U17-Kreismeister 2017: SG Telgte
Welady Abadi nickt Telgte in die Bezirksliga
Von Christian Lehmann
(18.06.17) 18 Minuten vor dem Ende - sein Team lag mit 0:1 hinten -, brachte Friedhelm Mors Melake Welady Abadi ins Spiel. Telgtes Trainer wollte mehr Schwung im Angriffsspiel seiner U17 sehen, ganz sicher hatte er aber nicht geplant, dass der kleine Dribbler fünf Minuten vor dem Ende per Kopf nach einer Ecke den Weg zum Bezirksliga-Aufstieg ebnen sollte. Nach 3:1 (0:1)-Triumph über den VfL Senden gab es für die Telgter Anhänger viele Gründe, sich zu freuen. Aber auch einen, sich zu schämen.
Kurz vor Beginn des zweiten Durchgangs hatten sogenannte Telgter "Fans" mit Bengalos hantiert und dadurch nicht nur sich, sondern auch andere gefährdet. Die jugendlichen Randalierer waren schon vorher durch unflätige Bemerkungen gegen die gegnerische Mannschaft und den völlig souverän pfeifenden Schiedsrichter Michael Austermann auffällig geworden. Von einem Telgter Sicherheitsbeauftragten wurden sie letztlich vom Hofe gejagt. Die SG Telgte wird wohl trotzdem blechen müssen, vielleicht auch Gastgeber SG Telgte, der keine Ordner gestellt hatte.
"Das gehört hier nicht hin!"
Der Vorsitzende des Kreisjugendausschusses, Klaus-Peter Ottlik, verurteilte das Verhalten scharf. Auch Mors ärgerte sich bei aller Freude über den geglückten Aufstieg: "Das gehört hier nicht hin! Da haben wir auch kein Verständnis für. Es ist schwierig, die Verantwortlichen da aus so einem Pulk rauszufischen."
Zum Spiel: Eine müde wie chancenlose Anfangsphase endete nach 22 Minuten mit einem großen Knall: Nach einem Eckball von Jürgen Sinev sprang Telgtes Schnapper Kilian Neufend unter dem Ball durch, Sendens Linus Kleuter stieg am höchsten und drückte den Ball über den Torstrich (1:0/22.). Bei den Telgtern fehlte im ersten Durchgang der nötige Biss und der Zug zum Tor. Leidenschaftlicher waren die Sendener, die durch Moritz Mallmann eine weitere Großchance verstreichen ließen (34.).
Telgte steigert sich
Nach der Pause machte Telgte mehr fürs Spiel und kam nun endlich auch zu Torgelegenheiten. Moritz Koch (47.) und der für viel Schwung sorgende Einwechselspieler Abdullah Naheed (60.), scheiterten per Kopf, ehe Welady Abadi in die Partie kam. Nach einem Solo von Naheed über die linke Seite verpasste dieser die Hereingabe zunächst, doch Johannes Wegener schnappte sich das Leder im Rückraum, legte ab auf Moritz Koch - Tor (1:1/73.).
Nun war Telgte heiß wie Lassie, keine 120 Sekunden später mutierte der kleine Welady Abadi zum Turm im Sendener Strafraum und riss sich das Trikot vom Leib, nachdem er das Spielgerät ins Tor bugsiert hatte (1:1/75.) - das muss mal er bei den Profis gesehen haben.
Eine große Chance sollten platte Sendener, die laut Trainer Thomas Morzonek die verletzungsbedingte Auswechslung von Kapitän Tim Castelle (22.) aus der Bahn geworfen hatte, noch bekommen: Nach einer Flanke von Lennart Joost stand Jürgen Sinev völlig blank vor dem Kasten, brachte das Leder jedoch nicht in selbigem unter (80.+2). Stattdessen wuselte sich - na klar - Welady Abadi auf der Gegenseite durch und legte quer zu Tobias Krumrein, der den 1:3-Endstand besorgte (80.+4) - und Telgte jubeln ließ.
Einen Hintergrundbericht mit weiteren Trainerstimmen und vielen Bildern lesen Sie in unserer kommenden Heimspiel-Printausgabe, die am Donnerstag, 22. Juni, erscheint.
VfL Senden - SG Telgte 1:3 (1:0)
Tore: 1:0 Kleuter (22.), 1:1 Koch (73.), 1:2 Welady Abadi (73.), 1:3 Krumrein (80.+4)
Senden: Henke - Hörling, Kleuter, Kuhlmann, Heineke - Castelle, Zimmermann - Tuschmann, Auth, Joost - Mallmann; eingewechselt: Sinev, Hattenbach, Bloser, Ollenborger
Telgte: Neufend - Möcker, Naschert, Dombrowsky, Böer - Droste, Lubseder - Wegener, Koch, Krumrein - Depner; eingewechselt: Naheed, Brombach, Welady Abadi, Augustin