Der 11. Spieltag: Steine plumpsen, Hälse schwellen

(26.10.10) Der 11. Spieltag gibt der Liga einen neuen Tabellenführer. Ganz oben im Klassement thront nun BG Gimbte. „Eine schöne Momentaufnahme“, weiß BGG-Trainer Carsten Spielmann, dessen Team diese Position inne hat, weil das Topspiel des Spieltages, 1. FC Gievenbeck III gegen BW Aasee, auf Anfrage des Gastgebers auf den 3. November verschoben wurde.

Einer der sich im Vorfeld besonders auf das Topspiel gefreut hatte, war Nullfünf-Coach Ali Soltani. Schließlich sitzt seine Truppe den beiden im Nacken. Daran änderte auch der Auftritt gegen Fotuna Schapdetten nichts. „Mit ein bisschen mehr Glück, hätten wir auch gewinnen können“, bilanziert Fortunen-Coach Michael Gausepohl die knappe 0:1 (0:1)-Niederlage. Glück das vor allem Stürmer Thorsten Henrich fehlte: Zwei Mal versprang der Ball und verhinderte den Abschluss, ein Mal reagierte FC-Keeper Steffen Schubert glänzend. Mehr ließ die wohl sortierte FC-Deckung, in den letzten sieben Spielen kassierte man nur vier Gegentore, nicht zu. Die entscheidende Szene ereignete sich nach 39 Minuten, als Martin Reckermann das Goldene Tor erzielte.

Nullacht lässt sich nicht abschütteln

Im Verfolgerduell Westfalia Kinderhaus II gegen den SC Münster 08 III zappelte das Leder gleich sieben Mal im Netz. Denn die Gäste ließen sich trotz Rumpftruppe, Torwart Ersan Salehi war einziger Auswechselspieler, einfach nicht abschütteln. „Wir haben uns sehr ordentlich verkauft“, war Teamsprecher Micha Hoekstra dann auch zufrieden. „Wir hätten den sack eher zu machen können“, sagt Kinderhaus-Trainer Markus Lüttecke. Das tat seine Truppe aber nicht, machte so den Gegner wieder stark. Selbst die 3:1-Führung durch den zweiten Treffer von Damian Stanke, wurde nach 84 Minuten durch Frank Montgomery, ebenfalls doppelt erfolgreich, egalisiert. Doch zwei Minuten später machte Westfalias Routinier, Michael Tesch den Deckel drauf – Kinderhaus gewann 4:3 und zieht in der Tabelle an den Nullachtern vorbei.

„Die Jungs haben eine super Leistung an den Tag gelegt“, war ESV II-Trainer Klaus Petrasch nach der 1:3 (0:1)-Niederlage beim neuen Tabellenführer dennoch zufrieden. Die Gäste machten die Räume sehr eng und hielten damit recht ideenlos agierende Gimbter in Schach.

Erst als Jens Goldschmidt Roman Krieger mustergültig in Szene setzte schlug die Kugel im ESV-Netz ein (38.). Goldschmidt selbst legte das 2:0 nach, doch die Begegnung war damit nicht entschieden. Christian Herrmann markierte den Anschluss und die Gäste machten mächtig Dampf. Das rechte sich in der Schlussminute: Die Mannschaft, inklusive Keeper, war aufgerückt, Gimbtes Thomas Wenning sah dies und nagelte den Ball aus 40 Metern über Freund und Feind in die Maschen.

Furioses März-Comeback

Eine Menge Steine hörte man nach dem Abpfiff bei den Reserven von Concordia Albachten und dem TPSV Münster plumpsen. Beide Teams erwischten einen Bombenstart. Allen voran Benjamin März: In seinem ersten Saisoneinsatz, im Sommer hatte sich der Concorde einen Mittelfußbruch zugezogen, meldete sich März mit einem Hattrick in Rekordzeit zurück (1./2./20.). Damit hatte Albachten der Reserve vom TuS Saxonia Münster den Zahn bereits gezogen. Die hatten zwar auch ihre Möglichkeiten, doch erst nach 70 Minuten gelang der Ehrentreffer zum 1:4 (0:3)-Endstand.

Fast ebenso furios startete Post gegen den TuS Altenberge III. Hier war die Entscheidung praktisch nach 22 Minuten gefallen (3:0). Die Krisensitzung unter der Woche zeigte Wirkung. „Alle wollten und haben sich super Vorbereitet“, sagt ein glücklicher Post-Trainer, Andreas Bieling. Als Jens Brockhaus nach 53 Minuten mit seinem dritten Tor zum 4:0 traf war der Sieg in trockenen Tüchern. Daran änderten auch die beiden TuS-Tore zum 2:4 (0:3)-Endstand nichts.

Kloer ist schwer enttäuscht

Richtig dünn bleibt die Luft beim SC Sprakel und SW Havixbeck II. Sprakel verschlief die komplette erste Hälfte und lag gegen kaltschnäuzige Gastgeber, Wacker Mecklenbeck III, nach 25 Minuten mit 0:3 hinten. Das Spiel endete 3:1 (3:0). „Wir haben komplett versagt. Ich habe keine Erklärung und will es auch gar nicht. So etwas will ich nie wieder sehen. Das hab ich denen auch gesagt“, hatte SCS-Trainer Stefan Kloer einen mächtigen Hals.

Unzufrieden ob der spielerischen Qualität in der Partie SW Havixbeck II gegen SC Gremmendorf II waren beide Trainer. Am Ende gewann der gast mit 2:0 (0:0) und verfrachtet damit SWH auf einen Abstiegsplatz. Dass ein Trainer auch eine gewisse Vorbildfunktion ausüben sollte und kann, bewies SCG-Coach Farshad Sarrafyar. Beide Treffer gingen auf sein Konto. Doch glücklich stimmte ihn dies nicht: „Die Jungen sollen diese Aufgabe übernehmen, nicht ich.“