Doppelpass am Donnerstag: 08-Reserve nun doch ohne Surmann
Von Andreas Teipel
(14.04.11) Es ist nicht ganz leicht, einem Trainer, dem man eigentlich schon für die nächste Saison die Fortsetzung der Zusammenarbeit zumindest klar signalisiert hatte, doch eine Beendigung derselben zu vermitteln. Christian Deitmer aber, der Sportliche Leiter des SC Münster 08, tat genau das: Gestern Abend teilte er dem Trainer der zweiten Mannschaft, Jürgen Surmann, in einem Gespräch mit, dass man sich nun doch nach einer anderen Lösung umschauen werde. „Ich hätte gerne weitergemacht“, so Surmann gegenüber heimspiel-online.de, „es hat mir großen Spaß gemacht, und auch die Arbeit mit einer U23 fand ich sehr interessant.“ Warum sich der Klub aber anders entschied fragten wir Deitmer selbst:
Wieso haben Sie sich für diesen Schritt entschieden?
Bevor ich dazu etwas sage, möchte ich betonen, dass wir Jürgen für einen sehr guten Trainer halten, der hier eine super Arbeit geleistet hat. Als wir uns mit Jürgen geeinigt hatten, geschah das im Zusammenhang mit einer Verlängerung auch in der Ersten, mit Markus Wesp. Dass der sein Amt niederlegen würde, war da noch nicht absehbar. Wir wollen mit unserem neuen Landesliga-Trainer Michael Reer nun einen kompletten Neuanfang. Ein zweiter Grund war auch, dass wir auf dieser Stelle die Kosten reduzieren wollen. Jürgen hat weite Anfahrtswege, die natürlich auch Kosten verursachen, und dass er nicht draufzahlen will, ist wohl verständlich.
Dennoch gab es eine Zusage. Ist es nicht auch in der Außenwirkung etwas unglücklich, erteilte Zusagen zurückzuziehen?
Das alles traf uns unvorbereitet, das konnte er in unserem Gespräch auch nachvollziehen. Vielleicht muss ich mir für die Zukunft überlegen, ob ich schon so früh Gespräche mit Trainern führe.
Jürgen Surmann hatte sich auch auf die Stelle von Wesp beworben. Hatte das etwas mit Ihrer Entscheidung zu tun?
Nein, hatte es nicht. Michael Reer war einfach nur ein zu starker Bewerber, dem konnten wir nicht absagen.
Sie wollen nun einen neuen Trainer für die Zweite. Wie soll dieser Mann denn beschaffen sein?
Am liebsten hätten wir jemanden, der aus der eigenen Jugendabteilung kommt, unsere Philosophie voll und ganz kennt und teilt – eine interne Lösung also. Er soll eng mit der ersten Mannschaft zusammenarbeiten. Aber daran müssen wir jetzt arbeiten und uns auf die Suche begeben.