HKM Münster
Ems und SVD allein auf weiter Flur
von Emma Heeke, Christian Lehmann und Mario Lacroix
(22.01.18) Stell Dir vor es ist Hallenkreismeisterschaft und keiner geht hin. Wie in den letzten Jahren waren Teams aus dem Altkreis Warendorf Mangelware beim riesigen Turnier in Nienberge. Doch warum ist das immer noch so, obwohl der Wettbewerb, wie berichtet, eine Aufwertung erfahren hat? Wir haben die beiden Klubs gefragt, die dabei waren und zwei, die nicht dabei waren.
Die Jungs vom SV Drensteinfurt hätten sogar eine gute Ausrede parat gehabt. Ein Teil der zweiten Mannschaft war beim Sparkassen-Cup in Borghorst. Trotzdem hat es eine Abordnung des SVD nach Nienberge geschafft. Es geht also!
SVD zweigleisig unterwegs
"Wir fahren zweigleisig noch auf einem anderen Turnier, wo auch unser Trainer ist; wir haben unseren Co-Trainer, den Torwart, dabei, mit dem wir hier alles gestalten", erklärt Drensteinfurts Spieler Tim Wiebusch. Mit dem Team wollte er eigentlich weiterkommen, scheiterte aber sang- und klanglos in Gruppe sieben. Warum nur zwei Vereine aus dem Altkreis Warendorf teilgenommen haben, konnte auch er sich nicht erklären.
Über eine größere Anwesenheit hätte er sich aber gefreut: "Grundsätzlich wäre es ganz schön, wenn auch Rinkerode, Albersloh oder Walstedde dabei wären. Da kennt man halt auch viele Jungs und könnte ein bisschen mit denen sprechen." Kleines Problem: Walstedde gehört dem Kreis Beckum an.
Auch Ralf Hohmann, Trainer von Ems Westbevern, bedauert die geringe Strahlkraft des Turniers: "Ich finde es schade, dass nur so wenige Mannschaften teilnehmen. Wenn so ein Turnier gemacht wird, sollten alle Vereine auch eine Mannschaft stellen können." Auf die Frage, warum Westbevern und Drensteinfurt Ausnahmen darstellen, antwortet er: "Vielleicht ist das Grenzendenken noch weit verbreitet. Bei den HKM in Freckenhorst sind bis auf wenige Ausnahmen ja alle da."
Mehr Qual als Spaß für Asadollahi
Einen ganz anderen Grund sieht Omid Asadollahi, Trainer von Grün-Weiß Albersloh: "Wir nehmen generell an wenig Hallenturnieren teil, da die Spieler Angst vor Verletzungen haben. Und wenn man dann hinterherbetteln muss, um überhaupt antreten zu können, quält man sich auch mehr, als dass man Spaß hat." Asadollahi weiter: "Zudem ist der Zeitpunkt ungünstig, da die Vorbereitung schon angefangen hat."
Für Sven Frommer, Trainer des BSV Ostbevern, ist die Vorbereitung draußen extrem wichtig, um in der Kreisliga A1 die Klasse zu halten. "Wir haben genug Hausaufgaben", sieht er keinen großen Bedarf an Hallenturnieren mehr. Zum Stellenwert der HKM sagt er: "In Warendorf war das komischerweise nie ein Wettbewerb, der durchschlägt. Er hat hier keine Lobby."
Im Vorfeld hatte Norbert Krevert, stellvertrender Vorsitzender des Kreises Münster "gehofft, dass die Akzeptanz aus diesem Bereich in Zukunft wieder größer wird. Auf der Kreisfußballkonferenz haben wir dafür schon geworben." Der Erfolg blieb in diesem Jahr aus. Nach wie vor gilt aber: Die HKM soll keine Pflicht- sondern eine Lustveranstaltung sein.