Bezirksliga 9
Freckenhorst droht Wiederholung des Hilbeck-Spiels
(20.05.10) Hätte er mitspielen dürfen oder nicht? Das ist die Frage, mit der sich nun die Bezirksspruchkammer der Bezirksliga 9 auseinandersetzen muss. Im Spiel des SV Hilbeck gegen den TuS Freckenhorst (Endstand 1:1) am vergangenen Sonntag, fehlte Hilbecks Leistungsträger und Kapitän Björn Wittchen wegen einer Rot-Sperre. Aus Sicht Hilbecks hätte diese aber schon abgelaufen sein müssen. Bekommt Hilbeck nun Recht zugesprochen, wird diese Partie wohl wiederholt werden müssen.
Die Fakten sind dabei klar: Wittchen wurde eine Woche zuvor in Herringen aufgrund eines Handspieles zur Torverhinderung des Feldes verwiesen. Bezirksliga-Staffeleiter Herbert Nüsken sprach daraufhin eine Sperre von zwei Pflichtspielen aus. Die Länge dieser Sperre ist aus Sicht des SV Hilbeck nicht rechtens. Hilbeck beruft sich dabei auf die neue Auslegung des Paragraph 27 der FLVW-Spielordnung, die seit Oktober 2007 bei einem Handspiel zur Torverhinderung nur eine Sperre von einem Spiel empfiehlt. Es handelt sich dabei um einen sogenannten minderschweren Fall.
Die Begründung des Staffelleiters Herbert Nüsken, die er den Hilbecker hatte zukommen lassen, war, dass er dem Spieler ein Spiel Sperre für das Handspiel und ein Spiel Sperre für die Verhinderung einer Torchancen gegeben hätte. „Im Fußball ist es nur möglich, für ein Handspiel eine Rote Karte zu zeigen, wenn damit eine Torchance direkt verhindert wird“, sagt Hilbecks 1. Vorsitzender Dieter Bethlehem gegenüber heimspiel-online. „Hier wurde jemand für eine Tat zweimal bestraft. Das ist laut deutschem Strafrecht nicht möglich“, berichtet er weiter und beruft sich dabei auf seinen Rechtsanwalt, der mittlerweile eingeschaltet wurde.
So hätte Wittchen, weil der SV Hilbeck vor dem Spiel gegen Freckenhorst im Kreispokal gegen Oestinghausen antreten musste, gegen Freckenhorst wieder mitspielen dürfen. Nach dem 1:1 fehlen Hilbeck nun zwei Zähler im Aufstiegsrennen mit Roland Beckum, daher entschieden sich die Verantwortlichen direkt nach dem Spiel Einspruch einzulegen.
„Mir wurde es schon nach dem Abpfiff direkt mitgeteilt, dass Einspruch eingelegt wurde“, berichtet der wenig überraschte TuS Freckenhorst-Trainer Heinz Goldmann. Goldmann unterrichtete bereits Kreisliga A2-Staffelleiter Heinz Roggenkamp, der laut Goldmann den Hilbeckern „wenig Aussichten auf Erfolg“ einräumt. Hilbeck hatte bereits vor Anstoß versucht, die Sachlage aufgrund der Dringlichkeit zu klären. SVH- Vorsitzender Bethlehem hofft, dass aufgrund der elementaren Wichtigkeit dieses Ergebnisses, der Verband jetzt eine schnelle Entscheidung trifft. Freckenhorst selbst braucht den einen Punkt im Abstiegskampf. Goldmann interessiert die Sache aber nicht so sehr: „Wir können uns ja nicht wirklich viel verschlechtern. Wenn das Spiel wiederholt werden sollte, fahren wir halt dahin und holen einen Dreier“.
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