Querpass/Kreisliga C
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Spielabbruch wird Thema fürs Sportgericht
Von Malte Greshake
(24.09.24) Hoch her ging's am vergangenen Wochenende beim Spiel in der Kreisliga C3 zwischen SC Capelle II und Polonia Münster. In Halbzeit eins setzten beide Teams erst noch sportliche Duftmarken. Mit 3:3-Unentschieden ging's schließlich in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel überschlugen sich aber die Ereignisse. Und nicht in schöner Hinsicht. Insgesamt vier Platzverweise musste Schiedsrichter Maurice Gemüth verteilen. Und als die Capelle-Reserve kurz vor Schluss einen Elfmeter zugesprochen kam, verließ die gesamte Polonia-Mannschaft den Platz. Die Partie wurde abgebrochen und ist nun ein Fall für das Kreissportgericht.
"Ich habe den Vorfall am Montagmorgen direkt an das Sportgericht weitergegeben", berichtet Staffelleiter Florian Böse. Clever wäre es laut ihm jedenfalls nicht gewesen, in der 90. Minute vom Platz zu gehen. "Der Verein wird jetzt erst einmal zu einer Stellungnahme aufgefordert", so Böse. Bei einem ähnlichen Fall hätte das Sportgericht in der Vergangenheit bereits eine Geldstrafe von 250 Euro verhängt. Dass das Spiel für Capelle gewertet wird, sei zudem wahrscheinlich "Auch wenn ich dem Sportgericht natürlich nicht vorgreifen will", unterstreicht Böse.
Schiedsrichterbeleidigung wird ebenfalls Teil der Verhandlung sein
Capelle-Coach Hendrik Mertens äußerte sich am Wochenanfang bei den Ruhr Nachrichten zum Vorfall. "Es war kein hitziges Spiel", sagte er über Durchgang eins. Nach dem Seitenwechsel hätten die Karten aber locker gesessen. Capelle kassierte einen Platzverweis, Polonia sogar gleich drei. Eine Gelb-Rote Karte wegen eines Foulspiels und dazu noch zwei glatt Rote Karten (Grobes Foulspiel und Schiedsrichterbeleidigung). "Auch die Schiedsrichterbeleidigung wird Thema in der Verhandlung sein", merkte Böse an.
In der Nachspielzeit hätte die Capelle-Reserve beim Stand von 3:3 dann die Chance gehabt, die Partie per Elfmeter zu entscheiden. "Da ist Polonia vom Platz gegangen, weil sie mit einigen Entscheidungen nicht einverstanden waren", wird Mertens von den Kollegen zitiert. "Ich kann das nicht nachvollziehen. Es läuft die 92. Minute und es gibt ja die Möglichkeit, dass wir den Elfer nicht reinmachen. Dann nehmen die hier einen Punkt mit, was mit acht Punkten ein Erfolg gewesen wäre." Mertens rechnet nun damit, dass es eine Spielwertung zugunsten seines Teams geben werde. "Alles andere wäre ein Witz", sagt er. "Wir hatten die Chance auf das 4:3. Dann kann ich nicht einfach vom Platz gehen." Die Münsteraner waren von den Ruhr Nachrichten für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.