Frauen-HKM: Endrunde
Wacker Mecklenbeck in Ekstase
Von Till Meyer
(24.01.16) Der Jubel kannte um 17:44 keine Grenzen! Völlig losgelöst sprintete die komplette Wacker Mannschaft, in vorderster Front Coach Andre Frankrone, auf Torhüterin Anna Fuhrmann zu und die anschließende Jubeltraube ließ bereits erahnen, wie viel Anspannung sich da gerade abbaute. Stadtmeister 2016! Was für ein Erfolg für die Mädels von der Egelshove! Der Spannungsabfall, puh, verständlich, denn das Finale, zwischen Neu-Champion Wacker Mecklenbeck und dem UFC Münster, war an Dramatik nicht mehr zu überbieten.
Wacker lief zunächst einem 0:1-Rückstand hinterher, ließ sich davon aber mal so gar nicht beirren und stellte durch Kathrin Große-Scharmann auf 1:1. Spielerisch war das heute zwar keine Offenbarung der Wacker-Ladies, aber das interessierte am Ende auch keinen mehr. „Das war sicherlich nicht der beste Hallenfußball von uns, aber wir waren in den entscheidenden Momenten einfach da“, brachte es Sieger-Trainer Andre Frankrone treffend auf den Punkt.
Eiskalt und abgezockt
Apropos „da sein“: Das war seine Truppe am Ende des Finales auch vom Neunmeterpunkt. Eine schlichtweg abgezockte Darbietung, denn beim Stande von 4:4 lässt sich Wackers Winterneuzugang Elisa Kschiedel nicht beirren und jagt die Pille zur 5:4-Führung in die Maschen und im Anschluss, ja im Anschluss knallt UFC Schnapperin Kathrin Klimas das Runde meilenweit über den Kasten. Aus, ende und vorbei! 5:4-Sieg für Mecklenbeck. Zweifelsohne der Beginn einer langen Partynacht, wie auch Frankrone durchblicken ließ: „Das hat bei Wacker Tradition, dass jetzt ein paar Bierchen getrunken werden und dann sitzen die Mädels morgen halt einfach mal müde auf der Schulbank.“ Und wohin geht`s heute noch? „Zu mir nach Hause. Ich stelle meine Bude zur Verfügung, weil ich es den Mädels versprochen habe“, verriet der Wacker-Trainer und war einfach unglaublich stolz auf seine Truppe: „Die Mannschaft ist nach Rückschlägen immer zurück gekommen und hat Großartiges geleistet. Hoffentlich nehmen wir diesen Schwung mit in die Liga.“
Dabei war der Turnierweg des Champions nicht ohne Hindernisse – im Gegenteil. Das Halbfinale gegen den 1. FC Gievenbeck wurde ebenfalls erst auf den letzten Drücker vom Punkt entschieden und auch in der Zwischenrunde musste lange gezittert werden. Hauchdünn, das heißt nur wegen des besseren Torverhältnisses, zogen die Wacker-Mädels vor Saxonia Münster ins Halbfinale ein. Tja, das ist wohl eben das Quäntchen Glück, das man zweifelsohne benötigt, um Hallenchampion zu werden.
Enge und spannende Zwischenrunde
Frankrones Schützlinge lagen sogar im letzten Gruppenspiel, indem sie unbedingt einen Sieg fürs Weiterkommen benötigten, zunächst mit 0:2 gegen Kreisligist und Gastgeber ESV Münster zurück. Fast logisch, dass ein großes Raunen durch die Halle ging. Aber: Ende gut – alles gut. Auch in diesem Spiel, denn Mecklenbeck legte drei Schippen drauf, spielte seine Klasse aus und gewann noch mit 4:2. Ein Sieg der Moral und zugleich wohl der entscheidende Push für die noch folgenden Spiele des Tages. Das Ende des Liedes ist ja bekannt….