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Highlights aus unserem Heft - 6. Oktober-Ausgabe

Marco Gatzke greift hier für die U23 des SC Preußen Münster an. Ob er zurückkehrt, ist für ihn derzeit komplett offen.

Abenteuer USA


Von Svenja Kleditzsch

(aus der Ausgabe vom 6. Oktober) Einen mutigen Schritt haben Marco Gatzke und Melanie Ziegner mit der Inanspruchnahme des Sportstipendiums gewagt. Nach dem ersten Jahr in Übersee haben beide viel zu berichten. Wir haben mal genauer nachgehakt und mit den beiden ein Doppelinterview geführt.

Sie sind jetzt seit einem Jahr in den USA. Inwiefern unterscheidet sich der Vereinsfußball in Deutschland von dem amerikanischen Uni-Fußball?

Ziegner: Der größte Unterschied ist die Intensität. Im Sommer hatten wir zwei Wochen Vorbereitung, teilweise mit vier Mal Training pro Tag. Dabei haben wir Fitnesstests gemacht, hatten Training am Strand und sind mit Fallschirmen gesprintet.

Gatzke: Die Intensität ist deutlich höher, was auch mit der komprimierten Saison zusammenhängt. Das gesamte Spiel ist deutlich physischer und athletischer, dafür aber taktisch nicht so ausgeprägt. Man merkt, dass die fußballerische Ausbildung hier deutlich später losgeht als in Deutschland. Dafür sind aber alle topfit und kämpfen bis zum umfallen.

Marco, fiel Ihnen die Umgewöhnung auf den deutlich physischeren Spielstil schwer oder kommt Ihnen das entgegen?

Gatzke: Es war schon eine Umstellung für mich. Ich bin physisch nicht der stärkste Spieler, mag es, den Ball am Fuß zu haben und liebe das Kurzpassspiel. Ich musste mich daran gewöhnen, dass solch ein Kurzpassspiel hier nicht immer möglich ist. Hier geht es darum, zu gewinnen, auch wenn das manchmal nicht so schön aussieht.

Die Spielzeit ist auf ein halbes Jahr komprimiert. Bestehen Unterschiede zwischen dem Training in der Saison und der Off-Season? Wenn ja, welche?

Ziegner: In der Saison haben wir jeden Tag zwei Stunden Training und teilweise drei Spiele in der Woche. Außerdem haben wir viel Krafttraining. In der Off-Season besteht unser Training hauptsächlich aus Ausdauer-, Kraft- und Techniktraining. Wir haben größtenteils keine Spiele, was relativ langweilig ist.

Gatzke: Normalerweise haben wir zwei Spiele pro Woche und an jedem anderen Tag Training, zusätzlich noch Krafttraining. Während der Off-Season haben wir fünf Mal pro Woche Training.

Deutschland hat im Fußball international ja zumeist einen recht hohen Stellenwert. Wie  werden Sie als deutscher Fußballer wahrgenommen?

Gatzke: Als deutscher Fußballer genießt man hier sehr großes Ansehen. Alle hier wissen, dass wir eine große Fußballnation sind. Die Bundesligaspiele werden hier zum Teil auch im Free TV übertragen, die großen internationalen Wettbewerbe sowieso. Dadurch, dass wir Weltmeister geworden sind, ist das Ansehen noch einmal gestiegen und auch die Olympia-Final-Teilnahme hat dazu beigetragen.

Mit welchen Erwartungen haben Sie sich für das Stipendium entschieden? Entspricht der Aufenthalt bisher diesen Erwartungen?

Ziegner: Ich bin eigentlich mit wenig Erwartungen in die USA gereist. Ich habe es mir natürlich anstrengend vorgestellt, mit so viel Fußball und Uni. Ich glaube, es ist sogar noch mehr Arbeit, als ich gedacht habe, vor allem da das College mehr wie die Schule aufgebaut ist. Es gibt viele Hausaufgaben, Tests und Anwesenheitspflichten. Dadurch ist man zusätzlich zu dem Training durchgehend schulisch und sportlich beschäftigt.

Gatzke: Der Aufenthalt ist sogar viel besser, als ich es jemals erwartet hätte. Es war ohnehin nicht einfach, sich etwas vorzustellen, wenn man selbst noch nicht hier war. Es ist schon ungewohnt, wie groß alles hier in Amerika ist. Außerdem hat mich überrascht, welch hohen Stellenwert der Fußball an meiner Uni hat.

Mit den Erfahrungen, die Sie beide bisher in den Vereinigten Staaten gemacht haben, im Hinterkopf: Was sind für Sie die besten Aspekte an Ihrem Auslandsaufenthalt? Würden Sie sich wieder für ein Stipendium entscheiden?

Ziegner: Ich finde es gut, dass wir ein sehr internationales Team haben. Wir haben Spielerinnen aus Spanien, England, Schottland, Schweden, Norwegen und Brasilien. Dadurch hat man Freunde auf der ganzen Welt. Generell finde ich es cool, dass wir hier so viel reisen. Gerade kommen wir beispielsweise aus Seattle (Washington) wieder, wo wir zwei Spiele hatten. Letztes Jahr waren wir in Texas und Florida. Ich würde mich auf jeden Fall wieder für ein Stipendium entscheiden, weil es eine große Chance und Erfahrung fürs Leben ist. Ich kann es nur jedem Leistungssportler empfehlen.

Gatzke: Ich würde mich auf jeden Fall wieder für ein Stipendium entscheiden. Das war genau das Richtige für mich. Am Besten finde ich die Gemeinschaft und den Zusammenhalt, der an der Uni und auch innerhalb des Teams herrscht. Es ist toll, jeden Tag mit Freunden Fußball spielen zu können, gleichzeitig einen Abschluss zu machen und selbst im September noch deutlich über 25 Grad zu haben.

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