Und das Alu glüht wohl immer noch
Von Fabian Renger
(05.06.16) Heiß war's im Sickerhook auf der Sportanlage vom SV Ems Westbevern. Die äußeren Temperaturen machten im Relegationsrunden-Spiel zwischen dem heimischen SV Ems und der Zweitvertretung des VfL Senden besonders der Truppe von Wolfgang Jansen zu schaffen. "Zum Ende hin kamen wir einfach nicht mehr mit!", ächzte der Coach nach dem Abpfiff einer Begegnung, die schlussendlich torlos blieb. Die heißesten Augenblicke des Nachmittags fanden sich dabei in der Mitte des ersten Abschnitts, als gleich zwei Mal das Alu zum Glühen gebracht wurde.
Erst war es - wer auch sonst - Adrian König, der nach gut 25 gespielten Minuten seinen Hammer auspackte. In der Liga butzte König ganze 37 Mal, war damit Vize-Torschützenkönig. In der Relegation blieb ihm das Glück bislang vergönnt. König setzte seinen Freistoß an den linken Innenpfosten, ein geiles Ding. Selbst Jansen zollte dem Geschoss anschließend Respekt:"Der war schon phänomenal geschossen!" Er konnte durchatmen und nur wenige Zeigerumdrehungen später hätte dann aber er beinahe gejubelt. Patrick Froning ("Ein Spezialist für solche Bälle!", Jansen) sah, dass Westbevern-Schnapper Stefan Schulze-Hobbeling zu weit vor seinem Gehäuse die Luft atmete und er probierte es einfach mal. Das Lattenkreuz rettete die Gastgeber.
Innenpfosten hier, Giebel dort
König war es auch, der im ersten Abschnitt das zweite Mal für ganz große Unruhe sorgte. Vor dem doppelten Alu-Festival rettete da aber die Sendener Abwehr einen seiner Kopfbälle auf der Linie. "Ich weiß nicht, was meine Jungs am Samstagabend getrieben haben", war Jansen wenig begeistert über den Auftritt seiner Jungs. "Gegenüber Saxonia war das ein Riesen-Schritt zurück." Sein Kontrahent Ralf Hohmann war eigentlich guter Dinge:"Es war super Spiel, das wir unterm Strich hätten gewinnen können. Wir hatten die besseren Chancen." In Halbzeit ging das auch munter so weiter.
Der linke Fuß der Sendener, mit dem sie laut Jansen wohl aufgestanden seien, zeigte immer mehr Wirkung. Auch wenn es nicht so geplant war, zog sich seine Elf immer mehr zurück und überließ Westbevern das Feld. Die hatten mehr Spielanteile, waren spielerisch besser, nur versagten ihnen vorm Tor die Nerven. Thorsten Severt hatte kein Glück, er ballerte links vorbei. Auch Thomas Bergmann ließ eine gute Möglichkeit liegen. "Mit dem 0:0 wäre ich eigentlich zufrieden gewesen, aber aufgrund der Chancen wäre mehr drin gewesen", resümierte Hohmann.
Auf der Gäste-Seite hatten immerhin ein weiteres Mal Froning oder auch Florian Kaling so ihre Momente. Zweimal fischte Schulze-Hobbeling das Spielgerät aus dem Eck. Senden nimmt den Punkt schlussendlich aber dankend an, gegen Mauritz (Anstoß 19:00 Uhr in Senden) kann der VfL es selbst aus eigener Kraft klar machen. Jansen zeigte sich deswegen recht gelassen:"Wir hatten nicht den allerbesten Tag und im normalen Pflichtspiel wäre ich auch nicht zufrieden gewesen." Er hofft im Hinblick aufs Mauritz-Spiel auf die Besserung der Blessuren einiger angeschlagener Akteure. "Ich bin trotzdem total positiv gestimmt, wir spielen schließlich zuhause - das ist unser Platz!"
Beide nicht unzufrieden
Und bei Westbevern muss man derweil den Mauritzern die Daumen drücken und gleichzeitig ebenfalls den Fußballgott anbeten, dass BW Aasee den Aufstieg packt. Aber egal, wie's ausgeht, ihren Coach haben die Zocker nicht verstimmt: "Das Team hat sich super verhalten, es war ein guter Saisonabschluss. Und sonst greifen wir nächstes Jahr halt wieder an."
SV Ems Westbevern - VfL Senden II 0:0 (0:0)
Die weiteren Partien der Relegationsrunde:
SV Mauritz - Westbevern 3:2
VfL Senden II - SV Mauritz, Anstoß Mittwoch, 8.6., 19:00 Uhr, Bulderner Straße 15, 48308 Senden