Kreisliga A 2014/15: SC Greven 09
Erst die Flatter, dann der Jubel
von Christian Lehmann
(14.06.15) Aus den Gesichtern war es abzulesen. In der Anfangsphase des Alles-oder-Nichts-Spiels gegen den SC Füchtorf ging den Spielern des SC Greven 09 so richtig der Stift. Auch Trainer Andrea Balderi war die Anspannung deutlich anzumerken. Kaum auszumalen, was passiert wäre, hätte der lange unangefochtene Tabellenführer der Kreisliga A auch den dritten Matchball zum lang ersehnten Bezirksliga-Aufstieg noch vergeben. Doch es kam anders. Spätestens nach dem Treffer zum 3:1 durch Jan Kortevoß war der Weg zum 5:1-Sieg und zur Meisterschaft geebnet.
Dass die Erleichterung aufseiten des Bezirksliga-Aufsteigers riesig war, versteht sich von selbst: Sie hüpften, sie sangen, sie tanzten, sie lagen sich in den Armen, duschten in Bier und Sekt. Was ein Meister nun mal so macht.
Immer auf Platz eins
Wahrlich meisterhaft präsentierte sich die Balderi-Elf auch über weite Strecken der gesamten Saison. Seit dem 4:0-Sieg über die SG Telgte II am ersten Spieltag stand Nullneun auf Platz eins der Tabelle - und gab diesen auch an den folgenden 33 Spieltagen nicht mehr ab. Nach zwölf Spielen ohne Niederlage gab es erst am verflixten 13. Spieltag die erste Niederlage. In Freckenhorst. Sie warf Nullneun nicht um.
Anschließend ließ sich der Tabellenführer auch von kleineren Rückschlägen - etwa dem Trubel um den nicht spielberechtigten Co-Trainer Sebastian Hänsel im Hinspiel gegen Roxel II, der 0:1-Niederlage in Hohenholte oder auch dem 3:3-Remis im Rückspiel beim BSV - nicht beirren. Nach dem 4:1-Sieg gegen den SC Hoetmar stand für viele Experten fest: Den Titel holt Greven und niemand anders. Ein Pünktchen gegen Freckenhorst, und die Messe ist gelesen.
Verkettung unglücklicher Umstände
Die Nullneuner mussten dann jedoch aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände - beispielsweise die frühe Rote Karte für Johannes Mennemeyer gegen Freckenhorst oder den nicht gegebenen Treffer von Laszlo Sooky gegen Borussia - mächtig zittern. Am Ende folgte doch das Happy End.
Zu Recht. Egal, ob Jan Kortevoß, Patrick Fechtel, Alex Nowitzki oder Jonas Kortevoß in der Offensive, Niklaas Houghton im Mittelfeldzentrum, Marius Schäpermeier und Sebastian Krassowski in der Abwehr, oder Marc Schäpermeier zwischen den Pfosten - diese Truppe hat einfach Bezirksligaformat. Es wäre eine Schande, wenn diese Jungs in der nächsten Saison nochmal Kreisligafußball spielen müssten.
Die Strukturen dafür haben sie beim Klub, der sich in den vergangenen Jahren öfters auch mal selbst im Weg stand, geschaffen. Der Vorstand der Fußballabteilung ließ Team und Trainer in Ruhe arbeiten und erstickte jegliche aufkommende Unruhe im traditionell brodelnden Umfeld im Keim. Eine tolle Leistung, die nun mit dem Meistertitel belohnt wurde.