wurde der Favorit seiner Rolle dann mehr gerecht. Senden zog das Spiel zur Freude von Abed endlich auch mal mehr in die Breite, wurde zudem deutlich torgefährlicher und auch spielerisch sicherer. Der Lohn waren drei Tore. Das erste ging aufs Konto von Marvin Tjaden. Nach einem Freistoß und einem zweiten Ball netzte er ein (63.). Tjaden lieferte richtig gut ab. Eigentlich ist er Innenverteidiger, in Havixbeck war er als Sechser unterwegs. "Er hat sehr schlau gespielt", hob Abed den Daumen. Für ihn war Tjaden der Mann des Tages.
Zwei Buden in der Schlussphase
Havixbeck ging allmählich die Puste aus, dennoch ließ der zweite Einschlag bis zur 90. Minute auf sich warten. Ali Shinawi eroberte die Kugel und spielte fein in die Schnittstelle zum tief laufenden Sefai Colak, der einschoss (90.). Auch beim 3:0 war Shinawi beteiligt. Über die Außenbahn lieferte er ein überragendes Solo ab, schoss aufs Tor, der Ball wurde irgendwie abgefälscht und schließlich butzte Prince Sanyang (90+1.). Der Endstand.
SW Havixbeck - VfL Senden 3:0 (0:0)
0:1 Tjaden (63.), 0:2 Colak (90.)
0:3 Sanyang (90+1.)