Da sind sie, die ersten Stolperer

Von Christian Lehmann

(21.07.24) Die ersten fünf Pflichtspiele der neuen Saison sind im Kasten. Na gut, die Quali-Runde im Kreispokal sind jetzt nicht ganz gleichzusetzen mit der Europameisterschaft, aber so ein bisschen Wettbewerb macht doch eigentlich immer Bock. Und tatsächlich gab es am Sonntag in den Partien der B- und C-Ligisten, die sich noch für die erste Runde qualifizieren müssen, ein paar Schmankerl und überraschende Ergebnisse. Allen voran den C-Ligisten ASEC Münster, der den SV Südkirchen rausschmiss. Wichtige Standortbestimmungen gab's auch bei den B-Liga-Duellen in Milte, Warendorf und Gremmendorf zu bestaunen. Hier sind die Partien in Kurzform zusammengefasst:

Athletico Union - SC Müssingen 2:6 (0:2)
"Der Sieg war hochverdient", befand Müssingens Coach Tobias Berger. "Der Gegner hat sich ordentlich präsentiert, aber wir haben den Ball gut laufen lassen und waren die bessere Mannschaft." Die erste Hälfte der Partie verlief noch einigermaßen ausgeglichen, nach Wiederbeginn machten sich konditionelle Vorteile bei den Gästen bemerkbar. Mann des Tages beim SCM war Vierfachtorschütze Burhan Hasimi. "Burhan ist ein starker Abschluss-Spieler. Wenn er die Bälle im Strafraum vor den Fuß bekommt, ist er halt meistens drin", kommentierte Berger.

ASEC Münster - SV Südkirchen 3:1 (0:0)
Schon im Vorfeld war klar gewesen, dass der B-Ligist aus Südkirchen nicht in Bestbesetzung an der Sentruper Höhe aufschlagen würde. Paul König, Finn Zumholz, Felix Lohmann, Felix Wüllhorst, Marvin Dornhege und auch der verletzte Kapitän Fernando Manfredi mussten passen. Auch Chefcoach Deniz Sahin war urlaubsbedingt nicht vor Ort und wurde von "Co" Alexander Eilers vertreten. Nach torloser erster Halbzeit gingen die Gäste kurz nach Wiederbeginn in Führung, doch Sylvain Audry Djongue schockte den Favoriten mit einem Doppelschlag. Für den Schlusspunkt sorgte Lamine Loic Moyo Fosso fünf Minuten vor dem Ende. 

RW Milte - RW Alverskirchen 1:3 (1:1)
Das Alverskirchener Schützenfest kickte bei den Gästen im Vorfeld der Partie schon ein wenig rein. "Die Woche war zäh, dafür war es heute ganz okay", meinte RWA-Trainer Andreas Strump nach der Partie. Alex Vogt war mit drei Treffern wieder mal der Matchwinner. "Er war der Unterschiedspieler. Der spielt einfach drei Ligen zu niedrig", sagte selbst Miltes Co-Trainer Dirk Strotbaum, der einen verdienten Sieg der Gäste gesehen hatte. "In der ersten Halbzeit hatten wir etwas mehr vom Spiel, insgesamt waren wir aber nicht zwingend genug. Vogt hatte Alverskirchen per flach und direkt verwandeltem Freistoß in Führung geschossen, Manuel König glich nach Ecke von Michael Ketteler und Kopfball-Ablage von Bernd Justus mit dem Pausenpfiff aus. Nach Zuspiel von Ndimuwanokupa Kapenda traf Vogt zum zweiten, wenige Minuten später nach Foulspiel an eben jenem Kapenda vom Punkt erneut. Die beste Möglichkeit zu einem Milter Treffer ließ Christian Erben per Latten-Kopfball liegen. "Wir haben das Spiel weitestgehend im Griff gehabt, waren die aktivere Mannschaft", bilanzierte Strump, der mit Florian Schwarte und Hendrik Kindermann zwei 42-Jährige von den Altherren in der Startelf aufbot. "Das war ein guter Test gegen einen Gegner aus der eigenen Liga. Wir haben in der Schlussphase zu wenig Geduld gehabt und viele Bälle unnötig wieder hergegeben. Milte hatte aber nicht mehr viel entgegen zu setzen."

