Milte, das HKM-Phänomen

von Luca Adolph

(06.01.19) Aus die Maus! Der Tag der Entscheidung bei den Hallenkreismeisterschaften in Warendorf entfachte bei einigen Teilnehmern eine ausgelassene Feierstimmung. Für vier Teams bedeutete die alles entscheidende Endrunde allerdings auch gleichzeitig Endstation in der Sportschule der Bundeswehr. Ein Verlierer-Team erntete dabei jedoch höchsten Respekt.

Auch, wenn es für den ganz großen Wurf am Ende nicht gereicht hat, überraschte Rot-Weiß Milte wie bereits im vergangenen Jahr mit einem starken Auftritt. Der B-Kreisligist verkaufte sich teuer und spielte sich spätestens nach dem 4:0-Erfolg über den SV Drensteinfurt in die Herzen der Zuschauer. Mit spektakulären Flugeinlagen und einem Sensationstreffer knüpfte Milte-Schnapper Daniel Frank an seine Leistung aus dem Vorjahr an. Die 3:4-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen die SG Sendenhorst wehrte jedoch auch der Publikumsliebling Frank nicht ab. "Wir haben alles reingelegt und es sehr stark gemacht. Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Truppe", so der spätere Torhüter des Turniers, der sich allerdings wohl Sendenhorsts Robin Lackmann entschieden hätte, wenn er selbst hätte wählen dürfen. Bei der Siegerehrung machte er das mit einer tollen Geste deutlich.

Drensteinfurt geht die Puste aus

Einen eher bescheidenen Auftritt legten derweil die Mannen des SV Drensteinfurt auf das Parkett. Nach der deutlichen Pleite gegen Milte und einer 3:4-Niederlage gegen Sendenhorst kam es im letzten Gruppenspiel zum Showdown mit der Warendorfer SU. Drensteinfurt benötigte einen deutlichen Sieg und hoffte zudem auf eine Milter Niederlage gegen die SGS. Mehr als ein 3:3-Unentschieden sprang für die Stewwerter dabei jedoch nicht heraus. Spieler Dominik Heinsch zog nach dem Spiel ein Fazit: "Es war einfach nur anstregend, aber wir haben vor einer geilen Kulisse gespielt. Unsere Leistung aus der Vorrunde konnten wir heute nicht abrufen und scheiden demnach verdient aus."

Die Konstellation in der zweiten Endrunden-Gruppe war ähnlich spannend. Vor dem letzten Gruppenspiel hatten alle vier Teams noch die Möglichkeit auf das Weiterkommen. Trotz der insgesamt neun Turniertreffer von Jo Maffenbeier kam die SG Telgte nicht über zwei Unentschieden in der Endrunde hinaus. Dabei verspielte das Team einen 6:4-Vorsprung gegen den SC Everswinkel und verpasste folglich den Einzug ins Halbfinale."Gegen Sassenberg verlieren wir unglücklich und das 6:6 gegen Everswinkel hat uns schließlich das Genick gebrochen. Das war der Knackpunkt, weshalb wir hier ausgeschieden sind", befand der Torjäger.

Everswinkel zeigt sich löchrig

Der SC Everswinkel luchste Gruppensieger VfL Sassenberg in einem intensiven Spiel derweil einen Zähler ab. Nach einer deutlichen 1:5-Niederlage zum Auftakt gegen den TuS Freckenhorst und dem 6:6 gegen Telgte reichten zwei Punkte für das Erreichen des Halbfinals ebenfalls nicht aus. "Wir haben zu viele Gegentore kassiert und waren vor allem in der ersten Begegnung überhaupt nicht im Spiel. Wir standen offen wie ein Scheunentor und hätten auch die beiden anderen Spiele verlieren können. Daher geht das Aus schon in Ordnung", sagte der Everswinkler Spieler Mentor Rama.

Die Tickets für die Halbfinalpartien lösten demnach die SG Sendenhorst und die Warendorfer SU aus der Gruppe A. Darüber hinaus qualifizierten sich der VfL Sassenberg und der TuS Freckenhorst für die Finalspiele. Während für Sassenbergs Leader Stefan Wortmann das Aus vom Neunmeterpunkt ziemlich viel mit Pech zu tun hatte, ärgerte sich Freckenhorsts Coach Andreas Strump schwarz darüber, dass seine Jungs gegen die SGS nach komfortabler Führung ein Spiel aus der Hand gaben, das sie bis dato komplett souverän dominiert hatten (siehe Video-Interviews).