Frauen Stadtmeisterschaften 2025
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Die Sensation ist perfekt!
Von Hannah Opitz
(03.02.25) Damit hat wirklich keiner gerechnet: Der Endrundentag der Stadtmeisterschaften war geprägt von Spektakel und Sensation - mit dem absoluten Hammer zum guten Schluss. Der 1. FC Gievenbeck holte sich den Stadtmeistertitel und löste nach fünf Jahren Seriensieger Wacker Mecklenbeck ab.
"Ein Traum wird wahr": Coach Nico Sahle fehlten nach dem gewonnen Finale gegen GW Amelsbüren die Worte. Bereits der Anfang des Endrundentages sollte voller Überraschungen sein. Denn in der Monstergruppe um Westfalia Kinderhaus, Borussia Münster, Wacker Mecklenbeck, BW Aasee und GW Amelsbüren war bis zum letzten Gruppenspiel alles möglich. Wer da am Ende unter den ersten beiden landet und ins Halbfinale einzieht? Spannung pur. Nachdem bereits Kinderhaus und Aasee die Titelverteidigerinnen aus Mecklenbeck schlugen, hatte man eigentlich gedacht, dass sich der Regionalligist nicht mehr fängt. Währenddessen spielte Amelsbüren ziemlich groß auf und fegte Borussia Münster und Aasee vom Platz. "Ja, so kann es weitergehen. Es haben ja einige bemängelt, dass der Zeitpunkt mitten in der Vorbereitung liegt, aber wenn du solche Spiele auf so einem hohen Niveau hast, passt es irgendwie schon in die Vorbereitung", sagte Amelsbüren-Coach Frank Schlichter nach den ersten beiden Partien.
Der Halbfinal-Brocken BW Aasee
Gegen Mecklenbeck mussten die Grün-Weißen die erste Niederlage einstecken, kamen aber trotzdem als Gruppensieger aus der Hammergruppe. Im letzten Gruppenspiel brauchte Aasee einen Sieg gegen Borussia, um als Zweiter die Gruppe zu verlassen: Der 2:1-Sieg ließ den Traum aufs große Finale steigen. In der anderen Gruppe zeigten sich SV Mauritz und der 1. FC Gievenbeck extrem souverän: Beide Mannschaften kassierten bis zum direkten Duell kein einziges Gegentor und zeigten spielerische Klasse in der Vorwärtsbewegung. "Wir hatten da auch ein bisschen Losglück mit unserer Gruppe, haben uns das aber gestern in der Vorrunde erarbeitet. Es war aber klar, dass im Halbfinale ein richtiger Brocken mit Aasee auf uns wartet", sagte Sahle. Und das war es auch: Gievenbeck ging früh in Rückstand, lief lange einem 0:1 hinterher und dann, wenige Minuten vor Schluss Finnja Niehues mit dem Ausgleich. "Das war ein absoluter Kampf. Ich glaube man hat gesehen, wie viel die Mädels in den letzten zwei Minuten gegrätscht haben, um dieses 1:1 zu halten, weil Aasee im Spiel eigentlich besser war als wir. Neunmeterschießen ist dann immer auch ein bisschen Glück", fügte Sahle hinzu.
Genau in den Neunmeterschießen, das acht Schützinnen von beiden Mannschaften forderte, setzte sich Gievenbeck mit 5:4 durch. Im zweiten Halbfinale standen sich Amelsbüren gegen Mauritz gegenüber, das Ganze sah dann ein wenig deutlicher aus und Amelsbüren zog mit einem 4:1 ins Finale ein. Für Gievenbeck war bereits die höchste Gefühlswelt erreicht und mit einem Sieg hatte niemand in der Halle gerechnet. Bis zu diesem Finale, war Amelsbüren die absolute Übermannschaft, spielten unfassbaren Hallenfußball und zeigten sich extrem souverän. "Das war der absolute Mannschaftszusammenhalt, damit hat ja absolut keiner gerechnet und wir auch nicht. Ich habe auch bis zu letzten Minute nicht dran geglaubt, dann schon, dann kam das Gegentor und dann hab ich wieder dran gezweifelt", versuchte Sahle seine aktuelle Gefühlswelt darzustellen. Finnja Niehues brachte ihre Gievenbeckerinnen in Führung, kurz darauf tankte sich Fia Tenbruck gegen zwei Gegenspielerinnen durch und stellte auf 2:0. Amelsbüren drückte weiter, Torhüterin Birgit Schulz verzeichnete einige spektakuläre Paraden und immer wieder brachte Gievenbeck einen Fuß zwischen den Abschlusshagel der Grün-Weißen.
Hektik pur und Emotionen
20 Sekunden vor Schluss: Der 2:1 Anschlusstreffer. Jetzt wurde es nochmal richtig hektisch. Amelsbüren schmiss alles nach vorne. Gievenbeck versuchte nur noch zu verteidigen. "Irgendwann habe ich auf die Uhr geguckt. Noch drei Sekunden und wir haben den Ball gerade nach vorne geschlagen, das war's", sagte Sahle völlig überwältigt. Und damit kommt unser neuer Stadtmeister vom 1. FC Gievenbeck und die Freude der Mädels war im Publikum spürbar. Niehues von Gievenbeck räumte dann noch den Preis zur besten Torschützin ab, Amelsbürens Franziska Rüter wurde zur besten Spielerin gekürt, so richtig darüber freuen konnte sie sich allerdings nicht. Denn die Enttäuschung über diesen zweiten Platz war letztendlich in den Grün-Weißen Reihen doch zu groß. Zur besten Torhüterin wurde Gremmendorfs Lory Glückstein gewählt. Die Gievenbeckerinnen werden dieses Spektakel wohl so schnell nicht vergessen und noch einige Nächste feiern.