Relegation um den A-Liga-Aufstieg
SC Sprakel "Hoppst" Richtung A-Liga
Von Christian Lehmann
(02.06.24) Der erste große Schritt ist getan - oder besser gesagt: Der SC Sprakel "Hoppst" der Kreisliga A entgegen. Dank eines überragenden Marius Hopp entschied der B1-Vizemeister das erste Spiel der Aufstiegsrelegation am Sonntag beim B2-Zwoten Rot-Weiß Alverskirchen mit 3:1 (1:0) für sich und kann am Donnerstag mit einem Sieg gegen den VfL Wolbeck II den Aufstieg perfekt machen. Vor rund 400 Zuschauern am Alten Hof waren die Gäste das spielerisch bessere Team, das es phasenweise aber auch immer wieder schleifen ließ und sich so selbst in die Bredouille brachte.
Neben Routinier Hopp und dem bärenstarken Schnapper Nils Dilly verhalfen den Gästen auch einige knifflige 50:50-Entscheidungen, die zu ihren Gunsten ausgelegt wurden, zum Sieg. Bei Hopps erstem Treffer etwa - Jannis Kock hatte den Ball aus zentraler Position halblinks rausgespielt, SCS-Spielertrainer Till Görges durchlaufen lassen - warteten die Alverskirchener vergeblich auf einen Abseitspfiff des insgesamt umsichtig leitenden Unparteiischen Jonathan Wlotzka. Hopp wackelte RWA-Keeper Lion Geßmann aus und lümmelte das Leder cool ins Tor (0:1/22.). In der Schlussphase traf dann der eingewechselte Ndimuwanokupa Kapenda nach einem Chip-Ball von Alex Vogt artistisch zum vermeintlichen Anschlusstreffer, der wohl nochmal richtig Spannung reingebracht hätte in diese Partie. Diesmal ging allerdings die Fahne hoch - sehr zum Unmut der RWA-Fans (86.). Kapenda sah in der Nachspielzeit dann noch die Gelb-Rote Karte, nachdem er etwas zu spät gegen den per Kopf klärenden Dilly gekommen war (90.+5).
"Spielt doch mal lang!"
Im ersten Durchgang hatte Sprakel nach kurzer Anlaufzeit - die Hausherren waren gut ins Spiel gekommen und verzeichneten durch einen Freistoß von Alex Vogt den ersten gefährlichen Abschluss (1.) - das Spiel dominiert und den Gegner durch ständige Positionswechsel immer wieder vor Probleme gestellt. Vor allem Görges war viel unterwegs und schwer zu packen. Nach Halbfeld-Flanke des Spielertrainers trat Torjäger Rashid Kraatz erstmals in Erscheinung (14.), auch bei zwei Distanzschüssen von Görges (18./19.) war's durchaus knapp. Durch das hohe Pressing der Gäste schafften es die Rot-Weißen nicht mehr, einen geordneten Spielaufbau durchzudrücken. "Spielt doch einfach mal lang!", forderte Alverskirchens Sechser Jan Brüning nach dem x-ten Ballverlust in der eigenen Hälfte.
Auch nach dem Führungstreffer behielt Sprakel zunächst die Hosen an, Görges verpasste nach Ablage von Kraatz nur hauchdünn das zweite Tor (25.). Kurz vor der Pause verloren die Münsteraner dann aber zunehmend die Ordnung - was vor allem den pfeilschnellen Alex Vogt auf den Plan rief. Der Toptorschütze scheiterte mit einem satten Abschluss von halblinks an Dilly (34.) und bediente wenig später Sturmpartner Gebauer, der krankheitsbedingt nicht so frisch wirkte wie gewohnt und nicht an den Ball kam (36.). Mit dem Pausenpfiff vereitelte Dilly dann per Glanzparade einen fast sicheren Treffer Gebauers (45.).
Zwei Tore, ein Assist
Nach Wiederbeginn ging die Hopp-Show weiter: Der starke Sven Henrichmann wurschtelte sich über rechts durch und brachte den Ball in die Mitte, wo Hopp mit einem platzierten Flachschuss links unten sein Team erneut in Ekstase versetzte (0:2/51.). Doch Alverskirchen fightete, gab sich hier noch längst nicht auf. Nach herrlichem Zuspiel von Gebauer war Cedric Armbrüster frei durch, doch Dilly stibitzte ihm das Leder vom Fuß (55.). Gebauer selbst scheiterte nach Steilpass von Vogt Sekunden später ebenfalls am Hexer im Sprakeler Kasten (57.), der dann erneut gegen Armbrüster zur Stelle war (61.). Auf der Gegenseite parierte dann Geßmann zwar gegen den durchgebrochenen Steffen Kock, doch Hopp sicherte sich den Rebound und legte rüber zu Henrichmann, der mit dem Tor zum 0:3 alles klarmachte (69.) - so schien es zumindest.
Christopher Klimek, der kurz zuvor für seinen Spielertrainer-Kollegen Görges gekommen war, hätte nach einem Mega-Solo den Sack endgültig zumachen können, doch er legte den Ball knapp links am Kasten vorbei (75.). Ein Fehlpass von Dilly im Aufbau sorgte dann dafür, dass die Gastgeber noch einmal Lunte rochen: Alex Vogt chippte das Leder zum 1:3 ins Tor und läutete die Schlussoffensive ein (80.). Mit Ausnahme einer Flanke von der rechten Seite, die Kraatz per Seitfallzieher verpasste und Hopp nicht richtig abgenommen bekam (83.), kam in den Schlussminuten offensiv nicht mehr viel vom SCS, während sich RWA voll reinkniete - aber nicht belohnt wurde. Nach Kapendas Abseitstor (86.) fischte Dilly gegen Brüning den Ball sensationell aus dem Eck (88.) und sicherte seinem Team das Aufstiegs-Endspiel gegen Wolbeck.
RW Alverskirchen - SC Sprakel 1:3 (0:1)
RW Alverskirchen: Molde, Lüpke, H. Vogt, Bartosz, Armbrüster - Nordhoff, Brüning, Kröger - Gebauer, A. Vogt; eingewechselt: Kapenda (65.), Osthues (75.), Issa (75.)
SC Sprakel: Dilly - Henrichmann, Eljerby, Ahlert, Pendovski - Görges, J. Kock, Ostholt - Ohmen, Kraatz, Hopp; eingewechselt: S. Kock (57.), Eiling (59.), Klimek (73.), Frie (86.)
Tore: 0:1 Hopp (22.), 0:2 Hopp (51.), 0:3 Henrichmann (69.), 1:3 A. Vogt (80.)
Gelb-Rote Karte: Alverskirchens Kapenda (90.+5/wiederholtes Foulspiel)