Krombacher-Pokal
Eiskalter FCG wirft fleißige Hiltruper raus
Von Fabian Renger
(18.09.24) Jetzt hat's auch den TuS Hiltrup erwischt. Bislang kamen die Hiltruper ungeschoren ohne jegliche Pleite durch die Vorbereitung und den Pflichtspielbetrieb der Saison. Im Achtelfinale des Kreispokals gegen den 1. FC Gievenbeck riss die Serie jedoch. Der FCG gewann das Duell am Osttor mit 2:0 (2:0) - dank einer ungeheuer kalten Schnauze vorm Tor. Doch nach dem Spiel rückte das nackte Ergebnis erstmal in den Hintergrund. Schuld war die 53. Minute, als sich Hiltrups Moritz Pauli schmerzhaft verletzte.
Im Zweikampf mit FCG-Kapitän Julian Conze kurz vorm eigenen 16er brach Paulis Knie ganz furchtbar weg. Wer die Szene aus der nächsten Nähe sah, dem wurde direkt anders. "Das ist das, was mich nachhaltig beschäftigt heute Abend. Wenn er sich heute schwer verletzt hat, war es ein richtiger Scheißabend", litt Hiltrups Coach Marcel Stöppel mit seinem Mann mit der '5'. Verständlich. Eine wirklich unschöne Szene.
Hiltrup macht's vorne zu umständlich
Sportlich unschön aus Sicht der Gastgeber: Sie hatten bisher in jedem Test- und Pflichtspiel stets mindestens einmal ins gegnerische Netz getroffen. Ausgerechnet im Pokalderby blieb der Chancenzettel maximal leer. Ein Hiltruper Kopfball ging in der ersten Hälfte mal an den Pfosten (26.), das war's aber vorne auch schon an großen Möglichkeiten. Viel ging vor allem vor der Pause dank Defensiv-Quarterback Joschka Brüggemann, der hinten gefühlt alles wegpflückte und kluge Ideen nach vorne hatte. Technisch war das teilweise piekfein und schön rausgespielt, was der TuS anbot. Doch im letzten Drittel war Schicht im Schacht. "Die Durchschlagskraft ist uns abgegangen, wir hätten viel effizienter sein müssen", stöhnte Stöppel. Richtig erkannt. In den allermeisten Fällen spielte es Hiltrup vorne viel zu umständlich.
Was allerdings auch den Gästen lag. "Wir waren eigentlich immer da und haben es wirklich sehr, sehr konsequent Mann-gegen-Mann verteidigt", lobte FCG-Coach Steffen Büchter. Und vorne genügten wenige Aktionen fürs Glück. Hannes John brachte die 49ers in Front. Aus ziemlich spitzem Winkel beförderte er einen Ball vom linken Strafraumeck ins rechte Eck (10.).Ob es so gewollt war? John räumte breit grinsend nach dem Abpfiff ein: "Nein." Eigentlich hätte es eine Flanke auf den zweiten Pfosten werden sollen. Wenn daraus ein Tor wird - warum nicht. Das 2:0 legte der bärenstarke Marvin Holtmann nach, über rechts brachen die Gievenbecker durch. Nach einem Pass in den Rückraum war Holtmann zur Stelle, der Ball passte unten links rein (24.).
Leidenschaftliches Duell zwischen den 16ern
Ansonsten war es ein stetig gleiches Bild: Hiltrup investierte jede Menge, malochte, machte und tat, war leidenschaftlich unterwegs, beschäftigte den FCG unentwegt. Auch nach der Pause, auch nach Paulis Verletzung. Aber irgendwie sprang halt wirklich nichts Zähbares dabei raus. Fabian Lichte (60.), Linus Groeger (65.) oder Sören Jankhöfer (69.) probierten es genauso wie der später eingewechselte Ogün Gümüstas (84.). Es waren allesamt mit viel gutem Willen Halbchancen. Wenn überhaupt. Ansonsten war's ein Spiel zwischen den 16ern, in dem nicht sonderlich viel passierte. Nett anzuschauen, ja, gutes Niveau, ja, intensiv geführt, aber viel mehr auch nicht. Gievenbeck musste viele Wege gehen, machte das aber tadellos, wurde nicht geschont von den Hausherren und schonte sich auch selbst keinesfalls. "Wir haben es auch wegverteidigt. Es war das nächste harte Spiel für den Kopf und die Beine", so FCG-Trainer Torsten Maas.
Kurz vor Toreschluss war der Ball übrigens nochmal drin. Gentrit Muja befand sich allerdings in einer Abseitsposition (88.). Wäre des Guten aber definitiv auch zu viel gewesen.
TuS Hiltrup - 1. FC Gievenbeck 0:2 (0:2)
0:1 John (10.), 0:2 Holtmann (24.)