Was geht noch für Warendorfs Zweite?
Von Robert Wojtasik
(04.03.15) Warendorfs Zweite ist prächtig aus den Startlöchern gekommen und schickt sich an, ein Wörtchen um die ersten vier, fünf Plätze mitzureden. Das Trainergespann freut's. Und wenn es am Ende nichts wird mit dem Aufstieg, dann ist das auch nicht weiter wild. Warum eigentlich nicht?
"Wir haben keinerlei Druck und schauen jetzt einfach, was dabei herauskommt", sagt Co-Trainer Thomas Müller. Von Vereinsseite seien keine Vorgaben formuliert worden, versichert Chefcoach Michael Bussmann: "Da wird sich am Ende dann auch keiner beklagen, wenn es nicht klappt. Das ist alles ganz entspannt hier."
Vielleicht macht ja gerade diese Leichtigkeit die WSU-Zweite derzeit zu einem so gefährlichen Gegner. "Wir sind nicht Wolbeck, Ostbevern, Beelen oder Westkirchen", stellt Bussmann klar. "Aber natürlich wollen wir unsere Spiele auch gewinnen."
Stark bei Standards
Das mit dem Gewinnen klappt bislang ja ganz gut. Erst Wolbeck, dann Münster 08 II, "zwei Spiele, sechs Punkte und zweimal zu Null", zählt Müller nochmal auf und gesteht: "Das war so nicht unbedingt zu erwarten." Allzu überraschend kommen die Erfolge aber auch nicht, schließlich wurde einiges getan in der Vergangenheit. "In den letzten zwei Jahren haben wir viel an den Bewegungsabläufen gearbeitet, am richtigen Verschieben, am Mittelfeldpressing und an den Standards", sagt Bussmann.
Standards, ja, die haben die Warendorfer drauf. Die ersten beiden Tore gegen Nullacht am letzten Sonntag fielen nach Eckbällen. Beide Mal hieß der Torschütze Michael Lappe. Der Außenverteidiger hat in dieser Spielzeit schon sechsmal getroffen, davon allein vier Mal per Kopf. Und wenn die Kugel mal nicht an der Eckfahne liegt, sondern an einer anderen Stelle, die einen direkten Schuss auf die Hütte möglich macht, dann haben die Warendorfer auch dafür einen Spezialisten. "Mit einem Maik Lauhoff brauche ich keine Freistöße trainieren", meint Bussmann vielsagend. Lauhoff steht genau wie sein Offensivpartner Alex Hoffmann derzeit bei elf Saisontreffern. Tendenz steigend.
Verstärkung aus der Ersten
Bekanntlich aber werden die ganzen großen Dinger ja in der Defensive gewonnen. Auch da steht die WSU derzeit stabil. Wer sich gegen den Wolbecker Paradeangriff keinen fängt, der muss schon viel richtig gemacht haben. Hier profitiert die WSU-Reserve derzeit auch vom Mittun von Christoph Kuhlmeier, der sonst eigentlich für die Erste in der Bezirksliga kickt. Gegen Nullacht halfen am Sonntag auch Doppeltorschütze Niklas Steinkamp und Bastian Grothues aus, um schon mal etwas Praxis zu sammeln, bevor in eineinhalb Wochen die Rückrunde in der Bezirksliga 7 losgeht.
Dass hinten raus nochmal ein paar Verstärkungen von oben dazukommen, wenn die Erste gerettet sein sollte und die Zweite immer noch realistische Chancen auf den Aufstieg besäße, halten Bussmann und Müller Stand jetzt nicht für allzu wahrscheinlich. Ja ja, kein Druck und so weiter. Warum eigentlich nicht? Einem großen Verein wie der Sportunion stünde ein Reserveteam im Kreisliga-Oberhaus doch wunderbar zu Gesicht.