Querpass
Diesmal soll wirklich Schluss sein
Von Emma Heeke und Christian Lehmann
(25.01.18) "Wie, das ist eine Meldung wert?" Katharina Rielmann ist erstaunt, als wir ihr mitteilen, dass wir ein Portrait über sie schreiben wollen. Schon diese Reaktion sagt viel über den Charakter der 29-Jährigen aus. Sich selber nimmt sie nicht so wichtig, umso mehr dafür ihren Verein. Fast sechs Jahre lang bekleidete sie die Position der Abteilungsleiterin Fußball bei RW Alverskirchen - Anfang Februar macht sie Schluss.
"Dass sie aufhört, hat sie jedes Jahr gesagt. Bisher konnten wir sie immer überreden, weiter zu machen", sagt Ernst Schunke, langjähriger Trainer der ersten Herrenmannschaft und Weggefährte Rielmanns. Schunke hatte die Männer bereits zwischen 2002 und 2005 gecoacht. 2012 fragte die frischgebackene Abteilungsleiter dann an, ob er es nochmal machen würde. Es folgten vier freundschaftlich geprägte Jahre.
Diesmal soll aber wirklich Schluss sein, verspricht die Funktionärin: "Ich glaube einfach, nach sechs Jahren braucht es mal ein bisschen frischen Wind. Außerdem habe ich noch andere ehrenamtliche Posten im Verein. Da muss man auch sehen, wie man haushaltet." Den Ausber-Cup zum Beispiel werde sie weiter mitorganisieren. Ihr Nachfolger als Abteilungsleiter wird Thomas Seiler. Eine gute Wahl, findet Rielmann.
Enge Verbundenheit zum Verein
Als sie vom damaligen Vorsitzenden gefragt wurde, ob sie sich vorstellen könne, die Position zu übernehmen, musste die Verwaltungsfachangestellte nicht lange überlegen. "Ich bin im Verein tief verwurzelt", sagt sie. Denn fast die gesamte Familie Rielmann engagiert sich seit vielen Jahren bei RWA - Vater Heiner als Schiedsrichter und Betreuer der ersten Mannschaft, Bruder Dominik ebenfalls als Referee und Vorstandsmitglied. Nur eine macht da eine Ausnahme: "Ich habe keine Ahnung von Fußball!", sagt Mutter Anneliese. Als Spielerin prägte Katharina Rielmann viele Erfolge der Frauenmannschaft mit. In Zukunft möchte die langjährige Kapitänin wieder aktiv einsteigen.
Respekt hat sie sich im Klub längst erarbeitet. "Katharina ist integriert, respektiert und verlässlich", meint Schunke. "Ohne die Familie Rielmann wäre die Fußballabteilung nicht so gut aufgestellt. Jetzt fällt ein Mosaiksteinchen weg", bedauert der Ex-Coach.
Katharina Rielmann wollte nie die erste Geige spielen. Bei RW Alverskirchen hat sie aber stets den Ton angegeben dafür gesorgt, dass im Hintergrund alles in Harmonie zusammenläuft.