Der 7. Spieltag: Teutonia punktet erstmals, Reckenfeld siegt im Topspiel
(28.09.10) Der 7. Spieltag ist durch. Und seit dem Wochenende steht keine Mannschaft mehr ohne Punkt da. Denn Teutonia Coerde sammelte gegen die SG Telgte II den ersten Dreier ein und übergab damit die Rote Laterne an Borussia III weiter. An der Spitze zieht der SC Reckenfeld nach dem Sieg im Topspiel bei Mladost weiter seine Kreise.
Das „Treffen der Giganten“ am Gievenbecker Arnheimweg hielt vieles von dem, was es im Vorfeld versprochen hatte: Tolle Spielzüge, sieben Tore und ein Tabellenführer mit dem längeren Atem. „Nach der ersten Halbzeit habe ich gedacht, wir schaukeln das Ding nach Hause“, schildert Mladost-Coach Christian Schulz seine Gefühlslage nach den ersten 45 Minuten. Da nämlich war der Klub das tonangebende Team, drehte den Rückstand aus der fünften Minute mit teils sehenswerten Spielzügen und zwei Treffern durch Jan Goede und Bastian Bisschop um.
Nach der Pause hatten die Hausherren zunächst gute Chancen auf das 3:1. Doch weil das nicht fiel, witterte der SCR Morgenluft, drehte die Partie abermals durch einen Doppelschlag von Kalle Hoffmann. Spielertrainer Metin Tüfekci und Meik Kaufmann legten zum 5:2 nach, weil die Mladoster allmählich die Köpfe hängen ließen. „Das war ein super Spiel“, fand Tüfekci, der mit Mladost „den bislang stärksten Gegner“ gesehen hatte. Für den SC steht nun das Derby mit Greven 09 II an.
Greven investiert zu wenig
Die Grevener musste sich daheim dem FC San Diego mit 2:4 geschlagen geben. Ein verdienter Ausgang, weil die Grevener „nicht genug investiert haben“, wie Trainer Holger Dahlmann kritisierte. So durften die Gäste ihr Spiel entfalten, setzten 09 mit Pressing unter Druck und fuhren ihre Angriffe vornehmlich über die linke Seite, wo Patrick Meyer ein starkes Spiel ablieferte. Er war es auch, der mit Romano Severin eine tolle Kombination startete, die Nima Bagherpour zum 1:0 abschloss. Auch der Ausgleich durch Dennis Hülsmann brachte den Gast nicht aus dem Konzept, denn Meyer erhöhte vor der Pause auf 2:1. Die Diegos hätten im zweiten Durchgang mehr Treffer als nur zwei machen können. „Das war zum Teil kläglich“, meinte Trainer Stefan Thoma.
Denselben Kritikpunkt brachte auch Afshin Ashtari-Larki, Trainer beim BSV Roxel III, an. „Jede Woche dasselbe Theater!“ Schon nach dem ersten Durchgang hätte der BSV gegen Türkiyem hoch führen können, traf aber lediglich durch Andreas Beckmann. Nach dem Seitenwechsel fand der SCT besser in die Partie, glich aus und stellte Roxel vor Probleme. „Das war Chaos pur“, so Ashtari-Larki. In der Schlussphase machte seine Elf aber nochmal Dampf, markierte nach Pfosten- und Lattentreffern das siegbringende Tor drei Minuten vor dem Ende – Hassan Othman flankte auf Luis „Pippo“ Ferreira, der den Ball über die Linie schickte.
Aasee setzt Serie fort
Mit 2:1 setzte sich auch die bisherige Überraschung der Liga, der FC Gievenbeck IV, gegen Westfalia Kinderhaus III durch. Die Auffassungen der beiden Trainer über den Spielverlauf gingen weit auseinander. Während Gievenbecks Michael Sekulla den Dreier „super verdient, weil wir klar besser waren“ fand, sah Westfalias Daniel Becker sein Team deutlich überlegen. „So ungerecht kann Fußball sein.“ Nachdem Gievenbecks Alex Schweizer nach 54 Minuten zum 2:0 getroffen hatte, meldete sich der Gast zurück. Haamlet Anthony Francis verwandelte einen Freistoß, er durch den Strafraum segelte. In der Schlussphase musste der nun angerührte Gievenbecker Beton noch einige wütende Angriffe überstehen.
Einen ähnlichen Spielverlauf erlebte auch die Partie zwischen dem Türkischen JV und BW Aasee II. Die Blau-Weißen holten mit dem 2:1 den dritten Sieg am Stück und folgten damit der Ansage ihres Trainers Andre Weelborg, der eine Serie eingefordert hatte. „Das war 80 Minuten lang sehr souverän, aber am Ende haben wir’s unnötig spannend gemacht.“ Der TJV stellte den Anschluss durch Moussa Abaas her, zum Punktgewinn reichte es aber nicht mehr. „Da bin ich mal zwei Spiele nicht da und schon verlieren die Jungs zweimal“, flachste TJV-Coach Salah Sadik.
Aufatmen in Coerde
Zum Spaßen zumute ist seit Sonntag auch Teutonia Coerde. Nach sechs Pleiten zum Start folgte gegen Telgte III die Erlösung. 4:2 hieß es am Ende. „Wir sind heilfroh“, atmete Sportleiter und Interimstrainer Georg Koch auf. Auch wenn die Telgter zwischenzeitlich immer wieder zurück kamen, das 1:0 und 2:1 jeweils ausglichen, ließen sich die Teutonen nicht vom Weg abbringen.
Das tat auch der TuS Saxonia nicht, obwohl die Partie bei Borussia III nach dem frühen 1:0 durch Guido Teepe (3.) quasi ohne Torchancen auskommen musste. Die Gastgeber agierten allerdings zu harmlos, um für Zählbares infrage zu kommen. „Wir haben alleine über Kampf und ein bisschen kluges Anstellen gewonnen“, resümierte TuS-Coach Martin Eichholz. Die Borussen sind mit einem Zähler ans Ende der Tabelle gerutscht. „Aber Stimmung und Trainingsbeteiligung passen noch“, beruhigt Coach Christian Höll.
Die Stimmung hat sich auch bei GW Gelmer II wieder eingerenkt. "Ich habe den Jungs vorm Spiel gesagt, dass mehr kommen muss als in den letzten Wochen", erklärte Trainer Uwe Fechtel. Gegen Germania Mauritz erlebte das Team ein Hin und her zwischen Führung und Ausgleich. Das letzte Wort aber hatte Christian Holtkamp, der fünf Minuten vor dem Ende einen Freistoß von Holger Victor am langen Pfosten einnickte.
