Krombacher-Pokal
Gievenbeck schuftet sich ins Endspiel
Von Fabian Renger
(07.04.22) Das Kreispokalfinale steht: Der 1. FC Gievenbeck trifft auf den TuS Hiltrup. Doch dafür musste sich der FCG beim VfL Senden mächtig strecken und ordentlich schuften. Zumindest eine gute Stunde hielt der VfL im Seminfinale prächtig mit. Später fehlten ihm schlicht und ergreifend die Kräfte. Unterm Strich gewannen die Gievenbecker mit 3:2 (2:2).
Bereits früh im Spiel hatte Rabah Abed innerlich wohl einen Herzkasper. Die Mannschaft des Sendener Trainers versuchte wie üblich, es hinten flach raus zu spielen. Gievenbeck wusste das. Also störte Asmar Paenda Sendens Marcel Berik energisch und beförderte das Leder zu Guglielmo Maddente. Der fackelte nicht lange und brachte das Spielgerät vom rechten Strafraumeck im Richtung Elfmeterpunkt zu Christian Keil, der viel Platz hatte und die Hereingabe vor der Vollendung noch kurz annehmen konnte - 0:1 (5.). Au weia.
Senden keineswegs geschockt
"Meinen Jungs hat man das nicht angemerkt. Danach haben wir unsere Kräfte gebündelt und unseren Plan ausüben können", umschrieb es Abed und präzisierte diesen angesprochenen Plan: "Wenn wir die erste Pressingreihe überspielt haben, waren wir gefährlich." Dorthin wollte Senden. Und dorthin kam Senden auch. "Die Führung tat uns gefühlt nicht so gut, wir haben aufgehört, Fußball zu spielen", berichtete derweil FCG-Cheftrainer Florian Reckels. Er vermisste den Mut bei seiner Elf. "Wir haben den Pokalfight nicht richtig angenommen." Und so entwickelte sich tatsächlich eine ausgeglichene, durchaus muntere Halbzeit.
Der VfL drehte das Resultat gar komplett auf links. Die Gastgeber fuhren einen hübschen Konter über die rechte Bahn und brachten die Murmel auf die linke Seite, von wo aus Jürgen Sinev aus 15 Metern einnetzte - 1:1 (14.). Beim 2:1 ging es dann noch einfacher: Bei einem richtig schönen tiefgespielten Ball stimmte bei den aufgerückten Gievenbeckern die Restverteidigung überhaupt nicht, Sinev ging gemeinsam mit Prince Sanyang auf das FCG-Gehäuse zu und nach einem Querpass am Fünfer schob Sanyang die Kugel locker über die Linie (33.). Huch, FCG!
Unterhaltsamer Kick
Doch die Gäste hatten auch ihre Gelegenheiten. Anton Mands Dropkick nach einer Paenda-Flanke ging allerdings zunächst übers Tor, wenig später jubelte dann Christian Keil. Er selbst wurde bei einer Art Pressschlag elfmeterreif getroffen und verwandelte den Strafstoß zum 2:2-Halbzeitstand (42.). Es war ein unterhaltsames Spiel.
"Wir spielen dann eine wirklich gute zweite Halbzeit", konnte sich Reckels mit den Geschehnissen nach der Pause anfreunden. Seine Elf hielt nun in den Zweikämpfen deutlich engagierter dagegen, ließ den Gegner und den Ball allgemein betrachtet deutlich besser laufen. Henning Dirks besorgte schließlich nach einer Maddente-Seitenverlagerung das 3:2 (63.), mehr Einschläge im heimischen Gehäuse waren im Bereich des Möglichen. Mal entschied Schiedsrichter Moritz Ludorf auf Abseits, mal spielten die Gievenbecker eine gefährliche Situation nicht sauber zu Ende. So blieb es zumindest ergebnistechnisch spannend. Denn Senden fehlte irgendwann einfach der nötige Zug zum Tor - und auch ein bisschen die dritte Luft. Es war schließlich bereits das sechste Match im April.
"Ab der 65. Minute haben uns die Körner verlassen", gestand Abed. "Ich bin aber stolz auf meine Mannschaft!"
VfL Senden - 1. FC Gievenbeck 2:3 (2:2)
0:1 Keil (5.), 1:1 Sinev (14.)
2:1 Sanyang (33.), 2:2 Keil (42./FE)
2:3 Dirks (63.)