Krombacher-Pokal
"Hätte auch zweistellig sein können"
Von Atay "Atze" Yilmaz
(08.08.22) Grün-Weiß Albersloh kam bei Ems Westbevern total unter die Räder und war mit dem Ergebnis noch gut bedient. "Es war ein gebrauchter Tag", lautete das Fazit des Albersloher Coaches Julian Spangenberg nach der 1:8 (1:4)-Auswärtsklatsche. Was waren aber die Gründe?
Trotz des hohen Sieges hatte Westbevern-Trainer Andrea Balderi große Wertschätzung für sein Gegenüber übrig; Balderi und Spangenberg kennen sich seit fast einem Vierteljahrhundert. Westbevern spielte die Gäste aus Albersloh an die Wand und hätte das Spiel sogar noch höher gewinnen können.
Rumpfelf gegen Vollbesetzung
Für beide Trainer war der Hauptgrund hierfür offensichtlich: Gästetrainer Spangenberg fehlten 15 Spieler! Aus seinem Kader konnte Spangenberg keine elf Mann aufbieten und musste sich daher bei der zweiten Mannschaft umsehen, die drei Spieler abstellte. So kam es, dass die Grün-Weißen nur mit 13 Spielern das Auswärtsspiel antraten, einer der beiden Ersatzspieler war der Ersatztorwart. Und selbst diese 13 Spieler waren mit fünf Urlaubs-Rückkehrern nicht fit. Demgegenüber stand das Team von Westbevern, das laut Trainer Andrea Balderi "eine sehr gute Vorbereitung" und "eine gute Stimmung hatte" und darüber hinaus in Vollbesetzungen antrat.
Von Anfang an machten die Hausherren Druck und gingen bereits in der vierten Minute durch Marius Weimann nach toller Vorlage von Nils Engberding in Führung. Bereits in Minute acht und 16 vergaben die Gastgeber zwei weitere Gelegenheiten, ehe Weimann (18./25.) und Hendrik Schlunz (22.) mit weiteren Treffern das Spiel bereits entschieden. In der 29. Minute kamen die sichtlich überforderten Gäste immerhin zum zwischenzeitlichen 4:1.
Viertes Spiel in sieben Tagen
Wer jedoch dachte, dass Westbevern in den Verwaltungsmodus schaltete, lag falsch. "Ich wollte, dass wir weiter Druck machen", so Balderi. Sein Team setzte dies freudig um und hatte kurz vor Halbzeitpfiff weitere Chancen. Auch die zweite Halbzeit gestalteten die Hausherren druckvoll, erhöhten kurz nach Wiederanpfiff durch ihr Duo Schlunz (46.) und Weimann (49.) auf 6:1. In der 67. pfiff Schiedsrichter Leon Piochowiak für Westbevern einen Foulelfmeter, den Phillip Schange zum 7:1 verwandelte. Den Schlusspunkt setzte Schlunz in der 85. Minute zum 8:1.
"Das war unser viertes Spiel in sieben Tagen", fügte Spangenberg angesichts seines geschwächten Kaders hinzu. Sein Gegenüber hatte dennoch große Wertschätzung: "Ich kenne Julian sehr gut. Der Gegner war geschwächt und angeschlagen. Das merkte man." Mit Vorfreude schaut Balderi auf die zweite Runde gegen BSV Roxel: "Wir freuen uns sehr auf das Spiel gegen den Landesligisten." Mit dabei bei den Kleeblätter ist Balderis ehemaliger Schützling aus Grevener Zeiten, Niklaas Houghton.
Ems Westbevern - GW Albersloh 8:1 (4:1)
1:0 Weimann (4.), 2:0 Weimann (18.),
3:0 Schlunz (22.), 4:0 Weimann (25.),
4:1 Neufert (29.), 5:1 Schlunz (46.),
6:1 Weimann (49.), 7:1 Schange (67./FE),
8:1 Schlunz (85.)