Der 28. Spieltag: Greven steigt ab
Von Christian Lehmann
(16.05.11) In der Frauen-Bezirksliga gab es in den Spielen mit Beteiligung von Mannschaften aus dem Fußballkreis einige unerwartete Ergebnisse. Der Tabellenzweite GW Amelsbüren unterlag nach schwacher Leistung beim bisherigen Schlusslicht Arminia Ochtrup mit 0:3 (0:1), während der VfL Wolbeck gegen den TuS St. Arnold, einen weiteren Abstiegskandidaten, mit 2:3 (0:0) verlor. Nachdem BW Greven mit 1:6 (1:4) bei RW Alverskirchen unter die Räder kam, steht die Mannschaft von Marcel Rimmrodt nun als erster Absteiger fest. Sechs Punkte Rückstand zum rettenden Ufer und das weitaus schlechtere Torverhältnis sind nicht mehr aufzuholen. Auch die SG Telgte ist noch nicht alle Abstiegssorgen los, die Mannschaft von Ingo Cäzor trat bei Union Wessum nicht an und muss weiter um den Klassenerhalt bangen.
Die Mannschaft von Heiner Döbbe musste in Ochtrup unter anderem ohne Ricarda Paffen, Anne Heubrock und Carolin Förster antreten, aber auch die personelle Not wollte der Coach nicht als Ausrede gelten lassen: "Das war heute eine katastrophale Leistung von uns. Ochtrup hat aufopferungsvoll gekämpft und sich den Sieg verdient." Vorwürfe, dass bei der Partie nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein könnte, wies Döbbe weit von sich: "Das ist doch totaler Quatsch. Wir wollen unbedingt den zweiten Tabellenplatz erreichen. Was im Tabellenkeller los ist, ist uns egal. Außerdem würde ich ehrlich gesagt lieber nach Greven oder Telgte fahren als nach Ochtrup oder St. Arnold. Die Niederlage ärgert mich selbst am meisten." Die Tore für Ochtrup fielen in der 16. und 50. Minute sowie kurz vor dem Ende der Partie.
Ebenfalls verärgert war Patrick Timmermann, Trainer des VfL Wolbeck. Zum einen, weil seine Elfe gegen den TuS St. Arnold mit 2:3 (0:0) unterlag. Zum Anderen, weil sich seine Torjägerin Natascha Baigar bei einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum verletzte und vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht werden musste. Der VfL war durch Baigar, die zunächst einen Foulelfmeter verschossen hatte, dann aber nach dem Abpraller abstaubte, in Führung gegangen (52.). Direkt im Gegenzug nutzte St. Arnold dann eine Unachtsamkeit in der Wolbecker Defensive zum Ausgleich. Britta Chudaske brachte Wolbeck zwar mit einem Handelfmeter wieder in Führung (70.), doch nach der Verletzung von Baigar wirkte das Team geschockt und musste in der 77. und 85. Minute noch zwei Gegentore hinnehmen.
Telgte muss noch zittern
BW Greven muss nach der 1:6 (1:4)-Auswärtsniederlage bei RW Alverskirchen den bitteren Gang in die Kreisliga antreten. Alverskirchens Teresa Vallee avancierte mit drei Treffern zur Matchwinnerin. Katharina Glose hatte sie gleich dreimal wunderschön eingesetzt. Glose trug sich kurz vor dem Ende selbst in die Torschützenliste ein. Zudem traf Verena Schulze Wemhove doppelt für die Gastgeber, das einzige Tor für Blau-Weiß markierte Sarah Hardebeck nach einer Ecke. RWA-Coach Klaus Günther hatte Mitleid mit tapfer kämpfenden Gästen: "Dass ausgerechnet wir Greven die entscheidende Niederlage beibringen, tut mir natürlich Leid. Ich hätte gern auch nächste Saison gegen Greven gespielt. Aber wir wollen schließlich nicht mauscheln." Grevens Trainer Marcel Rimmrodt sah die Gründe für den Abstieg nicht im Spiel gegen Alverskirchen. Nach vielen Abgängen im Winter wogen die langfristigen Ausfälle von Sarah Wöstmann und Keeperin Daniela Schepers zu schwer. Als dann auch noch Ersatzkeeperin Saskia Lensing nach München zog, habe man keine gelernte Torhüterin mehr gehabt. In der nächsten Saison wird es somit wohl keinen Damenfußball mehr in Greven geben.
Die SG Telgte trat zur Auswärtspartie in Wessum zum insgesamt zweiten Male in dieser Spielzeit nicht an und muss weiter um den Klassenerhalt bangen. Trainer Ingo Cäzor hätte beim nun Tabellenzweiten nur mit neun Spielerinnen antreten können. "Und von denen waren auch noch zwei stark angeschlagen. Das hätte keinen Sinn gemacht", meinte der Übungsleiter. Damit seine Mannschaft in der kommenden Saison nicht noch einmal in solch arge Nöte kommt, machten sich die Verantwortlichen bereits auf die Suche nach Verstärkungen. Von Westfalia Kinderhaus kommen Linda Focke, Katja Marschall, Jennifer Joswowitz und Heide Westrup zur SG. "Der Kontakt ist über Daniela Faßbach zustande gekommen. Durch die Neuzugänge bekommen wir zu unserer jungen Mannschaft jede Menge Erfahrung und Qualität hinzu." Noch so eine Zittersaison soll es nicht geben, weitere Neuzugänge sind in Planung.
