Krombacher-Pokal
Wiechers setzt den schönen Schlusspunkt
Von Fabian Renger
(21.10.22) Das schönste Tor hob sich Borussia Münster für den Schluss auf. Als es im Kreispokal-Viertelfinale beim A-Ligisten SV Rinkerode bereits 5:2 für den Bezirksligisten stand, packte Marvin Wiechers seine ganzen Künste aus. Aus etwa 25 Metern halbrechter Position platzierte er die Kugel schön über die Mauer zum 6:2 ins Netz (81.). Man muss dazu wissen: Wiechers ist Linksfuß. "Er hat ein feines Füßchen", lobte nachher auch sein Coach Henry Hupe. Es war gleichbedeutend mit dem Endstand. Zur Pause lagen die Borussen nur mit 3:2 in Führung - ein Vorsprung der gefühlt ewig Bestand hatte.
Bis zur 74. Minute nämlich. Erst da machte Marko Costa Rocha mit dem 4:2 nach einem Umschaltmoment den Deckel drauf. Kurz danach erhöhte Jan Henrik Springeneer nach einer netten Seitenverlagerung auf 5:2 (76.). Die Borussen mussten einen langen Atem beweisen. "Wir haben es geduldig gespielt", befand Hupe. "Rinkerode hat es sehr eklig gespielt, hat gut und tief verteidigt und immer wieder auf Umschaltmomente gewartet."
Trügerische Sicherheiten
In den allerersten zehn Minuten klappte das allerdings noch nicht. "Da hätte man denken können, dass es schon eher in unserer Richtung geht", sagte Hupe. Asad Salkovic brachte den Favoriten mit 1:0 in Front (5.), Hannes John erhöhte per Foulelfmeter (Foul an Diogo Alves Duarte/9.) auf 2:0. Es schien alles so zu laufen, wie es laufen sollte. Allerdings kassierte Borussia direkt den ersten Gegentreffer. Einmal verteidigte die Defensive wild, schon schoss Alexander Kiel für den SVR ein (13.).
Abermals trügerisch war die Sicherheit, nachdem Jannis Pier auf 3:1 gestellt hatte (27.). Costa Rocha, Alves Duarte und auch Innenverteidiger Felix Klaphake waren hier zuvor beteiligt gewesen. Doch gesichert war das Weiterkommen halt wieder nicht. Denn per Strafstoß verkürzte Jan Hoehnhorst auf 2:3 (Foul von Borussias Schnapper Philipp Oluts an Alex Kiel/32.).
Und es dauerte in der zweiten Halbzeit lange, bis Borussia wirklich Ruhe im Karton hatte. Nicht nur, weil Rinkerode sich als harte Nuss erwies, sondern auch, weil Hannes John zweimal kein Glück hatte und das Aluminium sowie das Außennetz traf.
SVR-Coach Janis Kraus war indes ziemlich einverstanden mit dem Auftritt seiner Farben: "Gerade so 50 bis 60 Minuten haben wir es gut gemacht, dann hat die Kraft nachgelassen." Bisschen ärgerlich sei die Entstehung des 4:2 gewesen, das sei zu verteidigen gewesen. "Das zieht natürlich den Stecker, so war es aus unserer Sicht zwei Tore zu hoch." Und nur eklig gespielt und gelauert hätte man nicht: "Wir haben es gerade in der ersten Halbzeit versucht, trotz des hohen Anlaufens von Borussia spielerisch zu lösen."
SV Rinkerode - Borussia Münster 2:6 (2:3)
0:1 Salkovic (5.), 0:2 John (9./FE)
1:2 Kiel (13.), 1:3 Pier (27.)
2:3 Hoenhorst (32./FE), 2:4 Costa Rocha (74.)
2:5 Springeneer (76.), 2:6 Wiechers (81.)