Querpass
Wacker Mecklenbeck holt das Triple
Von Hannah Opitz, Jakob Hehn und Christian Lehmann
(23.01.23) Wer kann das schon von sich behaupten? Wacker Mecklenbeck wird zum dritten Mal in Folge Stadtmeister und darf den Wanderpokal behalten. Dieser Hattrick ist bisher noch niemandem gelungen. Nach drei Jahren Pause waren die Frauen-Stadtis aus dem Corona-Schlaf erwacht, 20 Mannschaften kämpften dieses Mal um den Titel. Schon vor Beginn war klar, dass der Sieger Großes würde leisten müssen, um den Titel zu holen. Westfalenligist Wacker war nach dem Viertelfinal-Aus bei den HKM besonders heiß auf den Titel - und lieferte: Im Finale erkämpften sich die Mädels von der Egelshove im Neunmeterschießen ein 3:2-Erfolg gegen GW Amelsbüren.
Bereits am Vorrundentag hatten sich die Mecklenbeckerinnen überzeugend als Tabellenerster durchgesetzt. In der Zwischenrunde änderte sich nichts an ihrer Überlegenheit. Die Bilanz: zwölf Punkte aus vier Spielen. Im Halbfinale ging es dann gegen das erste Überraschungsteam des Tages. In Gruppe zwei der Zwischenrunde hatte sich der 1. FC Gievenbeck den zweiten Platz gesichert. Zu Beginn der Partie sah es beinahe danach aus, als könne Gievenbeck die Überraschung schaffen. Der Kreisligist ging mit 1:0 in Führung, die Halle war zu diesem Zeitpunkt voll da. Wie so häufig bei den diesjährigen Stadtis reichte die Führung aber nicht. Wacker drehte nochmal richtig, kombinierte sich immer wieder durch und zog mit einem 4:1-Sieg ins Finale ein. Dort wartete GW Amelsbüren - ebenfalls mit einer besonderen Motivation: Sowohl beim Bever-Cup als auch bei den HKM hatte der Landesligist im Finale gestanden - und verloren.
Showdown im Neunmeterschießen
Aufgrund der lila-weißen Überlegenheit während des Turniers ging Wacker als Favorit ins Endspiel. In der Zwischenrunde hatte sich Wacker in einem engen Spiel drei Punkte gegen Amelsbüren gesichert und mit 1:0 gewonnen. Ein Zuckerschlecken war es auch diesmal nicht für den Westfalenligisten: Wackers Schnapperin Jule Krützmann musste mehrmals fliegen lernen und ihr Team mit waghalsigen Rettungstaten vor einem Gegentreffer bewahren. Es war jedoch keineswegs ein Spiel auf ein Tor. Auch die Grün-Weißen hatten hinten ordentlich was zu tun. Mecklenbeck kombinierte sich immer wieder durch, doch der Ball landete auf beiden Seiten nicht im Netz. Im Neunmeterschießen fiel dann ein Treffer nach dem nächsten - und falls eine der Torhüterin doch mal das Ding rausholte, machte es die andere ihr nach. Schützin um Schützin, bis Krützmann einmal mehr die Kugel festhielt und ihrer Mannschaft den Sieg bescherte. Neele Kesse ließ Wacker mit dem entscheidenden Treffer jubeln.
Frauen-Stadtis Münster: Fotostrecke
Wacker war aber nicht das einzige Team, welches an diesem Tag Geschichte schrieb. Der SC Nienberge trat erstmals in seiner 77-jährigen Vereinsgeschichte mit seinem neu gegründeten Frauenteam bei den Stadtmeisterschaften an. In die Endrunde schaffte es der B-Ligist zwar nicht, gepunktet wurde trotzdem. Concordia Albachten war zwar schonmal dabei, schnupperte bei den diesjährigen Stadtis aber zum ersten Mal Endrunden-Luft. Der A-Ligist setzte sich in der Vorrunde als Gruppenzweiter hinter Amelsbüren durch und erkämpfte sich sogar ein 1:1 gegen den Landesligisten. In der Zwischenrunde war dann allerdings Schluss.
Tränen bei den Gremmendorf All Stars
Tränen gab es bei den Gremmendorf All Stars, bestehend aus ehemaligen Spielerinnen der ersten Mannschaft, die sich in Mitten der Saison aufgelöst hatten. In der Zwischenrunde landete das Team hinter Wacker und Amelsbüren und schied somit aus. Der 1. FC Gievenbeck und der SC Münster 08 vollbrachten derweil Großes und erreichten das Halbfinale. Nullacht hinterließ nach dem starken Auftritt bei den HKM erneut einen tollen Eindruck und wurde erst von Amels in einem mega-engen Halbfinale mit 2:1 eliminiert. Im Neunmeter-Schießen um Platz drei setzte sich dann Gievenbeck knapp mit 4:3 durch.
Bei der Siegerehrung wurde Greta Pauli von Borussia Münster als beste Torschützin ausgezeichnet - neunmal hatte sie im Laufe des Turniers getroffen. Als beste Torhüterin wurde Wackers Jule Krützmann geehrt. Die UFC-Schnapperin zeigte mehrfach, was sie im Tor so drauf hat - darüber hinaus setzte sie immer wieder selber Akzente nach vorne. Wer sich dafür interessiert, warum sie als einzige Torhüterin auf die Handschuhe verzichtete, sollte sich das Videointerview mit ihr anschauen. Die beste Spielerin der Stadtis war bei ihrer Ehrung den Tränen nahe: Lotte Rüffer vom SC Münster 08 überzeugte mit tollen Dribblings, guter Übersicht und messerscharfen Abschlüssen.