Preußen-Sehnsucht nach dem i-Tupferl

von Christian Lehmann

(16.12.18) Bei der Reserve des SC Preußen Münster ist derzeit alles in Butter. Am Samstag schloss der Oberliga-Aufsteiger mit dem 3:0-Erfolg über die Hammer SpVgg ein hervorragendes Spieljahr 2019 als Tabellenzehnter ab. Anschließend ging's zur Weihnachtsfeier beim Griechen, Physiotherapeutin Leonie Schulze gab zu den Blockflöten-Klängen ihres Kollegen Thorsten Potthast ein Gedicht zum Besten. Das vorweihnachtliche i-Tüpfelchen für die Adlerträger wäre nun die Titelverteidigung beim Ausber Cup. Bei der 27. Auflage des schnuckeligen Traditionsturniers von RW Alverskirchen werden aber wieder einige Kontrahenten etwas dagegen haben. Am Mittwochabend um 18.30 Uhr geht's mit dem Auftaktmatch der Preußen gegen Wacker Mecklenbeck los in der Kehlbachhalle. 

"Wir freuen uns darauf und wollen als Titelverteidiger unsere Leistung aus dem Vorjahr bestätigen. Die Jungs sollen einfach ohne große Vorgaben Spaß haben und den Ball gut laufen lassen", betont SCP-Co-Trainer Daniel Feldkamp, der sowohl beim Ausber Cup als auch bei den Münsteraner Stadtis "zwischen den Jahren" anstelle des derzeit voll beschäftigten Chefcoaches Sören Weinfurtner das Team betreuen wird. Weinfurtner ist nicht nur im Interims-Trainerteam der Preußen-Profis voll eingespannt, sondern erwartet auch noch in Bälde Nachwuchs. 

Mehr als nur Stadti-Vorbereitung

Der Nachwuchs der Preußen nimmt das Zocken unterm Hallendach - nicht nur als Vorbereitung auf die Stadtis - sehr ernst. Das sieht man nicht zuletzt daran, dass neben Torhüter Lukas Schell auch Kapitän Nils Burchardt, Marius Lackmann oder Ousman Touray, im Vorjahr bester Newcomer, dabei sein werden. Besonders freut sich Feldkamp auf den Auftritt von Sommer-Neuzugang Diogo Duarte. "Ein super Hallenspieler". "In der Halle ist es weniger entscheidend, ob man in der Oberliga, Westfalenliga oder Landesliga spielt. Wir müssen jedes Spiel seriös angehen", so Feldkamp.

In bewährtem Modus und vier Vierergruppen rangeln ab Mittwochabend 16 Teams an drei Tagen um die Krone. Am Freitagabend um etwa 22.30 Uhr dürfte feststehen, wer den Pott in den Händen hält. In Gruppe A ist neben den Preußen und A-Ligist Wacker auch Bezirksligist SG Telgte mal wieder mit dabei. Für Gastgeber RW Alverskirchen (B-Liga) könnte da die Luft dünn werden. "Das wird eine harte Nuss für uns. Da machen wir uns grundsätzlich wenig Illusionen", sagt Alverskirchens Fußballobmann Thomas Seiler. "Gegen Teams wie Preußen anzutreten, ist für unsere Spieler einzigartig. Da können wir nur gewinnen."

Hiltrup will Preußen den Titel entreißen

Spannend wird die Konstellation in Gruppe B. Westfalenligist TuS Hiltrup als einstmaliger Seriensieger würde den Preußen den Titel gerne wieder mal entreißen und zählt ebenfalls zu den Topfavoriten, dazu sind mit Bezirksligist TuS Freckenhorst und dem designierten A1-Meister SC Münster 08 (II) ambitionierte Teams am Start. A2-Vertreter GW Albersloh nimmt in diesem starken Feld die Außenseiterrolle ein.

Ebenso schwierig ist das Los des SC Everswinkel in Gruppe C, mit dem BSV Roxel (Landesliga), dem VfL Wolbeck und Borussia Münster (beide Bezirksliga) sind gleich drei Münsteraner Schwergewichte mit dabei. Favorit der Gruppe D ist mit der Beckumer SpVgg ein Landesligist, der sich mit drei A-Liga-Vertretern aus dem Altkreis Warendorf misst: VfL Sassenberg, SG Sendenhorst und BW Beelen. Beckum mit Ex-RWA-Spieler Shpetim Hajdini und Beelen sind zum ersten Mal überhaupt mit dabei und somit die Neulinge 42 und 43 in der Ausber-Cup-Geschichte.

Geld- und Sachpreise

Nicht nur sportlich, sondern auch finanziell lohnt sich eine Teilnahme für die Teams. Der Sieger erhält 500 Euro Preisgeld, der Zweite 350 Euro. Für den Dritten gibt's 250 Schleifen, für den Vierten 150. Platz fünf bis acht werden mit 50 Euro belohnt, zudem erhält jeder Teilnehmer 25 Euro Antrittsgeld. Sowohl in der Vorrunde als auch in der Endrunde werden überdies der beste Spieler und der beste Torhüter geehrt, am Finaltag zusätzlich der beste Torschütze und der beste Nachwuchsspieler.

In diesem Jahr wird es erstmals in der Kehlbachhalle auch ein Frauenfußball-Turnier um den Ausber-Cup geben, mit dem der Gastgeber "die Wichtigkeit und volle Unterstützung des Mädchen- und Frauenfußballs unterstreichen" möchte. "In der Erstauflage haben wir uns für ein Teilnehmerfeld auf Augenhöhe entschieden, um einen ausgeglichenen und spannenden Turnierverlauf zu gewährleisten", erklärt Seiler. Mit dabei sind neben dem Gastgeber die Bezirksligisten SC Gremmendorf II, BW Aasee, der 1. FC Gievenbeck, RW Ahlen und Kreisligist Borussia Münster. Gespielt wird in einer Sechsergruppe. Ab 18.30 Uhr geht's am Dienstagabend los. Für Platz eins gibt's 100 Euro, der Zweite bekommt 50 Euro, der Dritte 30 Euro, obendrein gibt's die obligatorische Torminute, in der Sachpreise ausgelobt werden. "Es geht niemand mit leeren Händen nach Hause."