Mauritz-Coach Schwenniger: "Da springste jetzt rein!"
Von Robert Wojtasik
(29.10.14) Da hat die Taskforce wieder ganze Arbeit geleistet: Dank Thorsten Kubitzas Kontakten und Marc Duderstadts Verhandlungsgeschick hat der SV Mauritz nur knapp zwei Wochen nach Berry Atalans Rücktritt Michael Schwenniger als neuen Trainer für die Reserve verpflichtet. Für den langjährigen A-Liga-Trainer des BSV Ostbevern spielt der sportliche Rückschritt keine Rolle, wie er im Interview erklärt.
Hallo Michael, wie kommt's, dass du dir nach vielen erfolgreichen Jahren A-Liga mit Ostbevern nun Abstiegskampf in der Kreisliga B mit der Mauritz-Reserve antust?
Ich bin kurzfristig angesprochen worden. Thorsten Kubitza und ich kennen uns beruflich. Dann hatte ich ein gutes Gespräch mit Marc Duderstadt und ein ebenfalls sehr positives mit Christopher Dunkel-Steinhoff, dem Trainer der Ersten. Für mich ist ist in erster Linie wichtig, wie die Menschen sind, was sie für einen Charakter haben und ob das Umfeld so gut ist, dass ich dort etwas bewegen kann.
Aber der sportliche Rückschritt ist schon enorm.
Es gibt sicherlich Leute, die sich über so etwas Gedanken machen - ich nicht. Bis zum Sommer wollte ich eigentlich nichts mit Fußball machen, sondern Motorrad fahren und Spaß haben. Wenn mich eine Aufgabe reizt, dann ich aber der Typ, der sagt, da springste jetzt rein.
Wie war die erste Woche?
Donnerstag hatten wir unsere erste gemeinsame Einheit. Sonntag, vor dem Spiel bei Bourussia, haben wir uns eher getroffen, und ich hab den Jungs meine Philosophie klargemacht. Ich bin wirklich positiv überrascht vom Charakter des Teams und auch der Leistung am Sonntag. Wir haben kompakt gestanden und gegen einen Gegner, der Verstärkung aus der Ersten hatte, wenig zugelassen. Klar ist aber auch, dass wir Defizite haben, sonst würden ja wir nicht da unten stehen.
Wo muss der Hebel zuerst angesetzt werden?
Beim Defensivverhalten. Das geht beim Eins-gegen-Eins los, wie man sich zum Ball und zum Gegner stellt. Klar hatten wir kaum Zeit, aber ich finde, man hat am Sonntag schon erste Fortschritte gesehen. Es macht mir Freude, etwas zu entwickeln. In Ostbevern habe ich ja auch nicht nur die erste Mannschaft trainiert, sondern vorher lange im Jugendbereich gearbeitet.
Der BSV steht ja ganz passabel da zurzeit.
Mit Sven Frommer hat der Verein einen der besten Trainer für diese Liga. Das freut mich für Christian Gruhn und die anderen ehemaligen Kollegen. Ich bin im März mit gutem Gewissen gegangen, weil die Jungs, mit denen ich so viele Jahre zusammengearbeitet habe, in guten Händen sind. Jetzt freue ich mich auf die neue Herausforderung in Mauritz.