Schlering-Cup
Herbern zerschießt Stewwerter Aufschwung
Von Pascal Bonnekoh
(29.07.24) Mit dem deutlichen Erfolg gegen den SV Rinkerode sowie der starken Leistung gegen die SG Sendenhorst schien es beim zuletzt so gebeutelten SV Drensteinfurt gerade erst wieder bergauf zu gehen, da kam direkt der nächste Rückschlag um die Ecke. Beim eigenen Schlering-Cup ließ man sich im Halbfinale vom SV Herbern zehn Dinger einschenken und verlor völlig zurecht mit 2:10 (2:5). Immerhin lässt sich am Mittwoch schon Wiedergutmachung betreiben, wenn man im Spiel um Platz drei auf GW Albersloh trifft, das im zweiten Halbfinale der SG Sendenhorst das Leben zwar schwer machte, schlussendlich dennoch mit 0:3 (0:1) verlor.
Das Stewwerter Drama nahm bereits in der zweiten Minute seinen Lauf. Pouya Ardehari trat im eigenen Sechzehner über den Ball, der an diesem Tag alles überragende Daniel Krüger schnappte sich das Spielgerät und schloss eiskalt ins lange Eck zum 1:0 ab. Ansonsten erwischten die Hausherren aber tatsächlich sogar eine recht gute Anfangsphase. Nur sieben Minuten später glich Diogo Castro nach einem offensiven Ballgewinn aus (9.), ehe keine 120 Sekunden später Daxaz Maho nach schöner Vorarbeit von Valentin Kröger und Castro den SVD in Führung schoss (11.). Die Herberner Angriffsreihe bekamen die Gastgeber jedoch zu keinem Zeitpunkt so wirklich in den Griff. Und als dann die eigenen Offensivbemühungen so langsam zum Erliegen kamen, klingelte es beinahe im Minutentankt im eigenen Kasten.
Krüger mit Fünferpack und Pettendrup mit ganz feiner Klinge
Zunächst fälsche Stewwerts Kapitän Philipp Ressler einen Freistoß von Jonas Pettendrup unhaltbar für den eigenen Schlussmann ab (20.), ehe Krüger mit drei Buden innerhalb von nur sieben Minuten für den deutlichen Halbzeitstand sorgte (27./32./34.). Nach dem Seitenwechsel gab es immerhin ein kleines Lebenszeichen der Drensteinfurter. Nach schöner Vorarbeit Mahos traf Castro jedoch nur den Pfosten. Den Herbernern gelang an diesem Sonntag hingegen beinahe alles. Dustin Ihl machte das halbe Dutzend voll (48.), während kurz darauf Jonas Pettendrup zur sicherlich schönsten Bude des Tages ausholte. Aus rund 25 Metern Torentfernung platzierte er den Ball genau im Knick (50.). Krüger machte im Anschluss natürlich auch noch seine fünfte Bude des Tages (54.) und auch Luis Dombrowski durfte sich in die Torschützenliste eintragen (55.).
In der Folge ließen die Gäste es merklich ruhiger angehen, auch wenn der eingewechselte Jan Hoenhorst noch die ein oder andere gute Möglichkeit liegen ließ. Zweistellig wurde es aber trotzdem noch. In der 90. Spielminute setzte Leon Maximilian Krampe den Schlusspunkt. Drensteinfurts Coach Kai Pfaff war bedient: "Was wir uns gegen Sendenhorst und Rinkerode erarbeitet haben, haben wir heute total fallen lassen. Das fing schon beim Warmmachen an. Ich habe den Jungs gesagt, dass uns niemand etwas schenken wird. Im Spiel kamen dann nur lange Bälle auf die Stürmer, denen wir viel zu viel Platz gelassen haben. Das war allgemein viel zu wenig. Lauf- und Zweikampfbereitschaft war kaum vorhanden. Bei so einem hohen Ergebnis gibt man natürlich irgendwann auf, aber meiner Meinung nach kann man immer weiter kämpfen."
