Die Sache mit dem Glück und dem Pech

Von Fabian Renger

(23.12.18) Da durchfuhr es einem schon beim Hinsehen: In der Viertelfinal-Begegnung des LEG Cups Westfalia Kinderhaus gegen den BSV Roxel foulte Roxels Lukas Kintrup einen Kinderhauser. Kintrups zweite zwei Minuten, das ergab glatt Rot für den Roxeler. So weit, so unspektakulär. Schiedsrichter Peter Gräler musste ihm die Karte allerdings zeigen, als Kintrup schon humpelnd gen Kabinentrakt schritt. Er hatte sich beim eigenen Foulspiel verletzt. Wohl schwerer.

"Er hat ein schlechtes Gefühl im Knie", erklärte Roxels Co-Trainer Simon Timmer den aktuellen Stand der Dinge. Auch Wetfalias Co-Trainer Gerrit Göcking richtete schnell seine Genesungswünsche aus:"Alles Gute auf jeden Fall von dieser Stelle." Von uns auch!

05 muss passen

Dass der BSV überhaupt im Viertelfinale auflaufen durfte, hatte er den unglücklichen Umständen beim FC Münster 05 zu verdanken. Dessen Coach Roland Böckmann hatte mit seiner Truppe drei Zähler geholt in der Gruppenphase, das hätte als zweitbester Gruppendritter so eben gerade für die Zwischenrunde gereicht. Aber Böckmanns böse Vorahnungen des Vortags bewahrheiteten sich.

"Um fünf Uhr fahren die letzten Züge in Richtung Heimat für einige meiner Jungs. Ich hätte für das Viertelfinale nur fünf Mann zur Verfügung gehabt, da haben wir lieber verzichtet", so Böckmann. Er und 05 mussten schweren Herzens das Viertelfinale sausen lassen. "Wir haben auf jeden Fall was mitgenommen für uns. Wir waren ja auf dem Feld nicht immer vom Glück verwöhnt", freute sich Böckmann dennoch über das Abschneiden seiner Farben.

Nachrücker Roxel bezwang indes Kinderhaus im Viertelfinale mit 1:0 - trotz Unterzahl. Im Halbfinale war dann aber Feierabend gegen Borussia. 1:3, mehr als ein Treffer von Henrik Wesberg war da nicht drin. Timmer dazu:"Gegen Borussia fehlte uns schlichtweg die Kraft, aber Borussia spielte das auch ganz gut. Auch wenn fußballerisch nicht alles erste Sahne war, unsere Moral war definitiv im Takt."

Kinderhaus, das sich in der Vorrunde noch anschickte, das Turnier durchzurocken, hatte etwas zu knabbern am Viertelfinal-Aus. Aber eigentlich auch nur daran. "Wir haben heute viele 1:1-Situationen, auch im hinteren Bereich, gesucht um Überzahlsituationen zu kreieren. Das war nicht so verkrampft wie oft in den letzten Jahren", sah Göcking viel Licht. "In den drei Gruppenspielen war die Art und Weise schon okay. Grundsätzlich gegen Roxel auch..." Aber eben nur grundsätzlich...

Handorf vom Pech verfolgt

Ganz bitter lief's derweil für den TSV Handorf um Trainer Christian Hölker. Wenn Gruppenkontrahent GW Gelmer nicht gegen Preußen Lengerich einen 3:0-Vorsprung noch verspielt hätte - Endstand 3:3 -, dann wäre Handorf weiter gekommen. Auch im eigenen Spiel gegen Gelmer verlor der TSV zehn Sekunden vor Schluss mit 0:1.

Mehr Pech kannst du kaum haben. Sah auch Hölker so, der trotzdem das Positive hervorhob:"Da waren viele gute Sachen bei. Das Spiel mit dem Torwart funktioniert schon ganz. Nur nach vorne hin müssen wir uns noch ein paar Sachen überlegen. Da haben wir zu viel nicht gut ausgespielt. So haben wir uns das Aus selbst zuzuschreiben."