Querpass
Krevert: "Es wird Härtefälle geben!"
Von Christian Lehmann
(24.04.20) Gerne würde Norbert Krevert seinen Vereinen in diesen Tagen verlässliche Infos mit auf den Weg geben, mit denen sie arbeiten können. Doch auch dem Vorsitzenden des Fußballkreises Münster sind die Hände gebunden. Nach der Video-Konferenz der Kreisvertreter mit den Entscheidungsträgern des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) gibt es immerhin erste Indizien darauf, wie es weitergehen kann mit dem Amateurfußball in Westfalen.
"Wir müssen derzeit vieles berücksichtigen. Verzögerungen sind nicht darauf zurückzuführen, dass man sich uneinig ist, sondern darauf, dass alle rechtlichen Faktoren immer wieder durchdacht werden müssen", betont der Kreisvorsitzende, der ebenso wie seine 28 Kollegen für einen Abbruch der laufenden Saison gestimmt hat. Dass die Saison nicht fortgesetzt wird, galt nach dem deutlichen Votum der Vereine bei der jüngsten FLVW-Umfrage ohnehin bereits als so gut wie sicher. "Man kann auch schon fast davon ausgehen, dass es keine Absteiger geben wird", ergänzt Krevert. Zudem verfolgt der Verband die Absicht, die bisher gespielten Partien in irgendeiner Form zu werten - also Aufstiege möglich zu machen. "Ich muss allerdings ausdrücklich betonen, dass das derzeit alles nur Tendenzen sind", so Krevert. Beschlüsse seien frühestens Mitte, Ende Mai zu erwarten.
Vorschnelle Entscheidungen wären "das falsche Signal"
Die Ungeduld der Basis kann der Funktionär völlig nachvollziehen. "Ich hatte viele gute Gespräche mit den Vertretern der Vereine, und ich habe Verständnis für ihre Belange. Wir als Fußballkreis haben stets versucht, für unsere Klubs das Bestmögliche herauszuholen. In dieser Situation ist es allerdings unglaublich schwer, es allen recht zu machen. Es wird Härtefälle geben!" Laut Krevert sei es aber auch das falsche Signal, nun vorschnelle Entscheidungen zu treffen. "Wir würden ja niemandem einen Gefallen tun, wenn wir jetzt Verein X zum Meister erklären und diese Entscheidung später wieder zurücknehmen müssten." Vor allem möchten der Verband und die Kreise in dieser noch nie da gewesenen Situation Geschlossenheit zeigen. "Wir haben uns darauf verständigt, dass wir eine für alle Kreise einheitliche Lösung anstreben wollen. Alles andere würde im Chaos enden", so Krevert.
Etwas Hoffnung dürfen sich derweil die noch verbliebenen Teilnehmer des Krombacher-Kreispokals machen. Am 9. April hätte eigentlich der VfL Wolbeck gegen den SC Greven 09 um den Einzug ins Endspiel gekämpft, der Halbfinalgegner des SC Westfalia Kinderhaus hätte noch zwischen dem VfL Sassenberg und dem TuS Freckenhorst ermittelt werden müssen. Die Tendenz geht dahin, dass der Wettbewerb im Herbst - sofern möglich - zum Abschluss gebracht wird. Krevert betont aber, dass es zuvor dringlichere Baustellen gibt, die beackert werden müssen. "Ich halte das für möglich. Diese Entscheidung werden wir aber als Letztes treffen."