Ostenfelde nach dramatischer Verlängerung weiter A-Ligist

Von Robert Wojtasik

(18.06.12) "Endlich ist es vorbei", atmete Ostenfeldes Spielertrainer Sefket Büyükbas nach dem Abpfiff spürbar auf. Im Relegationsspiel um den letzten verbliebenen A-Liga-Startplatz für die kommende Saison hatte sich sein TSV Ostenfelde gerade mit 3:2 (1:1/1:1) gegen BW Greven durchgesetzt. 120 Minuten Kampf waren vorüber - eine dramatische Verlängerung entschädigte dabei für ein zuvor eher durchschnittliches Spiel.

Dass beide Mannschaften an der Mecklenbecker Egelshove nur selten flüssig kombinierten, lag an viel Flüssigem von oben: bis auf eine knapp zehnminütige Unterbrechung goss es wie aus Kübeln. Den rund 250 Zuschauern war's egal, sie trommelten und schrien ihr jeweiliges Team nach vorne.

Gerechtes Remis nach 90 Minuten

Am lautesten war es mit Abstand in der dreißigminütigen Verlängerung. 1:1 hatte es nach 90 Minuten und Toren von Jan-Hendrik Habert (17./BW Greven) und Sven Muckermann (22.) gestanden. Kampf und Zweikämpfe hatten das Spiel bestimmt. Ostenfelde war schläfrig gestartet und verdient in Rückstand geraten, nach dem Ausgleich aber hatte der TSV das Spiel bis zur Pause im Griff. In den zweiten 45 Minuten war wiederum Greven etwas druckvoller, sodass die Partie nach 90 Minuten zu recht noch nicht entschieden war. Es gab also eine halbe Stunde oben drauf - und die war letztlich das dramatische Konzentrat des vorangegangenen Spiels.

Zum Beispiel das Duell Muckermann gegen Grevens Daniel Volk. Der BW-Verteidiger hatte über das gesamte Spiel gegen den Ostenfelder Torjäger seine Probleme, unter anderem den Ausgleich im ersten Durchgang in der entscheidenden Eins-gegen-Eins-Situation nicht verhindern können. Nach einem langen Freistoß trafen sich Muckermann und Volk wieder, beim Kopfballduell. Volk kam an den Ball, lenkte diesen aber zum 1:2 ins eigene Tor (109.). Den Freistoß hatte TSV-Schlussmann Thomas Wilmer aus der eigenen Hälfte getreten, jener Wilmer, der schon zuvor in einigen Situationen stark pariert hatte, aber wenig später nicht ganz glücklich aussehen sollte.

Solisch bringt Greven zurück ins Spiel

Als die Ostenfelder Fans noch feierten, geriet ein Klärungsversuch in der Defensive zu kurz. Wilmer hatte sein Tor verlassen und irrte durch den Strafraum, Grevens Maik Solisch war zur Stelle und lupfte die Kugel aus 22 Metern gefühlvoll ins verwaiste Tor (112.). Nur drei Minuten nach dem vermeintlichen Nackenschlag war Greven wieder zurück. Doch drei Minuten später war wieder Muckermann hellwach und köpfte zum 3:2-Endstand ein (115.). Sechs Minuten später war Schluss. 

"Wir haben das ganze Ding nicht heute verloren, sondern in der Saison", meinte Grevens Trainer Matthias Schmitte. "Heute hatten wir das nicht verdient, über die gesamte Saison geht der Abstieg irgendwo schon in Ordnung. Gerade in der Rückrunde lief es gar nicht." Büyükbas war die Erleichterung anzusehen: "Wir haben nicht aufgegeben. Das Eigentor war natürlich etwas glücklich für uns, aber das muss man sich auch erst mal erarbeiten."

Schmitte gab am Rande der Partie noch seinen Verbleib als Trainer bekannt. Dass Büyükbas beim TSV weiter macht, ist schon länger bekannt. Auf ihn kommen nun anstrengende Wochen zu, denn bei Ostenfelde steht ein Umbruch an. Muckermanns Treffer waren vorerst de letzten für den TSV, ihn zieht es, wie auch Keeper Wilmer zum SC Hoetmar. Unklar ist die Zukunft von Ruben Kelker, der anscheinend bei zwei Mannschaften im Wort steht.

BW Greven - TSV Ostenfelde     1:1 (0:1)
1:0 Harbert (17.), 1:1 Muckermann (22.),
1:2 Volk (109./ET), 2:2 Solisch (112.),
2:3 Muckermann (115.)