IFC Warendorf - BG Gimbte 4:2 (2:0)
"Wir sind motiviert und haben Bock!" Eugen Migov war happy, dass sein Team sich für die erste Runde qualifiziert hat und nun gegen BW Beelen ein kleines Derby spielen darf. "Wir sind schwer ins Spiel gekommen, haben aber mehr und mehr Kontrolle gewonnen und nur wenig Chancen des Gegners zugelassen", lobte er. Nach einem Angriff über Adrian Hasani legte Robert Wopke den Ball vorher und bediente Alen Fehratovic, der zum 1:0 traf. Mit dem Pausenpfiff legte Neuzugang Samuel Mfumu nach Schnittstellenpass von Mergim Hasani das 2:0 nach. Fehratovic sorgte nach Zuspiel von Mfumu für die Vorentscheidung, Wopke traf nach Pass von Bahri Youssef zum 4:1. Für Gimbte erzielten Lawrence Ndibe per direkt verwandeltem Freistoß und Titus Hartweg nach Zuspiel Ndibes die Tore. "Ich fands eigentlich ganz schön, dass wir dahin gefahren sind", sagte Gimbtes Co-Trainer Marius Müller nach der Partie. Er kommt gebürtig aus Warendorf, hat 20 Jahre lang bei der WSU gezockt. Mit dem Spiel konnte er trotz Niederlage leben. Der IFC ist gerade offensiv richtig gut und hat verdient gewonnen. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht, so war früh klar, dass es nicht reicht. Es war aber auch einiges Positives dabei - und nichts brachial Schlimmes. Dafür, dass da zwei B-Ligisten gegeneinander gespielt haben, war das Spiel schon sehr ordentlich. Die Jungs haben Willen gezeigt, aber es fehlte an der Zielstrebigkeit im letzten Drittel."

SC Gremmendorf - TuS Ascheberg 4:2 (2:1)
Aschebergs Coach Oliver Logermann zog nach der Partie ein ernüchtertes Fazit: "Es ist alles noch ein bisschen zu wenig. Die Jungs müssen sich ein bisschen mehr quälen. Wir haben noch einige Baustellen. Stand jetzt sind wir so noch kein Anwärter für die A-Liga." Die Gäste waren allerdings auch stark ersatzgeschwächt in die Partie gegangen. Logermanns Ansatz, häufiger fußballerische Lösungen zu suchen statt mit langen Bällen zu agieren, ging zunächst nach hinten los, denn David Olthues brachte die Hausherren nach einem schlimmen Fehlpass im Aufbau des TuS früh in Führung - mit einem Chip-Ball aus über 30 Metern! Mirko Frenking gelang nach schönem Solo der Ausgleich, doch Clemens Friedemann Gretenkord brachte den SCG mit einem herrlichen Schlenzer wieder in Führung. Nach der Pause patzte dann Simon White im Ascheberger Kasten, diesmal traf Gretenkord per Seitfallzieher. "Lob den mal, dann hängen wir den Artikel in die Kabine", forderte SCG-Coach Stefan Thoma den Heimspiel-Redakteur auf. Na gut. Haste gut gemacht, Clemens! Fürs Protokoll: Paul Sandhowe verkürzte nochmal, doch Joker Moritz Wewelkamp netzte in der Schlussminute nochmal und machte den Einzug in die nächste Runde perfekt. "Wir haben gut reingefunden, stark verteidigt und die Fehler des Gegners eiskalt ausgenutzt. Am Ende kann das auch 6:2 ausgehen. Wir standen ein bisschen besser im Saft", meinte Thoma. Logermann wollte nicht allzu schwarz malen: "Es war eine verdiente Niederlage, aber wir schmeißen uns ein, zwei Dinger auch selbst rein. Es war eine gute Standortbestimmung. Wenn unsere Urlauber wieder da sind, bin ich guter Dinge, dass das besser aussehen wird."