Der 26. Spieltag: Saxonia stolpert, Telgte taumelt
von Sascha Keirat
(19.04.11) Zwei interessante Fragen hat die Liga noch zu klären: Wer darf in die mittlerweile sehr wahrscheinliche Relegation und wer muss in die Kreisliga C? Das Wochenende gab Antworten, vielleicht sogar eine Vorentscheidung. Denn nach dem bitteren 2:3 gegen Borussia III ist die Dritte der SG Telgte kaum noch zu retten. Angenehme Nachrichten gab es für den FC San Diego, der nach dem Stolpern der Saxonen gegen Türkiyem alleiniger Zweiter ist.
Die Diegos um Spielertrainer Stefan Thoma sind mittlerweile seit 18 Spielen ohne Niederlage, verloren zuletzt am 19. September gegen Mladost. Im Heimspiel gegen Roxel III bekamen sie zwar nicht geschenkt, gewannen aber trotzdem mit 3:1. „Die haben unsere Fehler ausgenutzt und waren eiskalt“, fand Daniel Ferreira nach seiner Premiere als Coach der Dritten. Thoma hatte ein Sonderlob für die Leistung seines Stürmers Siyavash Moradkhani über, der ein Tor und eine Vorlage beisteuerte.
Gar kein Lob für seine Truppe konnte Martin Eichholz vom TuS Saxonia nach dem 2:3 gegen Türkiyem aussprechen: „Wir sind aufgetreten, als wären wir die Könige, haben aber fast immer die falscheste Entscheidung getroffen und waren im Angriff kläglich.“ Anders die Gäste vom SCT. Die führten zur Pause mit 2:0 und ließen sich auch in doppelter Unterzahl – Patrick Krausel sah in der 60. Minute, Ali-Ishan Korkmaz in der 80. Gelb-Rot – nicht von der Siegerstraße abbringen. „Endlich haben wir mal abgerufen, wozu wir in der Lage sind“, freute sich Interimscoach Bünyamin Degirmenci.
Roth schießt Telgte ab
Große Freude bereiteten auch die Mannen von Schlusslicht Borussia III ihrem Trainer Lars Mensing per 3:2 bei der SG Telgte III. Besonders A-Junior Joshua Roth, der einen 0:2-Rückstand in den letzten 20 Minuten per Hattrick in den zweiten Saisonsieg drehte. Das war doppelt bitter für die Telgter, denn sie spielten klar überlegen und waren schon vor dem ersten Gästetor in Überzahl, weil Borussia bei Sebastian Möllers Verletzung nicht mehr wechseln durfte. Die SG war eigentlich von Beginn an überlegen, führte zur Pause mit 2:0 und hätte den Vorsprung ausbauen müssen.
In Führung gehen müssen hätte GW Gelmer II bei Tabellenführer Reckenfeld in den Augen von Trainer Uwe Fechtel. Für seine ersatzgeschwächte Truppe vergab Lukas Deitermann zwei Riesenmöglichkeiten, ehe der SCR erwachte und nach einem Doppelpack von Kalle Hoffmann mit 2:0 in die Kabine ging. Im zweiten Durchgang erhöhten die Reckenfelder auf 5:0, ehe den Gästen der Ehrentreffer durch Marvin Dieckmann gelang.
Erster TJV-Sieg 2011
Ein Ehrentreffer gelang dem SC Greven 09 II beim Türkischen JV nicht. Die Truppe um Coach Salah Sadik legte im ersten Durchgang furios los und erspielte sich eine 3:0-Führung. Die hielt trotz konditioneller Mängel bis zum Ende, weil der Gast „zum Teil zu unerfahren war und zum Teil auch die Qualität fehlte“, erklärte Trainer Holger Dahlmann. Für den TJV war es der erste Sieg des Jahres.
Den neunten Sieg in Serie hätte Teutonia Coerde vom stark personalgeschwächten Klub Mladost mitgenommen. Doch „gefühlte 80 Prozent Ballbesitz“, die Trainer Roland Böckmann sah, genügten nicht, weil das Offensivspiel zu unstrukturiert vonstatten ging. Davon waren die Teutonen genervt, was die Rote Karte gegen Tansu Köse wegen Gegenspielerbeleidigung belegte. „Wir können sehr gut mit dem Punkt leben“, meinte Klub-Sportleiter Srdjan Kosoric, der den urlaubenden Mirsad Celebic vertrat.
Galligkeit besiegt Spielstärke
Weniger gut leben konnte BW Aasee II mit der 1:2-Niederlage gegen Gievenbeck IV. „Wir hatten ungefähr 25:3 Schüsse und haben es verpasst zu gewinnen“, haderte BW-Trainer Andre Weelborg, dessen Team nach ausgeglichener erster Hälfte viel Druck aufbaute. „Wir waren aber galliger in den Zweikämpfen, deshalb ging der Sieg in Ordnung“, fand Alex Schweizer vom FCG. Bei dem musste Doppeltorschütze Benjamin de Boer kurz nach der Pause verletzt raus.
Die Verletzungsgefahr bei der Partie Kinderhaus III gegen Mauritz II hielt sich stark in Grenzen – „das hatte was von einem Nicht-Angriffspakt“, beschrieb Germanen-Trainer Marc Duderstadt. Dem schloss sich auch Westfalias Fabian Paul an: „Keine Mannschaft hatte auch nur einen Punkt verdient, das war ein ganz schwaches Spiel.“ Doch die glücklichere Elf holte sich den Dreier.
