Krombacher-Pokal
Klub Mladost schlägt sich achtbar - trotz der Vorzeichen
Von Fabian Renger
(08.08.22) Der Klub Mladost ist aktuell ein heimatloser Verein. Der Arnheimweg, die eigentliche Heimat, ist gesperrt. Der Ausweichplatz am "Grünen Finger" ist derzeit ebenfalls nicht zu betreten. Training ist daher mitunter auf Asche an der Sentruper Höhe angesagt. Ein Träumchen bei 30 Grad und mehr. Tom Feuerstacke, Trainer des C-Ligisten, ist wirklich nicht zu beneiden - muss er doch Woche für Woche schauen, wo es diesmal hingeht für seine Jungs. Fürs Pokalspiel gegen den SC Hoetmar fand Feuerstacke Asyl beim SC Münster 08 und dessen Kunstrasenplatz. "Ein Glücksfall. Super Geste", bedankte sich Feuerstacke bei den Nullachtern. Dass das Spiel mit 1:4 (1:2) in die Buchse ging, der C-Ligist sich damit gegen den A-Liga-Absteiger aus dem Pokal verabschiedete? Eigentlich Nebensache.
"Das war mindestens ein oder vielleicht auch zwei Tore zu hoch", ordnete Feuerstacke das Resultat ein. Seine Elf lag nach 22 Minuten mit 0:1 hinten. Frederik Offers schlug einen Eckball, Maximilian Surmann schlich sich gut weg und brachte den SCH in Front. "Wir führen verdient", befand Hoetmars Trainer Jonas Wiesner. "In der ersten Halbzeit waren wir bis auf die zehn Minuten bis zum Ausgleich deutlich besser, hatten es voll unter Kontrolle." Allerdings: In den zehn Minuten vor der Pause wirkte seine Elf fahrig, schläfrig, Mladost war gefährlicher. Und belohnte sich. Dominik Schilling netzte nach einer verlängerten Ecke ein - 1:1 (45.). Ärgerlich für die Gastgeber, wenn wir Mladost überhaupt so bezeichnen dürfen, dass es direkt danach das 1:2 gab. Nach einer tollen Verlagerung von der Sechs legte Heiko Liermann den Ball für Surmann super auf, der den Halbzeitstand besorgte (45+1.).
Zweimaliger Schlendrian beim SCH
Über die Geschehnisse nach der Pause gab's zwei Sichtweisen. "Nach der Halbzeit war's ein Spiel auf ein Tor. Wir müssen das Ganze auf 5:1 oder 6:1 hochschrauben", erzählte Wiesner und verwies auf etliche Tormöglichkeiten. Mladost wiederum wurde kurz nach der Pause das 2:2 wegen einer vermeintlichen Abseitssituation weggepfiffen (52.). Feuerstacke berichtete von einem "Mittelfeld-Herumgeplänkel". Hmm.
Wie dem auch sei: In jedem Fall setzte irgendwann bei Hoetmar kurzzeitig wieder der Schlendrian ein und es schien so, als würde Mladost zurückschlagen - doch genau in diese Phase rein erzielte Jahir Rama das 3:1 (87.). Das Ding war durch. In der Nachspielzeit markierte Jonas Neite (90+4.) schlussendlich den 4:1-Endstand, wie schon beim 2:1 ging's über Hoetmars rechte Angriffsseite.
Klub Mladost - SC Hoetmar 1:4 (1:2)
0:1 Surmann (22.), 1:1 D. Schilling (45.)
1:2 Surmann (45+1.), 1:3 Rama (87.)
1:4 Neite (90+4.)