Ausber Cup 2019
RWA fehlt ein Wimpernschlag zur Endrunde
von Christian Lehmann
(19.12.18) Der Ausber-Cup hatte gerade erst so richtig begonnen, da bebte die Kehlbachhalle bereits zum ersten Mal. Als Gastgeber RW Alverskirchen den Bezirksligisten SG Telgte mit 3:2 nieder gerungen hatte, war sie plötzlich da, die große Chance auf die Sensations-Endrunden-Teilnahme des Underdogs. Die Mannschaft um Coach Ajdin Ajdini setzte die Maßgabe ihres Trainers ("Wir wollten Spaß haben") voll und ganz um, scheiterte jedoch letztlich aufgrund eines fehlenden Treffers. Und so waren es wieder einmal die großen Namen aus Münster, die am ersten Turniertag den Einzug in die Endrunde am Freitag klarmachten.
Ein Remis hätte den Rot-Weißen im abschließenden Gruppenspiel gegen Wacker Mecklenbeck zum Weiterkommen gelangt, und tatsächlich kamen die Jungs des Ausrichters nach frühem 0:2-Rückstand (Doppelpack von Sander Frehse) noch einmal zurück ins Match. Bereits vor dem 1:2-Anschlusstreffer durch Gerrit Börding hätte Spielertrainer Ajdini treffen müssen, doch statt allein aufs leere Tor zu schießen, legte er den Ball im Irrglauben, ein Mitspieler sei mitgelaufen, quer. Am Ende blieb's beim 1:2, das die von Co-Trainer Johannes Kämmerling betreute Wacker-Kombo in die Endrunde spülte. "Den muss ich machen", übte er anschließend Selbstkritik. "Die Enttäuschung nach dem Spiel war groß, aber auch nur kurz. Wir wollten uns vernünftig präsentieren, das ist uns voll gelungen."
Auch im Spiel gegen den SC Preußen, Total-Dominator des ersten Tages mit der vollen Punktausbeute und 19:3 Toren, agierte der B-Ligist zunächst frech und ging zunächst sogar in Führung. Nach Ousman Tourays Treffer zum 2:3 warf der SCP-Unterbau allerdings seine Passmaschine an und spielte RWA schwindelig. Ajdini zollte dem Oberligisten Anerkennung: "Das ist dann individuelle Klasse. Wie die sich die Bälle zugespielt haben...! Leck mich am A...!"
Nullacht folgt Hiltrup
Ebenfalls mit der Top-Ausbeute, aber längst nicht so entspannt wie die Preußen setzte sich der zweite Topfavorit TuS Hiltrup in Gruppe B durch. Zum Auftakt musste sich die Truppe um Trainer Kay Göttsch direkt strecken und gegen den SC Münster 08 nach dem Treffer von Till Rosenberger einen 0:1-Rückstand aufholen. Michael Fromme und der Ex-Nullachter Nils Johannknecht rückten beim 2:1-Sieg schließlich die Verhältnisse gerade für den Westfalenligisten. Auch beim 4:3-Erfolg gegen den TuS Freckenhorst mussten die Osttor-Kicker rackern, erst zum Abschluss gegen GW Albersloh (6:1) lieferte das Team ohne Druck souverän ab.
Den Hiltrupern folgte der SC Münster 08 in die Endrunde. Nach der 1:2-Auftaktpleite gegen Hiltrup steigerte sich Julian Wiedenhöfts Team und pflügte GW Albersloh mit 6:1 weg, am Ende langte ein 2:2-Remis gegen den ersatzgeschwächten Bezirksligisten TuS Freckenhorst zum Weiterkommen. "Ich war echt überrascht, dass wir schon zum Auftakt gegen Hiltrup so ein Spiel abgeliefert haben", befand Wiedenhöft, der mit Dennis Hamsen, Ramy Abdel Ghani und Julius Cassel auch ein paar exzellente Hallenkicker dabei hatte. "Wir haben es taktisch richtig gut gemacht und kompakt verteidigt. Am Anfang hat uns noch ein bisschen der Mut nach vorne gefehlt. Gegen Albersloh waren wir zielstrebiger, gegen Freckenhorst war's ehrlicherweise zum Teil vogelwild. Insgesamt war's ein gelungener Auftritt. Wir gehen ganz entspannt in den Endrundentag."