Meisterschaft vorerst vertagt
Von Christian Hölker
(02.06.14) Vier Minuten fehlten Germania Mauritz II, um am vorletzten Spieltag die Meisterschaft dingfest zu machen. Spielverderber wurde der SV Bösensell, der durch einen umstrittenen Treffer in der 90. Minute nicht nur ein 2:2 (0:1)- Unentschieden einheimste, sondern auch das letzte Quentchen Spannung in der Meisterschaftsfrage am Leben hielt. Mauritz hat es weiterhin selbst in der Hand, in der kommenden Woche gegen Schlusslicht Sprakel II alles klar zu machen.
Eine halbe Stunde benötigten die favorisierten Gäste aus Münsters Osten, um das erste Ausrufezeichen zu setzen. Torgarant Achim Fränzer bewies seine ganze Klasse, saugte eine weite Freistoß-Flanke mit der Brust an und drosch das Leder in den Knick - 0:1 (31.). "Ein Tor der Marke Traumtor", attestierte Germania-Coach Berry Atalan. Bis zur Pause gab es Lattentreffer Hüben wie Drüben. Mauritz machte das Spiel. Der SVB hielt stark dagegen.
Bösensells Niklas Janke gab nach 51 Minuten das Zeichen zur Auswechslung, musste sich aber noch zwei Minuten gedulden. Diese Zeit nutzte Janke sinnvoll, denn mit seinem letzten Ballkontakt schlug er eine Flanke auf Robin Bellmann. Die Mauritzer Abseitsfalle war ausgehebelt und Bellmann vollendete sicher zum Ausgleich (53.). Janke hatte sich seine Auswechslung redlich verdient. Doch Mauritz schlug zurück. Eine schöne Ballstafette landete bei Alexander Grüneberg. Dieser bediente den Kopf von Florian Diening, der Patrick Glaser im SVB-Kasten keine Chance ließ (60.). Der Spitzenreiter führte wieder 2:1 und wäre in diesem Moment Meister. In der Schlussphase warf Bösensell alles nach vorne. Björn Luczak köpfte einen abgewehrten Ball zurück ins Getümmel, wo Gerrit Reinhard den Ball mitnahm und den erneuten Ausgleich markierte (90.).
Handspiel oder nicht?
Aufgebracht reagierten die Mauritzer, denn sie hatten ein Handspiel des Torschützen gesehen. Mauritz´ Atalan stand auf der Höhe des Geschehens: "Er nimmt den Ball mit der Hand mit." Bösensells Stephan Raestrup sah eine undurchsichtige Situation: "Er hatte den Arm angelegt. Es ging sehr schnell. Wo der Ball genau drangekommen ist, konnte der Spieler nicht sagen." Die Mauritzer müssen mit dieser Tatsachenentscheidung leben. Das Gegentor und die Tatsache, dass "vier Minuten nachgespielt wurden, obwohl garnichts gepfiffen wurde", brachten Atalan zudem dermaßen in Rage, dass er vom Spielleiter des Feldes verwiesen wurde.
Bösensells Raestrup war stolz auf seine Mannschaft: "Ich fand es super, wie meine Mannschaft gespielt hat." Mauritz will sich die Meisterschaft nun gegen Sprakel II nicht mehr nehmen lassen. Die Ausgangslage ist nach wie vor gut und Sprakel ein machbarer Gegner, "wenn das Nervenflattern nicht da ist", warnt Atalan.
SV Bösensell II - Germania Mauritz II 2:2 (0:1)
0:1 Fränzer (31.), 1:1 Bellmann (53.),
1:2 Diening (60.), 2:2 Reinhard (90.)
Bes. Vork.: Platzverweis für Trainer Atalan (Mauritz)