Die SG Sendenhorst hatte nach dem schwachen Auftritt gegen den SVD etwas zu beweisen. Und obwohl man im Stadtderby gegen GW Albersloh erneut kein Feuerwerk abfackelte, so sah Coach Florian Kraus doch eine deutliche Steigerung: "Mit der ersten Halbzeit bin ich einigermaßen zufrieden, auch wenn wir nur ein Tor erzielt haben. Wir hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, ein gutes Gegenpressing und haben den Ball gut laufen lassen. Mir hat nur ein bisschen der Zug zum Tor gefehlt und wenn wir Außen durchgekommen sind, die Sechzehnerbesetzung."
Dazu war der Führungstreffer der Sendenhorster eher ein Zufallsprodukt. Nach einer Ecke bekamen die Albersloher den eigenen Straftraum trotz mehrerer Möglichkeiten nicht endgültig bereinigt, ehe die Kugel genau in die Füße von Sendenhorsts Kapitän Tim Wittenbrink fiel, der aus kürzester Entfernung einschob (33.). "Die zweite Halbzeit war dann nicht mehr so gut. Albersloh ist aber auch nicht wirklich zu Torchancen gekommen, daher war es okay. Wir haben noch zwei Tore gemacht, die zwar irgendwie komisch gefallen sind, aber insgesamt haben wir schon hochverdient gewonnen", resümierte Kraus.
Jannick Horstmann doch schon wieder auf dem Platz
Auch bei Toren zwei und drei half die Grün-Weiße Hintermannschaft den Sendenhorstern so ein wenig aus. Nicolas Rosendahl bekam in der 66. Minute die Chance zum 2:0 und verwandelte ins lange Eck und in der 84. Minute traf Lennart Pörschke zum 3:0-Endstand. Trotz der Niederlage zog Alberslohs Coach André Simon ein positives Fazit: "Sendenhorst hat verdient gewonnen. Natürlich war es ärgerlich, wie die Gegentore gefallen sind. Das Spiel hätte auch 0:0 ausgehen können, aber Sendenhorst war schon besser und hatte mehr Ballbesitz. Insgesamt sind wir aber sehr zufrieden mit unserer Defensive. Wir haben sehr wenig zugelassen und trotzdem Gefahr ausgestrahlt."
Gleichzeitig hätten bei den Grün-Weißen die Voraussetzungen kaum schlechter sein können. "Im Prinzip hatten wir nur elf Spieler dabei. Matthias Hecker aus unseren Altherren hat ausgeholfen und Jannick (Horstmann, Anm. d. Red.) wollte in dieser Saison eigentlich nicht spielen. Jetzt war es schon in der Vorbereitung soweit. Schlimmer wird's jetzt aber auch nicht mehr", so Simon.
Schlering-Cup
Halbfinale:
SV Herbern - SV Drensteinfurt 10:2 (2:0)
Tore: 1:0 Krüger (2.), 1:1 Castro (9.), 1:2 Maho (11.), 2:2 Pettendrup (20.), 3:2 Krüger (27.), 4:2 Krüger (32.), 5:2 Krüger (34.), 6:2 Ihl (48.), 7:2 Pettendrup (50.), 8:2 Krüger (54.), 9:2 Dombrowski (55.), 10:2 Krampe (90.)
SG Sendenhorst - GW Albersloh (3:0)
Tore: 1:0 Wittenbrink (33.), 2:0 Rosendahl (66.), 3:0 Pörschke (84.)
Spiel um Platz 5:
Dienstag, 30. Juli
Fortuna Walstedde - SV Rinkerode (19 Uhr)
Spiel um Platz 3:
Mittwoch, 31. Juli
SV Drensteinfurt - GW Albersloh (19 Uhr)
Finale:
Mittwoch, 31. Juli
SV Herbern - SG Sendenhorst (19 Uhr)