Kommentar: Die Katze beißt sich in den Schwanz
Von Mario Witthake
(02.08.15) Gievenbecks Sportlicher Leiter Alexander Tehler wollte die Resonanz beim Glas-Theißing-Cup erst gar nicht schönreden. Die Zuschauerzahlen an den sieben Turniertagen waren mehr als mau. Da hilft es dem 1. FC Gievenbeck bei der Suche nach Erklärungen nicht weiter, nur dem Wetter die Schuld in die Schuhe zu schieben. Fest steht: Es muss was passieren, damit diesem Vorbereitungsturnier nicht das gleiche Schicksal ereilt wie dem Fuchs-Cup. Nämlich, dass er bald gar nicht mehr stattfindet.
Wir von der Presse bekommen freien Eintritt. Den Fan kann ich verstehen, wenn er sagt, dass ihm fünf Euro (ermäßigt drei Euro) zu viel sind. Schließlich testen die Trainer hier, echte Wettkampfhärte kommt nicht auf. Und so beißt sich die Katze in den Schwanz, denn die Akteure auf dem Rasen werden von der Leere auf den Rängen, sagen wir, nicht zusätzlich motiviert. Da hilft dem einen oder anderen Kicker nur noch Galgenhumor, wenn der arme Stadionsprecher das "große Finale" ankündigt.
Was tun? Vielleicht wie beim Löti-Cup in Dyckburg freien Eintritt gewähren und stattdessen auf Durst und Hunger der Zuschauer hoffen? Dass der ein oder andere mit einem Sixpack Bier unterm Arm in den Sportpart spazierte, hat doch sehr verwundert.
Tehler sagt, er sei "für alle Schandtaten bereit". Vielleicht sollte man bei Emsdetten 05, Greven 09 oder SuS Neuenkirchen nachfragen, ob die Vereine demnächst mitspielen wollen. Die bringen definitiv ein paar Zuschauer mit und sportlich würden sie das Turnier mit Sicherheit nicht abwerten.
Wenn ich einem Veranstalter zutraue, ein jovles Sommerturnier auf die Beine zu stellen, dann dem 1. FC Gievenbeck. Der ist ja immerhin Ausrichter der Stadtmeisterschaft in Berg Fidel.