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Der erste Derbysieg nach 14 Jahren
Von Fabian Renger
(15.07.24) Es war nur ein Vorbereitungsturnier. Klar. Es ging um Ruhm, es ging um Ehre, es ging um eine kleine Siegprämie. Aber für Rojhat Atalan, Trainer von Davaria Davensberg, war es dann doch etwas Besonderes. Am Samstag veranstaltete die Davaria ein kleines Turnier anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums. Vier Teams duellierten sich im Jeder-gegen-Jeden-Modus. Davensberg gewann - und ja: Für Rojhat Atalan war das dann noch mehr als "nur" ein Turniersieg.
Im ersten Spiel gewannen die Hausherren nämlich mit 2:0 über den Bezirksligisten SV Herbern. Benjamin Leifeld und Noah Dudek trafen. Die Partien dauerten jeweils 30 Minuten, so gesehen war das schonmal eine runde Nummer. "Ewig her, mal gegen Herbern gewonnen zu haben", schaute Coach Atalan zurück. Wie ewig? Naja: Sehr ewig. Seit 14 Jahren ist Rojhat Atalan nun schon in Davensberg. In der ersten Saison 2010 hat's mal mit einem Sieg gegen Herbern funktioniert. "Seitdem nie wieder."
"Bedeutungsvoll"
Damals war Davensberg noch Landesligist und Liga-Konkurrent von Herbern. In den Auseinandersetzungen seitdem - sei es in Testspielen oder bei Hallenturnieren - gewannen die Davaren nicht mehr gegen den Lokalrivalen. "Wir haben auch wirklich gut gespielt, viele Torchancen kreiert, das war ein gutes Turnier von uns", freute sich Atalan. Im zweiten Spiel des Turniertages unterlagen die Davensberger jedoch BW Ottmarsbocholt mit 0:1. Jens Overbeck netzte nach einem Freistoß für BWO ein. Auch da hätte es "Chancen ohne Ende" gegeben, aber eben keinen Sieg, befand Davarias Coach. Im abschließenden Spiel gegen den TuS Ascheberg setzte sich der Gastgeber mit 3:0 (Luzan Haliti, Eigentor Sebastian Sobbe, Dennis Kreuzberg) durch. "Schön, die Ortsnachbarn ein bisschen zu ärgern", freute sich Atalan über den Turniersieg. Die Leistungsvergleiche mit den Ortsnachbarn gibt es ja sonst nicht so häufig. "Für mich war das schon bedeutungsvoll", so der Übungsleiter.
Fernab von den nackten Resultaten, war Atalan auch zu Experimenten gezwungen. Kein gelernter Innenverteidiger stand zur Verfügung. Philo Gremme, Neuzugang vom FC Nordkirchen und für die Offensive eingeplant, fand sich hinten in der Abwehrkette wieder. "Das hat er überragend gemacht und mir gezeigt, dass er das öfter machen kann", lobte Atalan. Auch Dennis Kreuzberg ist eigentlich nicht in der Innenverteidigung zu finden, half dort aus und machte es stark.
Eine Pause gönnt der Trainer seinen Männern übrigens aktuell kaum. Am Sonntag testete die Davaria gleich mal gegen den B-Ligisten SC Gremmendorf (4:0-Sieg), vorm Samstags-Turnier standen bereits Tests gegen die Bezirksligisten aus Albachten (0:1-Pleite) und Wolbeck (4:4) an. "In den Spielen gegen die drei Bezirksligisten haben wir phasenweise sogar dominieren können. Das sind megagute Eindrücke für mich", so Atalan. Die Kreisliga A kann kommen.
Statistik
Spiele
SV Herbern - Davaria Davensberg 0:2
Tore: 0:1 Leifeld (23.), 0:2 Dudek (30./FE)
TuS Ascheberg - BW Ottmarsbocholt 0:1
Tor: 0:1 Goerdt (22.)
SV Herbern - TuS Ascheberg 1:0
Tor: 1:0 Krüger (25.)
BW Ottmarsbocholt - Davaria Davensberg 1:0
Tor: 1:0 Overbeck (16.)
Davaria Davensberg - TuS Ascheberg 3:0
Tore: 1:0 Haliti (7.), 2:0 Sobbe (16./ET), 3:0 Kreuzberg (22.)
BW Ottmarsbocholt - SV Herbern
Tor: 0:1 Gün (11.)
Tabelle:
1. Davaria Davensberg, 6 Punkte, +4-Tore
2. BW Ottmarsbocholt, 6, +1
3. SV Herbern, 6, +-0
4. TuS Ascheberg, 0, -5