Tüfekci: „Rechtzeitig auf die Schnauze gekriegt“

Von Sascha Keirat

(08.04.14) Das 0:5 zum Jahresabschluss bei GW Amelsbüren war der Tiefpunkt der Saison für den SC Reckenfeld. Im neuen Jahr gelang die Kehrtwende – jedes seiner vier Spiele gewann das Team von Trainer Metin Tüfekci. Grund genug, mal beim Coach nachzuhorchen…

Metin, die Mannschaft ist im Vergleich zum Vorjahr kaum wiederzuerkennen. Was ist in der Winterpause passiert?
Tüfekci: Das Spiel in Amelsbüren hat uns große Kopfschmerzen bereitet. Wir haben uns gesagt, dass es so nicht weitergehen kann. Der Rückstand in der Tabelle war zu groß, wir haben einfach zu unkonstant gespielt. Als Beispiel die letzten beide Spiele: Erst haben wir beim Tabellenführer in Gievenbeck gewonnen und gezeigt, wozu wir imstande sind. Eine Woche später dann das Spiel in Amelsbüren. Die Spieler mussten begreifen, dass sie in jedem Spiel an ihre Grenzen gehen müssen. Heute kann man sagen, dass wir rechtzeitig eins auf die Schnauze gekriegt haben.  

Welche Maßnahmen habt Ihr in der Vorbereitung ergriffen?
Tüfekci: Wir haben mit viel Fleiß und viel Arbeit trainiert, sogar am Karnevalswochenende zwei Einheiten gehabt. Die Jungs sind super mitgezogen. Außerdem haben wir mit Patrick Scholtz eine super Verstärkung in den Kader bekommen, leider ist er rotgesperrt. Trotzdem kann man sagen, dass die Jungs in den ersten Spielen alle an einem Strang gezogen haben. Außer im Spiel gegen Münster 05, das wir glücklich gewonnen haben, war das bärenstark. Aber wir wissen, dass es erst vier Spiele waren und wir noch viele schwere vor uns haben. 

Besonders auffällig ist die neuerdings stabile Defensive. Zum Jahresende hatte der SCR mit 44 Gegentoren die zweitmeisten der Liga. 2014 gab’s erst eins insgesamt…
Tüfekci: Ja, wir haben in der Hinrunde gegen Greven 09 5:5 gespielt, in Kinderhaus 1:5 und in Amelsbüren 0:5 verloren. Es war klar, dass das viel zu viele Gegentore waren. In der Vorbereitung haben wir deshalb sehr viel am Defensivverhalten gearbeitet. Vor allem, dass bei Ballverlust alle Spieler schnell hinter den Ball kommen. Auch das Umschaltspiel in die Offensive haben wir einstudiert, schließlich haben wir viele schnelle Spieler wie Kalle Hoffmann, Ali Saado oder Ahmet Karakaya, die für Konter gut geeignet sind. Natürlich geht auch ein Lob an die Sechser und die Abwehrspieler.

Emre Kücükosman hat in allen vier Spielen in diesem Jahr getroffen und dabei sechs Tore erzielt. Warum ist er derzeit so treffsicher?
Tüfekci: Er ist immer so stark, wie die ganze Mannschaft ist. Natürlich ist Emre ein außergewöhnlicher Spieler, ein kompletter Fußballer. Wenn er seine Rückenprobleme im Griff hat, ist er sehr wertvoll für uns. Aber wie gesagt: Er hat vor sich und hinter sich starke Spieler, die ihm helfen. 

In den kommenden Wochen geht es mit Ausnahme des Spiels gegen den FC Mecklenbeck nur gegen Konkurrenten um die A-Liga-Quali. Wie bewertest Du das Programm?
Tüfekci: Das ist ein sehr schönes Restprogramm. Zum einen liegen uns Mannschaften von oben besser als welche aus dem Tabellenkeller. Zum anderen haben wir alles selbst in der Hand. Das ist wirklich sehr reizvoll. In dieser Liga kann es ganz schnell nach oben und genauso schnell nach unten gehen.

Als nächstes geht es zu BW Aasee. Zurzeit eine der härtesten Auswärts-Aufgaben, oder?
Tüfekci: Ein echtes Spitzenspiel, auf das wir uns sehr freuen. Klar ist Aasee sehr heimstark und hat viele gute Spieler in der Mannschaft. Aber sie sind nicht unschlagbar, im Hinspiel haben wir sie auch bezwungen. Ich denke, die Mannschaft, die am Sonntag weniger Fehler macht, wird gewinnen.