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Seit knapp 30 Jahren ist Helmut Thihatmar als Funktionär für den Fußballkreis Münster tätig. Foto: Renger

Helmut Thihatmar - der stille Architekt


Von Christian Lehmann

(24.12.22) Während meiner journalistischen Arbeit habe ich schon so manches mal mit Helmut Thihatmar telefoniert. Viel länger als fünf Minuten hat aber wohl keines dieser Gespräche gedauert. Der 75-jährige Funktionär ist keiner, der groß um den heißen Brei herumpalavert, sondern gerne schnell zur Sache kommt. Auf all meine verklausulierten und komplizierten Fragen gab er stets eine klare, präzise und akkurate Antwort - dabei blieb er stets freundlich und geduldig, bis ich's verstanden hatte. Kurzum: Helmut Thihatmar ist einer, den man gerne anruft. 

Der Vorsitzende des Kreis-Fußballausschusses gilt als wandelndes Lexikon, was den Spielbetrieb angeht. Egal, worum es geht: Durchführungsbestimmungen, Satzungen, Auf- und Abstieg, Spielpläne, das DFBnet - es scheint nichts zu geben, über das der gebürtige Ochtruper nicht Bescheid weiß. Ohne ihn, das gibt Norbert Krevert zu, würde nichts gehen im Fußballkreis: "Ich habe jetzt schon Bauchschmerzen, wenn ich an den Tag denke, an dem er sagt, er macht's nicht mehr", sagt der Kreisvorsitzende. "Ich könnte einen ganzen Abend lang über Helmut sprechen. Er ist einer, der eine enorme Freude an seiner Arbeit hat, über großes Wissen und das Gespür für die richtigen Entscheidungen verfügt. Er ist ein unfassbares Genie in Sachen Zahlen - und selbst im fortgeschrittenen Alter noch extrem motiviert, neue Sachen zu lernen. Seine Geradlinigkeit und Zuverlässigkeit zieht sich über 30 Jahre Funktionärstätigkeit."

50 Jahre aktiver Schiedsrichter

Zehn Jahre lang war Thihatmar Vorsitzender bei Gelb-Schwarz Hohenholte, im Jahr 1993 gewann der damalige Kreisvorsitzende Hans Larscheid ihn dann für den Fußballkreis. Und er ist dabei geblieben - als Staffelleiter, Pokalspielleiter, Superuser, und, und, und... Bis 2021 stand der Hohenholter sogar noch selbst auf dem Fußballplatz - 50 Jahre lang war er als Schiedsrichter aktiv, zehn Jahre davon in der Landesliga. Die Lehrabende besucht er noch heute. In einem Öffnet externen Link in neuem FensterInterview mit den Westfälischen Nachrichten erklärte er seinen Rückzug vor einigen Monaten: "Ich wollte unbedingt im Guten gehen. Und auf dem Platz nicht als humpelnder Opa wahrgenommen werden."

Im Mittelpunkt stand Helmut Thihatmar noch nie gern. An Staffeltagen und Kreis-Konferenzen überlässt er meist anderen das Mikrofon, obwohl er so viel zu erzählen hätte. Nein, eine Rampensau ist er nicht. "Helmut ist kein großer Redner. Auch deshalb kann das, was Helmut tut, gar nicht genug gewürdigt werden", betont Krevert. "Er ist derjenige, der bei uns im Kreis die Zügel im Hintergrund festhält." Aneinander geraten sei er mit seinem langjährigen Funktionärskollegen nie: "Dafür respektieren wir uns zu sehr. Ich höre gerne auf Helmuts Rat, ich wäre ja auch bekloppt, wenn ich es nicht tun würde." 

Reisener: "Ein grundguter Mensch"

Auch Heimspiel-Herausgeber Andreas Teipel kann sich an kein Gespräch erinnern, in dem Thihatmar seine ureigene Freundlichkeit und Geduld verloren hätte - etwa beim Tabellenabgleich, der im noch nicht ganz so digitalen Zeitalter obligatorisch und zeitaufwändig war. "Er war keiner, der Witze gerissen hat - aber er konnte immer herzlich über Witze lachen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Helmut mal einen Fehler gemacht hätte..." Da muss selbst Norbert Reisener, Kreverts Vorgänger und Ehrenvorsitzender des Fußballkreises, passen: "Sein Job ist nicht immer ganz leicht, aber ich habe ihn immer als leuchtendes Beispiel vorangestellt. Helmut ist ein grundguter Mensch. Er sticht mit seiner Sachlichkeit und Ehrlichkeit heraus. Er ist ein großes Vorbild - präzise in der Sache, verlässlich und gerecht. Ich habe nie Beschwerden über ihn gehört."

Fußball ist bei Helmut Thihatmar übrigens Familiensache. Die beiden Söhne des gelernten Maschinenschlossers, Daniel und Oliver, spielten beide viele Jahre aktiv. "Wir waren jeden Tag auf dem Bolzplatz", erzählt uns Oliver Thihatmar, der in Hohenholte und später bei den Alten Herren des SuS Neuenkirchen gegen den Ball trat. Als Mitglied des Jugendvorstands beim SuS eifert er seinem Vater heute in gewisser Weise nach. Daniel Thihatmar, der jüngere der beiden Brüder war einer der besten Torhüter seines Jahrgangs, spielte unter anderem für den SC Preußen und war Trainer bei Concordia Albachten und dem SC Gremmendorf. Mittlerweile coacht er den TuS Saxonia in der Kreisliga A2.

Mit seiner Frau Maria findet Helmut Thihatmar beim Urlaub in der Türkei oder auf gemeinsamen Radtouren ein wenig Ruhe vom Fußball. Ohne den Laptop ist der pflichtbewusste Funktionär allerdings nie unterwegs - und quasi Tag und Nacht erreichbar. Auch deshalb ist Helmut Thihatmar einer, bei dem man gerne anruft. 

Auszeichnungen

1988: Schiedsrichterehrennadel in Silber

1990: Schiedsrichterehrennadel in Gold

1995: Ehrenurkunde des FLVW für 25 Jahre als Schiedsrichter

2000: Ehrenurkunde für 30 Jahre als Schiedsrichter

2000: Verdienstnadel des FLVW in Silber

2010: Ehrenurkunde für 40 Jahre als Schiedsrichter

2011: Verdienstnadel des FLVW in Gold

Helmut Thihatmar - Bilderstrecke



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2    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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