Oliver Austermann: "Noch nichts zu feiern"

Von Sascha Keirat

(30.11.12) Herbstmeister - dieser Titel ist zwar kein offizieller, klingt aber erst einmal gut. Der TSV Handorf wird auf Platz 1 der Kreisliga A1 überwintern. Über die bisherige Saison und das große Ziel namens Bezirksliga sprachen wir mit TSV-Kapitän Oliver Austermann.

Heimspiel-online: Oliver, als feststehender Herbstmeister hat Deine Mannschaft dieses Wochenende spielfrei. Ihr könnt zufrieden die Beine hochlegen, oder?
Austermann: Nein, ganz so ist das leider nicht. Wir müssen ja im Saft bleiben für das letzte Spiel des Jahres nächste Woche gegen den ESV. Daher machen wir ein Testspiel gegen den SV Rinkerode, der ja Herbstmeister in der Kreisliga A2 geworden ist.

Heimspiel-online: Bereits letztes Jahr stand Handorf in der Kreisliga A2 zu diesem Zeitpunkt der Saison oben, am Ende stieg Drensteinfurt auf. Ist das noch in den Köpfen?
Austermann: Wir sind schon gewarnt, zumal wir ja in dem Jahr davor auch schon Zweiter geworden sind. Es ist schon so, dass diese Erlebnisse bei allen im Hinterkopf sind, die sie miterlebt haben. Die jungen Spieler in unserer Mannschaft wundern sich schon manchmal, warum wir nach Toren oder auch Siegen eher verhalten jubeln. Aber das soll nicht arrogant wirken, sondern es zeigt, dass wir alle wissen, dass es momentan noch nichts zu feiern gibt.

Heimspiel-online: Du trägst in dieser Spielzeit erstmals die Kapitänsbinde. Wie beurteilst Du Deine bisherige persönliche Leistung und die der Mannschaft?
Austermann: Bei mir selbst ist sicherlich noch Luft nach oben, aber wie sagt man so schön: Das sollen andere beurteilen. Insgesamt kann ich sagen, dass am Anfang der Saison nur die Ergebnisse gestimmt haben, die Leistungen waren eher durchwachsen. Mit dem Greven-Spiel ging es dann bergauf und wir haben zum Teil richtig guten Fußball gespielt, wie zum Beispiel beim 7:1 in Gievenbeck.

Heimspiel-online: Gerade das 4:0 im direkten Vergleich mit Verfolger Greven 09 zeigte, dass der TSV sehr reif und abgeklärt ist. Ist das euer größter Vorteil im Titelrennen?
Austermann: Naja, vom Alter her sind wir ja gar nicht so erfahren, auch wenn Greven im Schnitt sicher noch eine Ecke jünger ist. Aber wie schon gesagt, die meisten von uns haben die verpassten Meisterschaften noch im Hinterkopf und das wurmt uns. Grundsätzlich finde ich, dass besonders unsere Ausgeglichenheit in dieser Saison bemerkenswert ist. Ich als Kapitän saß schon genauso auf der Bank wie Tobias Jöhren, Jonas Kreutzer oder Benedikt Korte, die eigentlich absolute Stammkräfte sind. Zur Rückrunde kommen mit Philipp Herstelle, Sascha Beilmann und Björn Simon, die alle lange verletzt waren, noch mehr Alternativen dazu. Auch unsere Defensive funktionierte bislang gut, da muss man auch mal unsere Torwarte Steffen Schubert und Sebastian Weidmann loben, die viel Sicherheit ausgestrahlt haben.

Heimspiel-online: In der Winterpause wird meist schon über die nächste Saison gesprochen. Inwiefern haben sich Trainer und Spieler schon Gedanken gemacht?
Austermann: Bisher noch nicht so viele, zumindest soweit ich weiß. Also für mich kann ich sagen, dass ich mit ziemlicher Sicherheit bleiben werde, zumal ich noch anderthalb Jahre studiere. Bei vielen hängt es sicherlich auch vom Ausgang der Saison ab. Ich denke, dass im Aufstiegsfall keiner freiwillig geht.