San Diego: Hadern im Aufschwung
(28.09.10) Hohe Ziele hat sich der FC San Diego für die neue Saison gesteckt. Völlig zu Recht, wenn man einen Blick auf den Kader der Kinderhauser wirft. Nach sieben Spieltagen stehen 13 Punkte und Platz 4 zu Buche, „das ist eigentlich zu wenig“, findet Trainer Stefan Thoma. „Mit unserem Kader müssten wir eigentlich jeden schlagen.“
Zwar haben die Diegos Schwergewichte der Liga wie Reckenfeld (2:4) und Mladost (0:1) bereits hinter sich. Doch Thoma trauert den verlorenen Punkten hinterher und hadert mit der Chancenauswertung. „Gegen Mladost hatten wir bestimmt acht Großchancen, haben sie aber einfach nicht weggemacht. Gegen Reckenfeld waren wir auch nicht die schlechtere Mannschaft.“
Als Hauptgrund dafür, dass in diesen beiden Partien keine Punkte heraussprangen, ist wohl die Vorbereitung des FC zu nennen. Zum einen waren viele Stammspieler, wie etwa Ali Hodroj, lange im Urlaub und konnten nicht mit der Mannschaft trainieren. Zum anderen stießen Spieler wie Saeid Alinejadsadegh oder zuletzt Serkan Kahraman erst sehr spät zum Kader.
Schwall an Neuzugängen
Die vielen Neuzugänge nehmen einerseits Zeit in Anspruch, um als Mannschaft zusammenzuwachsen. Auf der anderen Seite hat Thoma Woche für Woche die Qual der Wahl, wen er in den Kader fürs nächste Spiel aufnimmt. „Ich habe immer um die 20 Mann beim Training, manchmal muss ich sogar welche zur Zweiten rüberschicken“, schildert Thoma den Personalüberschuss.
Der Schwall an starken B-Liga-Neuzugängen in den letzten Monaten, so stellt der Coach klar, habe nichts mit Geld zu tun, sondern schlichtweg damit, dass sich die Kicker untereinander kennen und sich gegenseitig zum FC lotsen. Vor der Saison liebäugelte laut Thoma sogar McDanny Anthony Francis (jetzt beim FC Mecklenbeck) mit einem Wechsel zu den Diegos.
Schlechten Ruf loswerden
Die Entwicklung beim FC, auch wenn der Rückstand auf Spitzenreiter Reckenfeld derzeit sechs Punkte beträgt, zieht auch mehr Zuschauer an die Große Wiese oder zu den Auswärtsspielen. „Es werden jede Woche mehr“, freut sich Thoma. Generell sieht er seinen Klub auf dem richtigen Weg, zumal sich Platzverweise und Spruchkammersitzungen in den vergangenen zwei Saisons reduziert haben. Thoma: „Viele sehen uns nur als Kinderhauser Ghetto-Truppe, aber das ist einfach nicht richtig.“
Um diesen Ruf nachhaltig loszuwerden, braucht es sicher noch eine Weile. Sportlich jedenfalls ist San Diego derzeit so gut aufgestellt wie vielleicht nie zuvor in der Vereinsgeschichte.