Querpass
Krevert verteidigt FLVW-Kurs
Von Christian Lehmann
(29.03.21) "Jede Frage ist erlaubt", sagt Norbert Krevert. Der Vorsitzende des Fußballkreises Münster musste in den vergangenen Wochen und Monaten so manches Anliegen seiner Vereine beantworten - und er tat dies stets geduldig und ausführlich. Forderungen wie "Jetzt brecht doch endlich die Saison ab!" hört der Funktionär jedoch nicht gern. Dafür, dass die heutigen Erklärungen des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen zur weiteren Abwicklung der Saison 2020/21 nicht bei allen Klubs Begeisterung hervorrufen, hat er Verständnis. Er verdeutlich allerdings, dass es zum eingeschlagenen Weg keine Alternative gibt.
"Wir haben weiterhin das Ziel, durchzukommen - auch wenn uns klar ist, dass die Luft immer dünner wird", betont er. Gerade in den kleinen Münsteraner Staffeln ist die sportliche Abwicklung der laufenden Spielzeit allerdings deutlich wahrscheinlicher als etwa in der Oberliga Westfalen. Für die Klubs wäre die 50-Prozent-Schwelle, die es braucht, um eine Saisonwertung vorzunehmen, nur noch sechs Spiele oder weniger entfernt. Krevert hält das für machbar, wenn die Infektionslage und die politischen Vorgaben eine baldige Rückkehr auf die Plätze möglich machen: "Der Verband hat die Rahmenbedingungen wie etwa die vier Wochen Vorbereitung oder keine englischen Wochen abgesteckt. Wenn die Vereine am 19. April wieder trainieren können, dann kriegen wir das hin", erklärt er.
Re-Start müsste spätestens im Mai erfolgen
Helmut Thihatmar, der Vorsitzende des Kreis-Fußballausschusses, hat die entsprechenden Pläne in der Schublade. Einen konkreten Zeitpunkt für einen spätestmöglichen Re-Start in den Spielbetrieb will Krevert nicht nennen, spätestens Mitte Mai sollte es aber schon weitergehen. "Sobald absehbar ist, dass wieder trainiert werden darf, dann werden wir die Vereine umgehend informieren", verspricht er. Der Verband hatte am Montag durchblicken lassen, dass bei der Wertung der Saison alle Ligen einzeln betrachtet werden. Es wäre also möglich, dass Münster die Saison über die Bühne bekommt und Aufsteiger zur Bezirksliga melden darf, andere Fußballkreise jedoch nicht.
"Wir dürfen nicht abbrechen, dadurch würden wir unsere Glaubwürdigkeit verlieren", stellt Krevert klar und verdeutlicht, dass er nicht jenen Teams, die in ihren Spielklassen oben stehen, den Aufstiegstraum frühzeitig verbauen will - und darf. "Ich finde, der Verband hat hier in einer Extremsituation einen sehr vernünftigen Lösungsansatz gewählt." Er habe viele Fragen sowohl von Abbruchs-Gegnern als auch -Befürwortern erhalten. "Um beiden gerecht zu werden, muss man sich innerhalb der vorgegebenen Satzungen und Ordnungen bewegen. Genau das tut der Verband."