Rödder will mehr

Von Pascal Bonnekoh

(26.07.24) In einer Gruppe mit Bezirksligist SG Telgte sowie mit BW Ottmarsbocholt und SC Nienberge zwei sehr soliden A-Ligisten überraschte die SG Rödder mindestens mal ein wenig. Beim Volksbank-Baumberge-Cup in Hohenholte geht es für die SG mit zwei Siegen und einem Unentschieden komfortabel als Gruppensieger in die Finalrunde. Und jetzt darf auch gerne der Turniersieg her.

"Wir sind ganz ohne Druck und ohne große Ambitionen in das Turnier gegangen. Wenn wir jetzt aber schon weitergekommen sind und Samstag die Reise auf uns nehmen, wollen wir das Ding auch gewinnen", formulierte Rödders Spielertrainer Florian Fricke die eigenen Ambitionen. Und warum auch nicht. Der Tabellensiebte der vergangenen Saison in der Kreisliga A2 Ahaus-Coesfeld schlug nicht nur zum Auftakt die SG Telgte und erkämpfte sich in der letzten Spielminute ein 3:3 gegen BW Ottmarsbocholt, sondern schlug jetzt auch noch den SC Nienberge mit 2:0 (1:0).

Mit guter Laune in die Finalrunde

In der 24. Spielminute köpfte Denis Usein nach einer Ecke zum 1:0 ein. "Wie im ganzen Turnier schon, haben wir es wieder geschafft, in Führung zu gehen", freute sich Fricke. Die Nienberger hatten zwar etwas mehr Ballbesitz auf ihrer Seite und kamen auch zu der ein oder anderen Chance, Rödders Verteidigung hielt aber ganz zur Freude von Keeper Michael Johrden stand. "Es war ganz wichtig, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Wenn wir gewinnen, aber ein Gegentor kassiert haben, hat Michi trotzdem schlechte Laune. So sind wir alle gut drauf und freuen uns aufs Wochenende", führte der Übungsleiter weiter aus. Und noch eine weitere schöne Geschichte hatte die Partie im Gepäck. Denn der junge Len Imkamp traf in der 79. Spielminute bereits zum zweiten Mal in diesem Turnier.

Zuvor hatten BW Ottmarsbocholt und die SG Telgte bereits die Steilvorlage für Rödders Gruppensieg geliefert. Denn bei einem Erfolg der Blau-Weißen hätte die Tordifferenz entschieden. Dank der Punkteteilung reichte ein einfacher Sieg. Gunnar Nacke köpfte im ersten Durchgang Ottibotti in Front (30.). Und für die ansehnliche Bude gab es dann auch mal direkt Lob von der Konkurrenz. "Das war ein gut rausgespielter Angriff über Außen, eine geile Flanke und ein geiler Kopfball. Sowas sieht man im Amateurbereich eher selten", so Telgtes Coach André Kuhlmann.

Starke Saxonen auch ohne Isselhorst

Der Übungsleiter erfreute sich nach den zuletzt schweren Tagen außerdem an einem zumindest versöhnlichem Turnierabschluss: "Wir haben unter schwierigen Voraussetzungen eine gute zweite Halbzeit gespielt. Vier ehemalige A-Jugendliche standen auf dem Platz, für die der Sprung gerade sehr schnell und sehr groß ist. Mit Matthias Bemben stand außerdem ein Spieler der Dritten auf dem Platz. Die Jungs haben es aber gut gemacht, obwohl sie teilweise auf Positionen zum Einsatz kamen, auf denen sie sonst nicht spielen." Und dann traf in der 63. Minute mit Moritz Benedikt Bockelmann auch noch ausgerechnet einer dieser jungen Spieler zum 1:1-Endstand.

Die Gruppe A verlief ähnlich verrückt. Im ersten Spiel des Mittwochabends kämpften GW Nottuln II und GW Amelsbüren um die letzte Chance auf die Finalrunde. Dank je einer Bude von Niklas Thewes (16.) und Sebastian Hübener (34.) entschieden die Amelsbürener die Partie zwar für sich, da änderte auch der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Carlo Schürmann nichts dran (42.), die Finalrunde blieb den Grün-Weißen dennoch verwehrt. Denn im späten Spiel machte es Saxonia Münster der SG Rödder vor und überraschte mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg. Mit zahlreichen neuen Jungs im Aufgebot und noch ohne den inzwischen verkündeten neuen Trainer Frederik Isselhorst machten die Saxonen den Hausherren das Leben schwer.

Thihatmar zurück an der Seitenlinie

"Die Mannschaft muss sich erstmal noch finden. Daher haben wir es taktisch etwas ruhiger angehen lassen. Wir haben natürlich auch nicht blind die beiden Spiele von Hohenholte verfolgt. Wir wollten deren Stärken nicht zur Entfaltung kommen lassen und haben daher etwas abwartender gespielt und auf Ballgewinne gesetzt", berichtete der für die eine Partie nochmal eingesprungene Interimscoach Daniel Thihatmar. Der Plan ging auf. Nach einem Umschaltmoment tauchte Lennart Rausch vor Hohenholtes Kasten auf und markierte das 1:0 (16.).

"In der Halbzeit wurde dann auf beiden Seiten viel gewechselt. Der Unterschied war nur, dass Hohenholte eine Truppe hat, die sehr eingespielt ist. Wir mussten viel verteidigen, haben das dann aber auch mit dem Quäntchen Glück, dass wir uns erarbeitet hatten, gut gemacht", so Thihatmar. Und mit dem etwas unglücklichen Eigentor von Jonas Lülf nach einem Standard der Saxonen war die Geschichte dann ohnehin frühzeitig gegessen (87.). So folgen die Saxonen den Gelb-Schwarzen in die Finalrunde und die Amelsbürener scheiden trotz ihres Sieges aus.