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Querpass

Mit 21 Treffern in 14 Spielen zählte Burhan Hasimi zu den Aufstiegs-Garanten des SC Müssingen.

"T-Shirts drucken werden wir nicht mehr"


Von Christian Lehmann

(12.05.20) Natürlich haben sich auch die Mannschaften der untersten Spielklasse im Kreis über die Nachrichten aus Kaiserau gefreut. Die beiden Erstplatzierten jeder Kreisliga C gehen gemäß der Empfehlung des Verbands-Fußball-Ausschusses hoch in die B-Liga. Da allerdings im Unterhaus nicht immer nur primär Titel, Tore und Triumphe zählen, wurde die Nachricht bei den Verantwortlichen der Aufsteiger mit durchaus gemischten Gefühlen aufgenommen.

 

Kreisliga C1

Am Ende war es doch eine ziemlich enge Kiste, doch der SC Türkiyem (41 Punkte) behauptete bis zum 19. Spieltag hauchdünn die Tabellenspitze vor Eintracht Münster IV (40) und dem BSV Roxel III (40). Türkiyem startete zunächst mit Schwierigkeiten in die Saison, stand nach vier Spieltagen nur auf dem 7. Tabellenplatz und übernahm erst am 14. Spieltag erstmals die Spitze. Nur dank des 3:1-Erfolgs im letzten Spiel der Saison schob sich die Mannschaft von Ahmet Parsboga und Engin Demirdag noch an der Konkurrenz (spielfrei) vorbei. Mit 90 erzielten und 22 kassierten Treffern stellt Türkiyem sowohl die beste Offensive als auch die stärkste Defensive der Liga.

"Wir freuen uns auf jeden Fall, auch wenn so ein bisschen das Feeling fehlt. Wir hätten die Saison gerne zu Ende gespielt", betont Parsboga. "Ich bin überzeugt, das hätte auch so geklappt. Noch ein Jahr Kreisliga C, das wäre nicht das Ziel gewesen." Er hat bereits einen Großteil seines Teams telefonisch abgeklappert und von jedem die grundsätzliche Bereitschaft eingeholt, auch in der kommenden Saison zu bleiben. Außerdem sind personelle Verstärkung in Planung. Das Trainerduo bleibt auch.

Erst mit Verspätung hat man im Roxel vom späten Aufstiegs-Glück erfahren. Gemäß der Beschluss-Vorschläge der Ständigen Konferenz der Kreisvorsitzenden am Montagabend dürfen nun nämlich auch die Kleeblätter als punktgleicher Dritter aufsteigen - alles natürlich unter der Voraussetzung, dass der Verband die geplanten Szenarien zur Saisonwertung auch final durchwinkt. "Ich wurde gestern Abend von Florian Osthege darüber informiert und war sehr überrascht", gesteht BSV III-Coach Kai Rüschhoff-Nadermann. Am Dienstagnachmittag wurde die Mannschaft informiert. Der Coach will erstmal die Reaktionen abwarten, geht aber davon aus, dass auch seine Jungs Bock auf die B-Liga haben. "Wir haben im Laufe der Saison schon den Ehrgeiz entwickelt, um den Aufstieg mitzuspielen. Eigentlich wäre es schön gewesen, am letzten Spieltag in der 90. Minute das entscheidende Tor zu schießen, so ist es nicht ganz so toll. Ich gehe aber davon aus, dass viele diese neue Situation sportlich angehen wollen..."

 

Kreisliga C2

In der Saison hatte Peter Tinnefeld noch ein wenig gestichelt, nun schickt der Trainer des SV Mauritz III ganz faire Aufstiegs-Glückwünsche rüber an den Rivalen Teutonia Coerde. "Man kann ihnen nur gratulieren, sie hatten die stabilste Mannschaft." Das Lob nimmt Kollege Burak Erkaslan dankend an. Mit so ein bisschen Wehmut ist der Aufstieg am Grünen Tisch für ihn aber auch verbunden. Mit seinem Trainerkollegen Patrick Ksiazek wurde kurz angestoßen, mehr saß bisher nicht drin. "Es war so eine geile, unvergessliche Saison - und die wurde jetzt so abrupt beendet. Das ist schon ein bisschen ärgerlich. Die Jungs haben in dieser Saison häufig ihren inneren Schweinehund überwunden, sich gequält und wollten unbedingt weiter spielen. Uns war bewusst, dass es wohl ein Happy End gibt, aber wir haben von einer großen Aufstiegsfeier nach unserem letzten Spiel geträumt." Erkaslan ist sicher, dass sein Team auch im Falle einer Saison-Annullierung in der C-Liga nochmal angegriffen hätten, so ist es aber besser, findet er. "Ich gehe davon aus, dass wir mithalten können." Zuversicht verleiht ihm auch die Rückhol-Aktion von Enrico "Enno" Suvar. Der gebürtige Coerderaner kehrt nach Stationen bei Westfalia Kinderhaus und dem SC Münster 08 wieder zurück zu seinem Heimatverein.

