Das Henning-Telgte-Kontinuum

(02.11.10) Für Außenstehende mag es verwirrend sein, doch der Grund, weshalb der 14. der Bezirksliga 9, die SG Telgte, den Trainervertrag mit Stefan Henning um ein weiteres Jahr verlängerte, ist nicht allein am Tabellenstand festzumachen. "Wir haben die Gründe analysiert und wissen, was wir an Stefan haben", erklärt Michael Heske, Sportlicher Leiter der SG, "Wir schätzen seine Art, die Dinge anzupacken und zu verändern." Der große Zuspruch aus Mannschaftskreisen war zudem eine Grund für die Vertragsverlängerung.

Henning hatte die SG vor anderthalb Jahren in der Landesliga übernommen, war mit ihr abgestiegen und verbrachte bislang auch in der tieferen Klasse seine Zeit überwiegend in der Abstiegszone. "Ich weiß, dass natürlich alle warten, dass irgendwann mal reagiert wird", so Heske, doch von der Arbeit und den Konzepten Hennings bleibt die Vereinsführung überzeugt.

Stärkung der Nachwuchsarbeit

Besonders die Stärkung der Nachwuchsarbeit genießt besondere Aufmerksamkeit. "Vor allem in den Bereichen der A-, B- und C-Jugend wollen wir leistungsorientierter arbeiten", so Henning, der zudem in Andreas Strump einen Trainer für die U23 (die zweite Mannschaft) hat, von dem er eine hohe Meinung hat. Mit ihm wurde indes noch nicht verlängert, die Gespräche stehen noch an.

Weitermachen wird aber auch ein anderer Mann, der vor allem in diesen Gedankengängen eine wichtige Rolle spielen kann: Jens Rottmann wird seine Arbeit im Verein fortsetzen. Ob er weiterhin Co-Trainer Hennings bleiben wird, oder wie sich sein Aufgabenbereich definieren wird, ist noch zu klären. Rottmann aber gilt als ausgesprochener Jugend-Experte, trainierte Jugendmannschaften des SC Preußen Münster und stieg später mit der A-Jugend des TSV Handorf in die Bezirksliga auf.

Alles in allem ist die Ruhe und Gelassenheit, die der Verein in der momentanen sportlichen Situation an den Tag legt, beeindruckend. "Das ist schon toll, wieviel Loyalität mir hier entgegengebracht wird", sieht sich Henning zweifelsohne nun auch in der Bringschuld. Denn einen weiteren Abstieg würde Heske auch als "Super-Gau" bezeichnen. Doch das Potenzial sei da, "und genau deshalb setze ich meine Arbeit hier auch so gerne fort", meint Henning. Und was Außenstehende von ihm halten, das hat ihn ohnehin noch nie sonderlich interessiert.