Der 10. Spieltag: Reckenfeld verprügelt FCG
(20.10.10) Während die Verfolger weiter vergebens auf einen Patzer des SC Reckenfeld warten, bleiben sie selbst dicht beieinander. Den Kontakt nach oben hat auch der TuS Saxonia gewahrt, indem er den BSV Roxel III mit 2:1 in die Knie zwang. Für großes Verblüffen sorgte der Tabellenführer aus Reckenfeld, der Die Vierte aus Gievenbeck mit einem satten 9:0 nach Hause schickte.
Die Liga rätselte, wie das passieren konnte. Vermutungen, dass die Gievenbecker abends zuvor feiern oder mit einer Rumpftruppe angereist wären, konnte Trainer Michael Sekulla entkräften. „Ich weiß auch nicht was da los war. Reckenfeld war einfach saustark und wir haben kein Land gesehen. Aber lieber einmal richtig auf die Fresse kriegen als fünfmal ein bisschen.“ Die Tracht Prügel war schon mit dem Pausenpfiff beschlossene Sache: Der SCR führte bereits nach 45 Minuten mit 7:0.
In Front gegangen wäre auch der BSV Roxel III bei seinem Gastspiel am Saxonen gerne. Doch dem spielerischen Übergewicht trat die Heimelf mit brutaler Effizienz entgegen. Mit den zwei einzigen dicken Möglichkeiten brachten Benjamin Kantehm und Jörg Czwoydzinski ihre Farben vor der Pause mit 2:0 in Front. So bauten die Roxeler nach dem Seitenwechsel mehr Druck auf das Saxonen-Gehäuse auf, den Ertrag in Form des Anschlusstreffers durch Christian Tewes gab’s allerdings zu spät (85.).
Borussia mit dem Rücken zur Wand
Zu spät könnte es auch bald für Borussia Münster III sein. Ein Punkt nach zehn Spielen steht nach dem 0:3 bei Aasee II nur auf der Habenseite. „Irgendwie haben wir immer Probleme in der letzten halben Stunde“, erklärt Spielercoach Christian Höll, der seinem Kader allmählich die Qualitätsfrage stellt. Die Blau-Weißen erlebten gegen das Schlusslicht „ein Geduldsspiel“, wie es Trainer Andre Weelborg formuliert. Das 1:0 gegen tief stehende Gäste lieferte Fabian Funke nach 62 Minuten, die weiteren Treffer gelangen Thorsten Burgard und Sebastian Scheurer erst kurz vor dem Ende.
Dem Ende entgegen sehnten die Mannen von der SG Telgte III gegen Greven 09 II. Mit dem 1:6 waren sie sogar noch recht gut bedient, da die Gäste „einen sehr guten Tag“ erwischten, wie Trainer Holger Dahlmann fand. Sein Team funktionierte taktisch gut und schoss so viele Tore wie noch nie in dieser Saison. Ahmet Karakaya gelangen allein drei davon. Bei den Telgtern ist nach sechs Niederlagen am Stück die Stimmung im Keller.
In diese Richtung auch GW Gelmer II nach der erneuten Pleite beim FC San Diego ab. Mit 2:1 setzten sich die Diegos durch und eroberten Rang 2 zurück. Zunächst brauchte die Heimelf aber einen Wachmacher, den Marvin Dieckmann mit dem 1:0 für Gelmer nach acht Minuten lieferte. In der Folge zog der FC ein gepflegtes Offensivspiel auf, „nur die Stürmer waren mal wieder zu blind“, kritisierte Trainer Stefan Thoma. Dennoch genügten die Tore von Siavash Moradkhani und Patrick Meyer zum Dreier.
Becker bedient
Auch der Klub Mladost nahm die volle Ausbeute vom Türkischen JV Münster mit. Hier waren eine frühe 2:0-Führung sowie ein früher Platzverweis für den TJV ausschlaggebend – Moussa Abaas sah schon im ersten Durchgang wegen Schiedsrichter-Beleidigung die Ampelkarte. „Wir brauchen einfach mehr Disziplin“, fordert Coach Salah Sadik, bei dessen Team sich Senad Jusufi noch nach dem Schlusspfiff glatt Rot wegen desselben Vergehens abholte.
Bedient war auch Kinderhaus III-Trainer Daniel Becker nach dem 2:6 gegen den SC Türkiyem. „Jedes Mal erzählt man den Jungs vorher was und sie setzen’s nicht um.“ Der SCT schlug daraus Profit und fuhr einen verdienten Sieg ein. Das tat auch Germania Mauritz im Kellerduell mit Teutonia Coerde. Zwar gingen die Gäste durch Sebastian Szcigalla in Führung, „doch dann haben wir total überheblich gespielt“, fand Teutonen-Coach Dirk Schunke. So stellten sich die Germanen im offenen Schlagabtausch besser an und hätte nach Gelb-Rot gegen Szcigalla auch höher gewinnen können.