Auch in Mauritz wollen sie die Sau rauslassen und den Aufstieg feiern, sobald sich die Möglichkeit dazu bietet. Ob die Dritte jedoch in der kommenden Spielzeit auch in der B-Liga spielen will, ist offen. "Wir haben da noch eine Abstimmung am Laufen, aber ich gehe davon aus, dass die Jungs nicht aufsteigen wollen", sagt Tinnefeld. "Von der Leistungsfähigkeit wäre das sicherlich machbar, aber wir haben viele Jungs, die nicht groß trainieren und einfach nur ein bisschen kicken wollen. Das macht in der B-Liga nicht so viel Spaß. Außerdem ist es immer ein bisschen doof, als Zweiter aufzusteigen." Dass seine Truppe überhaupt so weit oben dran stand, überraschte den Übungsleiter - und sprach laut Tinnefeld nicht für die Liga. "Es war noch so leicht wie in diesem Jahr, aufzusteigen."

 

Kreisliga C3

Betriebsunfall ausgebügelt, heißt es beim SC Müssingen. Nach etlichen Jahren in der B-Liga musste die Truppe von Trainer Arndt Rausch vor rund einem Jahr in den sauren Apfel beißen und sich statt mit RW Milte, GW Westkirchen, dem BSV Ostbevern oder dem TSV Ostenfelde mit den Zweit- und Drittvertretungen aus dem Altkreis Warendorf (sowie der jeweils Dritten von Eintracht Münster und dem VfL Wolbeck) messen. Ohne Niederlage hat der Tabellenerste und Hinrunden-Meister die Rückkehr vor Eintracht Münster III bewerkstelligt. 

"Wir haben schon damit gerechnet, weil wir ja in beiden Wertungen vorne lagen. T-Shirts drucken werden wir aber nicht mehr", verrät uns Abteilungsleiter Alfred Lange. "Wir freuen uns auf die Kreisliga B, dort gehören wir auch hin. Sportlich verdient haben wir's allemal. Trotzdem hätten wir gerne weiter gespielt und die Saison sportlich beendet. Wir werden uns zu Saisonbeginn etwas einfallen lassen, um die Feier nachzuholen, aber die Luft ist so ein wenig raus." Durch den Aufstieg und den Bau eines neuen, schmucken Kunstrasenplatzes hat der Verein wieder deutlich an Strahlkraft gewonnen. Abgänge gibt es keine, das Ziel ist es, in den nächsten Jahren wieder ehemalige Spieler zurück zu gewinnen. "Es könnte sogar sein, dass wir eine zweite Mannschaft melden", frohlockt Lange.

 

Kreisliga C4

Es ist der größte Erfolg der noch sehr jungen Vereinsgeschichte. Der FC Polonia steigt zwei Jahre nach seiner Gründung im Jahr 2018 erstmals in die Kreisliga B auf. Dabei hatte die Mannschaft um Trainer Mariusz Ambrozuk an jedem Spieltag der nun abgebrochenen Saison auf einem der ersten beiden Tabellenplätze gelegen. Letztlich landete nur der VfL Senden III, auch dank des 3:2-Sieges im direkten Duell am 20. Oktober, vor den Jungs aus Hiltrups Süden. 

"Natürlich waren wir erfreut. Es ist aber nie so schön, am Grünen Tisch aufzusteigen", sagt der Sportliche Leiter Simon Zaremba. "Wir sind Sportsmänner und hätten das lieber auf dem Platz geregelt. Wir sind aber nicht schuld an der aktuellen Situation, und wenn man so eine Chance bekommt, sollte man sie auch wahrnehmen. Spielerisch haben wir es sicherlich drauf, in der B-Liga zu spielen. Das dokumentieren auch die 62 erzielten Treffer - Ligabestwert gemeinsam mit GW Amelsbüren II. Zum Vergleich: "Corona-Meister" Senden traf "nur" 37 mal. Eine richtige Aufstiegsfeier gab's bei Polonia noch nicht. "Die werden wir aber mit Sicherheit nachholen", verspricht Zaremba. Weil er und sein Team gar nicht mehr mit dem Aufstieg gerechnet hatten, muss nun die Kaderplanung neu überdacht werden. Ein paar Gespräche wurden bereits vor der Corona-Pause geführt, zwei Spieler hatten eigentlich ihren Abschied angekündigt. 

In Senden hatten sie sich schon so ein bisschen darauf eingestellt, dass es reichen könnte. Trainer Robin Wollny ist auch überzeugt davon, dass es nicht das falsche Team getroffen hat: "Wir haben uns sehr gefreut, auch wenn wir mit Ausnahme einer kleinen Telefon-Konferenz nichts gemacht haben. Darauf haben wir schließlich lange hin gearbeitet. Wir haben kein Spiel verloren, von daher ist der Aufstieg schon gerechtfertigt. Ich schätze das Team als stark genug ein, um auch in der B-Liga im Mittelfeld mitzuspielen." Selbst mit einer Saison-Annullierung hätte sich das Team abfinden können, nun muss es sich halt ein bisschen mehr strecken. Es gilt allerdings, zwei absolute Leistungsträger zu ersetzen. Torhüter Nico Stuhldreier schließt sich A-Ligist Fortuna Seppenrade an, Ex-Landesligaspieler Felix Kintrup möchte kürzer treten.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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